Kreis Pinneberg. Unterführung der A23 steht unter Wasser. In Halstenbek und Quickborn sind mehrere Häuser in Gefahr. Die Retter kamen kaum zur Ruhe.
Sintflutigartige Regenfälle und schwere Sturmböen haben im Kreis Pinneberg zu mehreren Feuerwehreinsätzen geführt. Schwerpunkte lagen in Halstenbek sowie Rellingen und im Raum Quickborn. Insgesamt waren die Wehren von Mittwochabend bis Donnerstagmorgen zehnmal aufgrund des Wetters eingesetzt.
In Rellingen lief einmal mehr die Unterführung der A23 an der Tangstedter Straße voll Wasser. Nach Angaben der Feuerwehr stand dort das Wasser etwa 30 Zentimeter hoch. Die Wehr rückte gegen 20.15 Uhr aus, um dort für freie Durchfahrt zu sorgen.
In Rellingen mussten die Feuerwehrleute mehrere Gullys öffnen
Zwölf Einsatzkräfte waren in vier Fahrzeugen schnell vor Ort. Die Feuerwehrkräfte öffneten die Gullys, damit das Wasser ablaufen konnte. Parallel dazu trafen ebenfalls alarmierte Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs ein und sperrten den Bereich zunächst ab.
Vor dem Eintreffen der Feuerwehr soll der Fahrer eines Kleinwagens in die Unterführung eingefahren sein. Nach unbestätigten Angaben soll das Fahrzeug dabei einen Motorschaden erlitten haben.
In Halstenbek ging das Problem von einer altbekannten Baustelle aus
In Halstenbek machte ebenfalls eine altbekannte Einsatzstelle Probleme. Es handelte sich um eine Baustelle an der Holstenstraße, wo das Grundwasser mit Hilfe von vier Hochleistungspumpen abgeleitet werden muss. Erst am Sonntag waren die Pumpen ausgefallen und das Wasser war in mehrere Nachbarhäuser sowie ein Umspannwerk der Bahn gelaufen.
Am Mittwochabend waren die reparierten Pumpen zwar in Betrieb, sie konnten angesichts der starken Regenfälle die Wassermassen jedoch nicht mehr zurückhalten. Gegen 19 Uhr alarmierte ein Mitarbeiter des Bauunternehmens daraufhin die Feuerwehr.
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Als die Einsatzkräfte eintrafen, hatte die Baufirma bereits eine weitere Hochleistungspumpe in Betrieb genommen. Dennoch stieg der Wasserstand weiter an und ein Nachbargebäude war akut bedroht. Die Feuerwehrleute setzten wie bereits am Sonntag ein Rohrdichtkissen in einen Drainageschacht, um einen weiteren Anstieg des Wassers zu verhindern.
Das fruchtete. Im Verbund mit der weiteren Hochleistungspumpe sank das Wasser in den umliegenden Gräben und in der Baugrube um einige Zentimeter. Im Laufe der weiteren Stunde wurde die Wehr noch zweimal an diese Einsatzstelle gerufen.
In Quickborn konnten die Entwässerungsgräben die Wassermassen nicht aufnehmen
In Quickborn-Renzel konnten an der Pinneberger Landstraße die Entwässerungsgräben die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, sodass mehrere Häuser akut von einer Überschwemmung bedroht waren. In einem Fall soll Wasser bereits in einen Keller gelaufen sein.
Die Feuerwehr griff sofort mit mehreren Pumpen ein und forderte im Verlauf des Einsatzes auch eine Hochleistungspumpe der Feuerwehr Tangstedt an. Mit vereinten Kräften gelang es noch am Abend, die Lage zu entschärfen. Weitere Einsätze gab es in der Nacht zu Donnerstag etwa in Wedel sowie Klein Offenseth-Sparrieshoop, wo große Äste aufgrund des Windes vor dem Absturz standen.