Quickborn. Quickborner Katzenliebhaberin appelliert, landesweite Petition zu unterschreiben. Diese wichtigen Vorschriften sollten künftig gelten.

Sie selbst hält fünf Katzen zu Hause und hat vor einem Jahr einen Taxi-Betrieb aufgemacht, um kranke Tiere zum Tierarzt zu bringen, wenn die Besitzer dies nicht selbst machen können. Nun hat sich die Tierschützerin Carmen Diepeveen aus Quickborn einer Resolution angeschlossen.

Zu der ruft die landesweite Organisation Totfund Katzen SH auf: Die Katzen mögen registriert, mit einem Chip versehen und kastriert sein. Denn die Zahl der Katzen, die tot am Straßenrand entdeckt würden und nicht identifiziert werden könnten, steige stetig an, klagt Carmen Diepeveen.

Katzenrettung in Quickborn: Mikrochip, den das Tier bei sich trägt, hilft den Halter ausfindig zu machen

„Ich selbst werde bestimmt einmal die Woche alarmiert, dass wieder eine Katze überfahren wurde“, erklärt die Quickbornerin, die zu jenen 340 ehrenamtlichen Helferinnen gehört, die sich dann im Auftrag von Polizei und Verwaltungen um die Ermittlung der Tierhalter kümmert.

„So möchten wir dafür sorgen, dass die Katzeneltern wissen, was mit ihren Tieren geschehen ist und dass sie sich von ihnen verabschieden können“, erklärt Carmen Diepeveen. „Meine fünf Katzen sind alle registriert und tragen einen Mikrochip.“

Das Lesegerät zeigt die 15-stellige Nummer an, mit der die Adresse des Katzenhalters ermittelt werden kann, sofern das Tier einen Mikrochip trägt.  
Das Lesegerät zeigt die 15-stellige Nummer an, mit der die Adresse des Katzenhalters ermittelt werden kann, sofern das Tier einen Mikrochip trägt.   © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Doch das Aufspüren der Adressen funktioniere nur, wenn diese Katzen einen Chip unter dem Fell tragen, der mit einer 15-stelligen Nummer versehen ist, die sie und die anderen Nothelfer auslesen und so die Adresse der Tierhalter ausfindig machen können, sagt sie. „Wenn das nicht der Fall ist, bin ich oft stunden- oder tagelang damit beschäftigt, herauszufinden, woher die toten Katzen stammen.“ Ausgangspunkt sei dafür meist der Fundort in der Hoffnung, dass die Katzen ganz in der Nähe ihrer Halter gestorben sind.

Sie fahre dann dorthin und klingele in der ganzen Nachbarschaft, um zu erfahren, wem das tote Tier gehört. „Das ist mit unheimlich viel Arbeit verbunden“, sagt die engagierte Tierschützerin. „Wenn mehr Katzen registriert und gechipt wären, würde uns das schon sehr viel helfen und Arbeit ersparen“, appelliert Carmen Diepeveen an die Katzenhalter im Land. Sie habe schon tote Katzen in Quickborn, Norderstedt, Hasloh, Bilsen, Halstenbek und Rellingen aufgelesen.

Schleswig-Holstein: Organisation Totfund Katzen appelliert, Katzen registrieren zu lassen

Und so lautet der Appell in der Petition, die der Verein Totfund Katzen SH nun online gestellt und die bislang von etwa 2800 Katzenfreunden unterschrieben worden ist: „Hiermit fordern wir eine landesweite Kastrations- und Kennzeichnungspflicht von Freigänger-Katzen in Schleswig-Holstein. Es gibt unzählige Straßenkatzen, die unter Hunger und Krankheiten leiden. Viele sind unterernährt, krank und es gibt immer wieder Inzucht mit schrecklichen Folgen.“

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Landesweit wurden voriges Jahr fast 700 Katzen tot im Straßengraben gefunden, von denen nur jedes fünfte Tier mit einem Chip versehen und so identifizierbar gewesen sei. „Wir konnten somit von den 700 getöteten Katzen nur etwa 300 Besitzer ermitteln“, klagt die ehrenamtliche Organisation. „Was vermehrt auffällt, ist, dass es mehr tote Jungkatzen sind als noch im Vorjahr.“

Tierheime in Elmshorn und Henstedt-Ulzburg sind überfüllt

Erschwerend käme hinzu, dass die nächstgelegenen Tierheime in Elmshorn und Henstedt-Ulzburg überfüllt seien und die Tiere gar nicht mehr aufnehmen könnten, argumentiert der Verein Totfund Katzen weiter. Und wenn doch, befänden sich diese oft in einem erbärmlichen Zustand, müssten erst wieder aufgepäppelt werden und stürben dann trotzdem an Schwäche oder Krankheit. „Wir hören immer wieder, dass es sich um streunende Katzen handele, die irgendwo draußen leben würden, oder dass auf diesen Straßen schon häufig Katzen überfahren worden seien.“

Darum sollte jede Katze und jeder Kater, die oder der frei herumlaufen kann, vor dem Freigang kastriert, registriert und mit einem Mikro-Chip versehen werden, unterstützt Carmen Diepeveen die Kernforderung der Organisation. „Ansonsten wird sich das Elend, das sich oft im Verborgenen abspielt, weiterhin bestehen bleiben.“

Die Petition: https://www.change.org/p/kastrations-chip-und-registrierungspflicht-von-katzen-in-schleswig-holstein?source_location=search