Pinneberg. Zum zweiten Mal brennt es am Gebäude an der Elmshorner Straße. Polizei schließt Brandstiftung nicht aus - und sucht jetzt Zeugen.
Ein Dachstuhlbrand hat in der Nacht zum Mittwoch die Feuerwehr in Pinneberg in Atem gehalten. Einsatzort war die Elmshorner Straße, wo es im Gebäude einer türkischen Bäckerei zu einem Feuer gekommen war. Bereits am 1. November hatte es in dem Komplex gebrannt.
Das betroffene Eckgebäude grenzt an das Iduna-Zentrum. Kurz vor 1.30 Uhr meldeten sich Anrufer bei der Leitstelle und berichteten von einem Feuer im Dachbereich. Die Disponenten schickten 35 Kräfte der städtischen Wehr zum Einsatzort.
Pinneberg: Beim Eintreffen der Wehr war zunächst kein Feuer sichtbar
Als die ersten Feuerwehrleute dort eintrafen, war zunächst kein Feuer zu erkennen. Erst als die Einsatzkräfte den hinteren Teil des Grundstücks betreten hatten, bemerkten sie Brandgeruch. Es handelte sich um ein mit Teerpappe eingedecktes Flachdach mit angrenzender Eterniteindeckung.
Einsatzleiter Florian Judzinsky dirigierte die Drehleiter in den hinteren Bereich des Komplexes. Druckluftschaum wurde auf den Brandherd gesprüht. Ein Löschtrupp, ausgestattet mit Atemschutz, wurde zudem auf dem Dach eingesetzt. Weitere Kräfte begaben sich in das Innere des Gebäudes, um von dort den Brand bekämpfen zu können.
Feuer an Bäckerei in Pinneberg: Im Dach klafft nun ein großes Loch
Nach Angaben der Feuerwehr brannte zum Zeitpunkt des Einsatzes nur ein kleiner Teil der Dachkonstruktion. Dieser konnte schnell gelöscht werden. Im Anschluss mussten Teile des Daches mit Einreißhaken aufgerissen werden, um an darunter liegende Glutnester zu gelangen. Diese wurden gelöscht, mit einer Wärmebildkamera wurde das Ergebnis kontrolliert.
Im Dach klafft jetzt ein etwa zwei mal zwei Meter großes Loch. Der Löscheinsatz dauerte nur 30 Minuten. Wegen des schnellen Einsatzes der Wehr fraßen sich die Flammen nicht bis zur Unterkonstruktion des Daches.
Nach Löschen des Feuers folgten langwierige Reinigungsarbeiten
Es folgten langwierige Reinigungsarbeiten. Weil der Verdacht bestand, dass die auf dem Dach verbauten und vom Brand betroffenen Eternitplatten Asbest enthalten könnten, wurden die eingesetzten Feuerwehrleute im neuen Gerätewagen „Hygiene“ quasi dekontaminiert. Sie wurden dort gereinigt und mit neuer Kleidung ausgestattet.
Die eingesetzten Geräte und Kleidungsstücke werden später in der Wache einer Grundreinigung unterzogen, ehe sie wieder zum Einsatz kommen. Auf diese Weise werde eine Verschleppung der Kontamination auf ein Minimum reduziert. Gegen 2.30 Uhr war der Einsatz für die meisten Feuerwehrleute beendet.
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Zu diesem Zeitpunkt übernehmen Mitarbeiter des Kriminaldauerdienstes die Einsatzstelle. Damit sich die Kripo-Mitarbeiter ein Bild der Brandstelle und des Schadens machen konnten, blieb die Drehleiter der Wehr vor Ort. Letztlich wurden gegen 3.30 Uhr alle Einsatzkräfte zur Nachtruhe geschickt.
Bereits am 1. November war es zu einem Brand an dem Gebäude gekommen – ebenfalls mitten in der Nacht. Gegen 3 Uhr rückte die Feuerwehr aus. Damals konnten die Einsatzkräfte einen Gebäudeschaden verhindern.
Brandstiftung: Am 1. November kam es zu einem Feuer in der Dachrinne des Gebäudes
Die beiden, kurz aufeinanderfolgenden Ereignisse legen laut Polizei die Vermutung nahe, dass dort jemand nachgeholfen haben könnte. Tatsächlich gehen auch die Ermittlungen der Kripo in diese Richtung. „Wir ermitteln in beiden Fällen wegen des Verdachts der Brandstiftung“, bestätigt Polizeisprecher Marc Ziehmer.
Die Kripo sucht Zeugen. Wer zum Zeitpunkt des Brandausbruchs gegen 1.25 Uhr oder kurz zuvor Personen beobachtet hat, die sich in der Nähe des späteren Brandortes aufgehalten oder sich in diesem Bereich verdächtig verhalten haben, meldet sich unter der Telefonnummer 04101/20 20.