Wedel/Itzehoe. Mann (30) soll Kind so stark verbrüht haben, dass es an den Folgen starb. Jetzt sollen die finanziellen Folgen abgemildert werden.

Nach dem gewaltsamen Tod eines zwei Jahre alten Jungen in Wedel ist eine Spendenkampagne für die Mutter des Kindes angelaufen. Sie soll dabei helfen, zumindest die finanziellen Folgen des tragischen Verlustes aufzufangen.

Tatverdächtig ist nach wie vor ein 30 Jahre alter Mann, der vorigen Mittwoch festgenommen und einen Tag später einer Haftrichterin am Amtsgericht Itzehoe vorgeführt wurde.

Mutmaßlicher Täter sitzt seit voriger Woche in Untersuchungshaft

„Der bestehende Haftbefehl wurde verkündet“, bestätigt Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rakow, Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe. Dem Mann werde Totschlag vorgeworfen. Er soll das zwei Jahre alte Kind so stark verbrüht haben, dass es später an den Folgen verstorben ist.

Bei dem Mann handelt es sich nach Abendblatt-Informationen um den ehemaligen Lebensgefährten der Mutter des kleinen Jungen, nicht um den leiblichen Vater. Gegen die Mutter, so viel teilt die Ermittlungsbehörde mit, werde nicht ermittelt.

Junge (2) verstorben: Vorfall hat sich am 3. Juli in Wedel abgespielt

Laut der Staatsanwaltschaft hat sich der den Ermittlungen zugrunde liegende Vorfall bereits am 3. Juli in Wedel in einer Wohnung ereignet. Der zwei Jahre alte Junge sei dann am 13. August in einer Spezialklinik verstorben. „Zum Schutz der laufenden Ermittlungen werden wir keine weiteren Einzelheiten nennen“, so Müller-Rakow weiter.

Insbesondere zum Tathergang sollten keine Angaben gemacht werden. Gegen den Verdächtigen bestand seit Längerem ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags. Nachdem das von ihm misshandelte Kind nun verstorben ist, wird der Haftbefehl in Kürze auf vollendeten Totschlag geändert.

Facebook-Post der verzweifelten Mutter verbreitet sich rasend schnell

„Aktuell läuft die gutachterliche Untersuchung, ob die dem Jungen zugefügten Verbrühungen letztlich zu seinem Tod geführt haben“, so Müller-Rakow weiter. Der Tatverdächtige habe vor der Haftrichterin zu den Vorwürfen geschwiegen. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich der Mann im Laufe des Ermittlungsverfahrens noch äußern werde.

Die Mutter des Jungen namens Joey hatte einige Tage vor der Festnahme einen Post auf dem sozialen Netzwerk Facebook geschrieben, der sich dort rasend schnell verbreitet hatte und von immer mehr Personen privat sowie in unterschiedlichen Gruppen geteilt wurde.

Mehr zum Thema

„Du bist ein Mörder!!! Du hast mein Kind auf dem Gewissen!!! Ich werde nicht eher ruhen, bis man dich gefunden hat“, hieß es dort. Inzwischen wurde der Post zurückgezogen. In mehreren weiteren Statements drückt die Frau ihre Trauer um den Verlust ihres Sohnes aus und zeigt auch Fotos des verstorbenen Kindes.

Bis Montagnachmittag hatten 151 Personen insgesamt 5745 Euro gespendet

Auf Facebook ist seit einigen Tagen auch eine Spendenaktion verlinkt, die dazu beitragen soll, der Mutter „in dieser schweren Zeit unter die Arme zu greifen“, wie es dort heißt. Ziel sei es, sie finanziell zu entlasten, „damit sie sich nicht auch noch Sorgen um daraus resultierende Kosten machen muss“.

Bis Montagnachmittag waren im Rahmen der Aktion 151 Spenden eingegangen, die einen Gesamtwert von 5745 Euro umfassen. Wer sich darüber informieren oder auch selbst etwas spenden möchte, kommt unter der Webseite https://www.spendenseite.de/hilfe-f-252-r-sabrina-offizielle-seite/-82350 auf die Spendenaktion.