Elmshorn. Vom Benzin zum Strom: Die Anlage von Orlen soll mit 16 Ladepunkten beginnen. Für welche weitere Entwicklung dieser Prototyp stehen soll.
Die Stadt Elmshorn steht vor einem bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität: Denn die Stadt an der Krückau wird erster Standort für einen neuartigen E-Ladepark, den der ansässige Tankstellenriese Orlen Deutschland GmbH entwickelt. An der Werner-von-Siemens-Straße, direkt an der A23, entsteht auf einem rund 3000 Quadratmeter großen Areal zunächst auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmetern ein moderner Ladepark mit 16 Schnellladepunkten. Die werden eine Ladeleistung von bis zu 400 kW bieten.
Doch diese Anlage ist mehr als nur eine weitere Ladestation – sie gilt als Prototyp, quasi als Blaupause, für künftige Orlen-Ladestationen in Deutschland. Bis Ende 2025 will Orlen bundesweit mehr als 500 Ladepunkte an eigenen Tankstellen, bei Partnern wie Supermärkten und eben diesen neuen E-Ladeparks anbieten.
E-Ladepark in Nähe zur A23: Orlen setzt den langjährigen Wunsch der Stadt Elmshorn um
Der symbolische erste Spatenstich wurde von Elmshorns Oberbürgermeister Volker Hatje mit Orlen-Vertreter Benedikt Brandi (Direktor für E-Mobilität) und der Elmshorner Wirtschaftsförderin Angelika von Bargen durchgeführt. „Es ist mir eine große Freude, beim Start dieses innovativen Bauprojekts dabei zu sein; wir hatten als Stadt schon seit langer Zeit vor so etwas zu machen, ursprünglich direkt an der Autobahn in unserem neuen Gewerbegebiet“, sagte Hatje.
Diese Pläne zögerten sich immer weiter hinaus, wie sich der Oberbürgermeister erinnert: „Insofern sind wir sehr froh, dass nun die Firma Orlen unbedingt die E-Mobilität vorantreiben wollte. Diese Fläche stand zur Verfügung, und die Wirtschaftsförderer mit Angelika von Bargen und Orlen haben hier ganz viel bewegt, um das alles möglich zu machen.“
Prototyp für Elmshorn: Station bietet 16 Ladepunkte und wird auch durch Photovoltaik versorgt
Der geplante Ladepark soll neue Maßstäbe setzen: Acht Schnellladesäulen vom Typ Alpitronic HYC-400 sorgen nach Vollendung für 16 Ladepunkte. Diese sind nicht nur vollüberdacht, sondern das Dach ist zusätzlich mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, um nachhaltig erzeugten Strom direkt vor Ort zu nutzen. Die speziell gefertigten Solarpanele werden sich der markant geschwungenen Dachform der Ladestation, der Orlen-Welle, anpassen. Die Fertigstellung des Projekts ist für Ende 2025 geplant.
Und wer sich dann mit dem E-Fahrzeug in die Werner-von-Siemens-Straße begibt, um dort aufzuladen, soll auch selbst auf seine Kosten kommen. In einem dann speziell für diesen Standort konzipierten Shop-Container sollen sich die Fahrerinnen und Fahrer während ihrer Ladezeit verpflegen können. „Wir wollen eine gewisse Aufenthaltsqualität schaffen“, lässt Orlen wissen.
Elmshorner Tankstellenriese will nun auch Ladestellen-Gigant werden
Dass die Krückaustadt eine Vorreiterrolle übernimmt, stimmt den Deutschland-Geschäftsführer von Orlen sehr zufrieden: „Besonders freut uns, dass wir unseren ersten Ladepark in direkter Nähe zu unserer Firmenzentrale in Elmshorn realisieren können“, betont Artur Frankiewicz. „Mit diesem Schritt setzen wir ein weiteres Zeichen für den Ausbau von Ladeinfrastrukturen, um der steigenden Nachfrage nach leistungsfähigen Lademöglichkeiten gerecht zu werden und die Elektromobilität in unserem eigenen Netz zu fördern.“
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Orlen Deutschland hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Elektromobilität bundesweit voranzubringen. Der Ladepark in Elmshorn soll ein erster wichtiger Meilenstein sein. Unter der Marke „ORLEN Charge“ soll in den kommenden Jahren das Netzwerk an Ladestationen deutlich ausgebaut werden. Aktuell betreibt das Unternehmen bereits über 40 Ladepunkte in Deutschland. Neben eigenen E-Ladeparks plant der Konzern auch, die Ladeinfrastruktur in die über 600 Tankstellen des Konzerns zu integrieren.