Elmshorn. Am Dienstag, 3. Dezember, formt der Hauptausschuss von Elmshorn den Wahlausschuss. In der Woche werden auch erste Kandidaten benannt.
Bis zum 31. Dezember 2025 dauert die Amtszeit von Volker Hatje noch. Dann wird sich der Oberbürgermeister von Elmshorn nach eigenem, vielfachen Bekunden – zum Beispiel auf öffentlichen Terminen der jüngsten Vergangenheit – in den Ruhestand begeben. Zwei Amtszeiten im Dienste der Gemeinschaft reichen dem Verwaltungschef der Krückaustadt.
Bis Silvester 2025 ist doch noch lange hin, möchte man meinen. Doch die Tagesordnung der vorletzten Sitzung im Hauptausschuss am 3. Dezember 2024, 18 Uhr, zeugt davon, dass von jetzt an die Wahl des künftigen Stadtoberhaupts mehr und mehr in den Vordergrund rücken wird. Tagesordnungspunkt 8 ist nämlich die Bildung eines Gemeindewahlausschusses.
Bürgermeisterwahl Elmshorn: Erster Urnengang soll im September sein, eine mögliche Stichwahl im Oktober
Dieser ist dann unter anderem für die Bestimmung des Wahltags im September und des Tages einer eventuellen Stichwahl zuständig. Hier muss bereits eine Terminwahl ganz sorgfältig bedacht werden beziehungsweise, ob man sich für dieses Ausschussamt wirklich zur Verfügung stellen kann.
Denn sollte es zu einer Stichwahl kommen, wäre ein möglicher Termin hierfür der Sonntag, 19. Oktober 2025, also der Tag vor Beginn der Herbstferien. Als Folge dessen würde die vierte Gemeindewahlausschusssitzung in die erste Ferienwoche fallen – für Familien mit schulpflichtigen Kindern ein mögliches Problem, das es zu bedenken gilt.
Bürgermeister in Elmshorn: SPD nominiert ihren Kandidaten am 7. Dezember
Mit diesem ersten Prozedere vor Augen und dem Wissen, dass der Amtsinhaber nicht mehr zur Wahl antritt, müssen nun aber auch die Parteien der Stadt allmählich Farbe bekennen und ihre eigenen Kandidaten küren, falls sie jemanden aus ihren Reihen ins Rennen schicken wollen. Zeitlich ganz vorne dabei sind die Sozialdemokraten an der Krückau.
Nicht öffentlich, aber hoch-offiziell werden sich die Mitglieder der SPD-Elmshorn am Sonnabend, 7. Dezember, im Awo-Stadtteilzentrum am Mittelweg versammeln. Tagesordnungspunkt: Die Nominierung des SPD-Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im September des kommenden Jahres. „Es hat sich zwar schon eine Personalie herauskristallisiert, aber das letzte Wort haben selbstverständlich unsere Mitglieder“, sagt Thorsten Mann-Raudies, Pressesprecher des Ortsverbands Elmshorn.
Kein Kandidat der FDP: Freie Demokraten werden voraussichtlich parteilosen Bewerber unterstützen
Ganz genau genommen sind jedoch die Freien Demokraten der Krückaustadt die Ersten, die sich bekennen, nämlich zur Nicht-Kandidatur. „Da wir beim letzten Mal mit unserem Kandidaten keine guten Erfahrungen gemacht haben, und das bezieht sich nicht nur auf das Wahlergebnis, haben wir uns dagegen entschieden, in der eigenen Partei nach einem Kandidaten zu suchen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Pascal Mangels.
Zur Erinnerung: 2019 hatte sich Thomas Philipp Reiter im Namen der FDP beworben und unter anderem ein eigenes Autokennzeichen für Elmshorn als Argumentationshilfe ins Rennen geworfen. Ein Flop.
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Aber ganz ohne Beteiligung der FDP an der Wahl zum Verwaltungschef soll es dann doch nicht bleiben. „Wir sind mit parteilosen Kandidaten im Gespräch. Sollte sich dabei was ergeben, würden wir am 22. Januar mitteilen, wen wir unterstützen“, sagt Mangels und hat noch einen Seitenhieb für die aktuelle Verwaltungsspitze oder politische Führung der Stadt parat: „Es ist schon sehr schade, dass sich hier in einer Stadt wie Elmshorn niemand für dieses Amt aufdrängt.“
Kandidatenkür bei den Linken soll in der ersten Dezemberwoche erfolgen; CDU lässt sich Zeit bis 2025
Genau am anderen Ende der Zeitskala will die Linke von Elmshorn Farbe bekennen. Voraussichtlich zeitgleich mit der Hauptausschusssitzung will die Partei einen Kandidaten, eventuell mit Stellvertreter, benennen. „Wir haben uns in der Fraktion am Montag darauf verständigt, dass wir zumindest eine Person anfragen“, sagt der Fraktionschef Hans-Ewald Mertens. „Wenn ich dann bis zum 3. Dezember eine Rückmeldung erhalte, dann geht alles seinen Gang.“
Und die Elmshorner Christdemokraten, wann schreiten sie zur Kandidatenkür? Die CDU an der Krückau hat es nicht eilig, es gebe andere Prioritäten. Ein Bürgermeisterkandidat steht für „Ende erstes Quartal, Anfang zweites Quartal auf der Agenda“, lässt Fraktionschef Immo Neufeldt wissen. „Erst einmal wollen wir einen Baustadtrat wählen, dann die Bundestagswahl gewinnen. Eins nach dem anderen.“
Nahezu identisch das Statement von Bündnis 90/Die Grünen. „Erst einmal wollen wir den zweiten Stadtrat wählen“, macht Fraktionschef Sven Herrmann, der sein Amt zum Jahresende weitergibt, sehr deutlich. „Danach befassen wir uns dann mit der Bürgermeisterwahl; alles zu seiner Zeit.“