Wedel/Itzehoe. Angeklagter in erster Instanz zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Was dem Betrüger zum Verhängnis wurde.

Der Fall des falschen Polizisten, der in Wedel zweimal Seniorinnen um ihre Wertgegenstände bringen wollte, kommt noch einmal vor Gericht. Die Verteidiger Alma Diepoldt und Rolf Becker haben Berufung gegen das Urteil des Schöffengerichts Itzehoe eingelegt, das den Hamburger Semih P. (23) zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt und den gegen ihn bestehenden Haftbefehl aufrechterhalten hatte. Damit kommt es automatisch zu einer neuen Verhandlung vor der Dritten Kleinen Strafkammer des Landgerichts in Itzehoe.

Pfiffige Seniorin schaltete echte Polizei ein

Der Angeklagte hatte in dem Verfahren eingeräumt, am 8. Dezember 2020 bei Marlene K. (83) in Wedel geklingelt und drei Taschen mit Schmuck und Geld entgegengenommen zu haben. Zuvor hatten zwei angebliche Polizisten bei der 83-Jährigen angerufen und ihr vorgegaukelt, dass ein Einbruch bei ihr unmittelbar bevorstehen würde und sie ihre Wertsachen einem Kollegen übergeben solle. Es entstand ein Schaden von 23.000 Euro.

Am 24. Januar 2021 funktionierte diese Masche bei der Wedelerin Margot H. (63) nicht. Sie schaltete die echte Polizei ein, die Semih P. festnahm.