Uetersen. Mehrere Wohngebäude wurden evakuiert. Bewohner wärmen sich im Linienbus auf. Was die bisherige Ursachensuche der Kripo ergeben hat.
Drei Tage, nachdem mitten in der dicht bebauten Innenstadt von Uetersen ein Schuppen in Flammen aufgegangen ist, kann die Polizei etwas mehr zur Brandursache sagen. Zwei Szenarien sind nach Auskunft der Ermittler denkbar. Mehr als 30 ehrenamtliche Kräfte der städtischen Feuerwehr verhinderten am Wochenende ein Übergreifen des Feuers auf Gebäude in der Innenstadt.
Gegen 5.15 Uhr am Sonnabend meldeten erste Anrufer bei der Einsatzleitstelle in Elmshorn den Brand. Die Disponenten lösten daraufhin Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Uetersen aus. Zunächst war unklar, ob an der Mühlenstraße ein Schuppen oder auch einer oder mehrere Pkw brennen würden.
Schuppen in Flammen: Wehr fordert weitere Einsatzkräfte an
Als die ersten Kräfte vor Ort eintrafen, fanden sie einen lichterloh brennenden Schuppen im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses vor. Der Zugang war nur über einen knapp einen Meter breiten Gang zwischen zwei Häusern möglich.
Einsatzleiter Tino Dreßler, der als Zugführer bei der Feuerwehr tätig ist, forderte zehn Minuten nach dem Eintreffen vor Ort weitere Kräfte an. Daher löste die Leitstelle einen Vollalarm für die städtische Wehr aus, sodass alle verfügbaren Einsatzkräfte zur Brandbekämpfung in Marsch gesetzt wurden.
Feuer in Uetersen: Enge Bebauung wird zur Herausforderung
Zunächst versuchten mehrere Kräfte unter Atemschutz mit einem Strahlrohr die Flammen niederzuschlagen. Im weiteren Verlauf wurde über die parallel hinter der geschlossenen Bebauung verlaufenden Richthofenstraße ein zweiter Löschangriff aufgebaut.
Letztlich gelang es den eingesetzten Kräften, die Brandausbreitung innerhalb der zusammenhängenden Schuppen und Gebäude zu verhindern. Herausfordernd war die in diesem Bereich sehr eng zusammenstehende Bebauung.
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Die angrenzenden Wohngebäude waren gleich zu Beginn des Einsatzes sicherheitshalber von der Polizei geräumt worden. Die Bewohner kamen zunächst übergangsweise in einem Linienbus unter, der aufgrund der Vollsperrung der Mühlenstraße in unmittelbarer Nähe halten musste.
Sie konnten nach Abschluss der Löscharbeiten in ihre Wohnungen zurückkehren. In dem betroffenen Schuppen befand sich unter anderem eine Gasflasche, die von der Wehr geborgen werden musste. Aufgrund der Hitze hatte bereits das Sicherheitsabblasventil ausgelöst.
Nach gelöschtem Feuer: Kripo nimmt Ursachenforschung auf
Insgesamt waren 31 Kräfte der Feuerwehr Uetersen, die mit sieben Fahrzeugen ausgerückt waren, an der Einsatzstelle tätig. Sicherheitshalber stand auch ein Rettungswagen vor Ort in Bereitschaft. Weder Bewohner der angrenzenden Häuser noch Einsatzkräfte zogen sich Verletzungen zu.
Laut Polizeiangaben von Dienstag handelt es sich bei dem brandbetroffenen Objekt um einen vier mal fünf Meter großen Schuppen, der auf der einen Seite über einen gemauerten Ofen verfügte. Der Schuppen brannte komplett nieder.
Ermittler prüfen zwei varianten, Ursachensuche geht weiter
Erste Ermittlungen der Kripo ergaben, dass ein technischer Defekt zu dem Feuer geführt haben könnte. Allerdings sei auch eine fahrlässige Brandstiftung nicht komplett ausschließbar. Daher dauern die Ermittlungen der Kripo weiter an. Die Brandstelle ist nach wie vor für die weitere Spurensuche beschlagnahmt.