Hasloh. Nachdem sie das Palmen-Café zu einer erfolgreichen Event-Location gemacht hat, übernimmt die junge Frau nun den Laden ihrer Eltern.
Vor neun Jahren ist sie hier ins kalte Wasser gesprungen und hat ihr gastronomisches Geschick entdeckt. Jetzt kehrt Shari Ghosal quasi zurück zu diesen Wurzeln und übernimmt wieder das Freiluft-Café auf dem Hasloher Campingplatz „Tante Henni“, das ihr Vater Norbert Schadendorf am Garstedter Weg 36a sehr erfolgreich betreibt.
Die 34 Jahre junge Selfmade-Unternehmerin hat inzwischen das Palmen-Café an der Kieler Straße (B4) in Hasloh, in das sie 2018 eingestiegen ist, mit nun 20 Mitarbeitenden zu einer überregional angesagten Event-Location gemacht. „Ich freue mich sehr, dass ich jetzt nach neun Jahren hierher zurückkehren kann“, sagt Shari Ghosal, die auf Mallorca geboren und im südfranzösischen Toulon an der Côte d’Azur aufgewachsen ist. Seit 24 Jahren lebt sie nun in Hasloh, und strahlt über das ganze Gesicht. „Es fühlt sich so an, wie nach Hause zu kommen.“
Freiluft-Café am Campingplatz: 3500 Quadratmeter großes Gelände ist lange in Familienbesitz
Was es ja auch ist, da das 3500 Quadratmeter große, viel bewachsene Wiesenareal mitten in Hasloh mit der idyllischen Teichanlage seit 70 Jahren zur Familie gehört. Ihr Großvater Wilhelm Schadendorf hatte es damals von der Schwägerin seiner Mutter erworben. Das war Henriette Wulf, die alle liebevoll „Tante Henni“ nannten und nach der ihr Vater seinen hochmodernen Campingplatz benannt hat, der 2013 seinen ersten mobilen Gast beherbergte.
Sie werde jetzt beide Cafés in Hasloh mit ihrem eingespielten Team betreiben, erklärt die erfahrene Gastronomin. Das gemütliche Palmen-Café an der B4, das einst zu einem Gartenbaubetrieb gehörte, werde weiterhin von donnerstags bis sonntags von 13 bis 17.30 Uhr Kaffee, Kuchen, Torten und herzhafte Snacks für spontane Besucher anbieten. Darüber hinaus können dort mit mehr als 100 Gästen Hochzeiten gefeiert, Messen abgehalten oder After-Work-Partys veranstaltet werden. „Meine verlässlichen Mitarbeiter und ich werden jetzt abwechselnd zwischen den beiden Lokalitäten hin- und herpendeln“, sagt Shari Ghosal.
Café in Hasloh: Für Kirstin und Norbert Schadendorf wurde der Betrieb zu viel
Sehr zur Freude von Kirstin und Norbert Schadendorf, die neben ihrem Campingplatz auch das Freiluft-Café jahrelang weitgehend allein geführt haben. „Das ist uns zu viel geworden“, sagt Schadendorf (65). „Meine Frau war praktisch den ganzen Tag mit Torten backen beschäftigt.“ Dabei verlangt die Führung des Campingplatzes und die Betreuung ihrer Gäste aus aller Welt allein schon ihre ganze Aufmerksamkeit.
Es sind einige Tausend Besucher, die hier im Sommer mit ihren Wohnmobilen und Zelten campieren, um sich Hamburg und die Region anzuschauen, oder Zwischenstation zu machten auf der Durchreise in den Urlaub oder wieder zurück. „In diesem Jahr waren sehr viele Dänen, Norweger und Schweizer hier“, sagt Schadendorf. Die meisten Wohnmobilisten und Camper kämen aus Deutschland und den Niederlanden. Aber auch aus den USA, China, Australien und Brasilien haben sich schon Camper nach Hasloh verschlagen. Und auch immer mehr Berufstätige im Außendienst würden diese individuelle Art der Übernachtung einem Hotelzimmer vorziehen.
Urlaub im Kreis Pinneberg: Campingplatz empfängt Tausende Besucher aus aller Welt
Kein Wunder, gilt der einzige Campingplatz dieser Art im Kreis Pinneberg doch als einer der modernsten in der Region. Die Schrankenanlage ist kennzeichengesteuert, sodass der automobile Gast nach seiner Anmeldung im Internet jederzeit und problemlos den für 39 Euro gebuchten Platz mit Stromanschluss erreichen könne. „Dafür kann er die sanitären Anlagen nutzen, kostenfrei im WLAN-Netz surfen und seine Frau, Kinder und Haustiere mitbringen.“ Neuerdings verleiht er auch E-Bikes, sagt der pfiffige Unternehmer, der früher mal bei Airbus Flugzeuge gebaut hat.
Von donnerstags bis sonntags bietet nun von 13 bis 18 Uhr Tochter Shari Ghosal allen Gästen ihren selbstgemachten Kuchen und die leckeren Torten an. Voraussichtlich bis Ende September, solange das gute Wetter mitspiele, auch wenn der Campingplatz auch über den Winter hindurch geöffnet ist. Richtig loslegen werde das Freiluft-Café aber im nächsten Jahr, wenn sie es Ostern neu eröffne, kündigt die rührige Gastronomin an. „Dann werde ich hier auch Frühstück und herzhafte Snacks anbieten wie Strammer Max oder Avocado oder Lachs-Stullen wie drüben im Palmen-Café.“
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Das Besondere an dem Freiluft-Teich-Café sei die Ruhe und Idylle, die sich sofort auf die Stimmung der Gäste übertrage, sagt Shari Ghosal. „Die Leute sind hier ganz locker und entspannt und fühlen sich wegen der super Idylle und dem Flair hier wie im Urlaub“, sagt die junge Frau, die die Gäste je nach Herkunft auch fließend in Deutsch, Englisch und Französisch begrüßen kann.