Pinneberg. Kriminelle haben das leerstehende Einkaufszentrum in der City geplündert. Alle Stromleitungen und Zähler sind weg – mit diesen Folgen.

Das verlassene Einkaufszentrum mitten in der Pinneberger Innenstadt hat wohl wie eine Einladung auf die Kriminellen gewirkt. Seit Monaten steht das abrissreife PiZ leer, nachdem die letzten Mieter ausgezogen sind. In den Ecken rund um die ehemalige Einkaufspassage sammelt sich Müll. Den Grad der Verwahrlosung haben nun Einbrecher genutzt und das Haus regelrecht geplündert. Sie holten aus dem Haus, was noch zu Geld zu machen ist.

Es ist ein Einbruch in großem Stil, den es jetzt in der City gegeben hat: Die Polizei hat nach der Tat das Gelände weiträumig abgesperrt. Denn aus dem Haus, das früher, als es noch gelb getüncht war, „Bananen-Bunker“ hieß, sind sämtliche Stromleitungen und Zähler gestohlen worden. Die Einbrecher haben durch ihren Raubzug aber nicht nur sich bereichert, sondern auch Kunden der Telekom geschädigt, wie das Unternehmen bestätigt. Im PiZ war offenbar noch sensible Infrastruktur der Telekom.

Lost Place: Einbruch im PiZ in Pinneberg – Telekom beklagt Ausfälle

„Leider haben wir durch diesen schwerwiegenden Vorfall eine Versorgungslücke in unserem Mobilfunknetz, die wir mit den umliegenden Standorten nicht auffangen können“, so eine Telekom-Antwort auf die Abendblatt-Anfrage. „Wir haben alles an Optimierungen im Netz unternommen, mehr geht in dem Umkreis nicht. Seit Mitte Juli sind wir auf der Suche nach einem Standort für einen mobilen temporären Mast“, schreibt die Telekom weiter.

Zudem sei es „eigentlich Sache der Eigentümer, den Standort wieder instand zu setzen“, so eine Telekom-Sprecherin. Wann genau der eigentliche Standort wieder in Betrieb gehen könne, sei aktuell nicht vorhersehbar. „Das liegt auch an der Stromversorgung, da auch die Leitungen der Stadtwerke demontiert wurden. Eine Mobilfunkanlage benötigt Strom“, so eine Sprecherin der Telekom.

Polizei bestätigt Diebstahl von Kupferdrähten aus dem PiZ

Eine Polizeisprecherin bestätigt, dass die Polizei ein Strafverfahren eingeleitet hat, weil jemand aus der Tiefgarage des PiZ Kupferdrähte herausgerissen und abgeschnitten hatte. Der Vorfall habe sich bereits Ende Juli ereignet.

Der oder die Plünderer hatten die Kabel bereits auf einen Pkw verladen. Über das Kennzeichen konnte der Täter ermittelt werden. Weitere Details wollte die Polizeisprecherin zu dem Vorfall nicht nennen, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.

Insolvenz: Investor wollte Mix aus Wohnungen und Gewerbe bauen

Die meisten Gewerbetreibenden hatten bis Ende März ihre Läden im PiZ, das eigentlich bald dem Erdboden gleichgemacht werden sollte, geräumt. Einige hatten im Abendblatt ihren Unmut darüber geäußert, wie im Vorwege mit ihnen umgegangen wurde. Sie fühlten sich regelrecht hinausgedrängt.

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Der Investor, der in einem Neubau einen Mix aus Wohnen und Gewerbe errichten wollte, sprach hingegen davon, dass zum Teil hohe Entschädigungen bezahlt worden seien.