Lutzhorn. Senioren händigen Betrügern mittleren fünfstelligen Betrag aus. Auf welche Masche sie hereinfielen – und was die Polizei rät.
Schockanrufer haben in den vergangenen Tagen erneut im Kreis Pinneberg versucht, Senioren reinzulegen und um ihr Erspartes zu bringen. In einem Fall hatten sie laut Polizei leider Erfolg: Ein Ehepaar aus Lutzhorn übergab den falschen Polizeibeamten einen hohen Geldbetrag.
Am Donnerstag erhielten die beiden über 80-Jährigen den Anruf eines angeblichen Polizeibeamten, der wahrheitswidrig behauptete, dass die Tochter des Paares in einen Unfall verwickelt und daraufhin durch die Polizei festgenommen worden sei. Um die Verhängung einer Haftstrafe zu verhindern, sei die Zahlung einer Kaution notwendig.
Schockanrufe: Betrüger punkten immer wieder mit der altbekannten Masche
Eine altbekannte Geschichte, mit der die Betrüger leider allzu oft bei Senioren punkten können. Auch in diesem Fall hinterfragte das Ehepaar die Lügengeschichte nicht, sondern sagte eine Zahlung der geforderten Summe im mittleren fünfstelligen Bereich zu.
Wenig später erschien ein Abholer, der die angebliche Kaution in Empfang nahm und mit dem Geld auf Nimmerwiedersehen verschwand. Zur fraglichen Zeit haben Anwohner einen grauen Pkw mit polnischem Kennzeichen in der kleinen Gemeinde gesehen.
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Das Fahrzeug könnte möglicherweise mit der Tat in Verbindung stehen. Es wurde im Bereich der Straße Im Dorf in Lutzhorn beobachtet. Weitere Angaben zu Fahrzeug und Insassen liegen bisher nicht vor. Weitere Zeugen, die Auskunft zu diesen Punkten geben können, melden sich bei der Kripo Pinneberg unter Telefon 04101/20 20.
Vor dem aktuellen Hintergrund warnen die Beamten zum wiederholten Mal vor derartigen Anrufen. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die Opfer sollen Geld und Schmuck besorgen und es den Betrügern aushändigen.
Das rät die Polizei Senioren, die derartige Anrufe erhalten
Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und vor allem nicht auf die Forderungen der angeblichen Polizisten einzugehen. Der beste Tipp: Auflegen und stattdessen sofort die echte Polizei informieren.
Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre älteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren. Zudem können sich besorgte Bürger an jede Polizeidienststelle oder an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion unter der Telefonnummer 04101/20 20 wenden.