Schenefeld. Stadt hat fünf Areale geprüft, darunter auch die Erweiterung des kreisweit größten Flüchtlingsheims. Welche Flächen ausgewählt wurden.
Schenefeld schafft zwei neue Unterkünfte für Asylbewerber mit insgesamt 80 Plätzen. Nach längerer Standortsuche ist nun auch klar, wo die Wohncontainer aufgestellt werden: am Osterbrooksweg sowie der Straße Hasselbinnen.
„Wir haben bereits die Lieferung und die Montage der Container in Auftrag gegeben“, berichtet Andreas Bothing, Fachbereichsleiter für Bauen, Planen und Umwelt im Rathaus. Die ersten Container seien bereits angeliefert worden und würden derzeit noch zwischengelagert.
Neue Asylbewerberunterkünfte: Stadt hatte fünf Flächen auf Eignung geprüft
Die Stadt hatte beim zuständigen Bauamt des Kreises Pinneberg Bauvoranfragen für vier Flächen gestellt, auf denen kurzfristig Wohncontainer platziert werden könnten. Eine fünfte Fläche brachte die Politik ins Spiel. Am Ende entschied sich eben diese Politik für zwei Standorte. Der am Osterbrooksweg 32 ist nicht wirklich neu.
Dort ließ die Stadt mitten im Gewerbegebiet bereits 2016 eine Großunterkunft errichten, die eigentlich nur vorübergehender Natur sein sollte. Sie ist acht Jahre später immer noch vorhanden und besteht aus 136 Modulen, die zusammengesetzt die mit Abstand größte Asylbewerberunterkunft im Kreis Pinneberg bilden.
Anlage am Osterbrooksweg wird erweitert: 40 Alleinreisende kommen hinzu
„Wir haben uns jetzt entschlossen, diese Unterkunft zu erweitern“, erläutert Bothing. Nun würden 20 weitere Container hinzukommen, sodass weitere 40 alleinreisende Männer dort untergebracht werden können. Die vorhandene Unterkunft ist bereits für diese Personengruppe reserviert.
Sie bietet aktuell bei Vollbelegung eine Unterbringungsmöglichkeit für 264 Personen. Künftig könnten es also 304 Personen sein. Die aktuelle Anlage ist dreigeschossig. Daran wird sich nichts ändern. „Eine weitere Aufstockung ist nicht geplant“, so Bothing weiter.
Die Erweiterung sei hinter der jetzigen Anlage geplant., die Container würden nebeneinander platziert. Bothing: „Wir stapeln nicht, sondern gehen in die Fläche.“ Aktuell bringe der Lieferant bereits zwei bis vier Container pro Woche nach Schenefeld, die zunächst zwischengeparkt werden.
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Die künftige Aufstellfläche hinter der bisherigen Anlage, die auf dem ehemaligen Parkplatz der einstigen Spar-Zentrale steht, wird derzeit vorbereitet. Eine Inbetriebnahme kann in einigen Wochen erfolgen. Einen Container teilen sich zwei alleinreisende Männer, er umfasst einen Wohnbereich, eine Kochgelegenheit sowie Dusche und WC.
Die Fläche am Osterbrooksweg soll mittelfristig in eine Gewerbefläche umgewandelt werden, die für kleine und mittelständische Betriebe reserviert ist. Aktuell läuft dafür noch das Bauplanverfahren.
Bis Ende Oktober soll die zweite Anlage am Hasselbinnen, die sich nur etwa 250 Meter Luftlinie von der Großanlage entfernt eingruppieren wird, betriebsbereit sein. Sie ist für eine Unterbringung von bis zu zehn Familien gedacht und soll ebenfalls 40 Personen Platz bieten.
Neue Unterkunft am Hasselbinnen: Zwei Familien in drei Containern
Von der Konzeption her sollen zwei Familien in drei Containern untergebracht werden. Jeweils einer umfasst den Wohnbereich, der dritte Container ist in der Mitte geteilt und enthält je einen separaten Sanitärbereich sowie die Küchen. Auch Spielbereiche für die Kinder sollen in der Anlage entstehen.
„Die Bäume auf der Fläche sind bereits gefällt worden“, so Bothing weiter. Nach der Entfernung der Baumstrunken werde in Kürze mit den Tiefbauarbeiten begonnen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die dann 30 Container aufgestellt.
Schenefeld investiert 1,4 Millionen Euro, erhält 800.000 Euro vom Land
Für beide Unterkünfte muss Schenefeld etwa 1,4 Millionen Euro investieren. „Wir erhalten Fördermittel vom Land in nicht unerheblicher Höhe“, berichtet Bothing. So könnten etwa 800.000 Euro an Zuschüssen aus der Landeskasse fließen.