Kreis Pinneberg. Lagerhalle einer Elmshorner Logistikfirma läuft voll. In Hetlingen schlägt Blitz in Haus ein. Blitzschlag auch in Kita in Rellingen.

Die Warn-App NINA hatte am Mittwoch kurzfristig vor schweren Unwettern im Kreis Pinneberg gewarnt. Tatsächlich zogen mehrere Gewitter- und Starkregenfronten über das Kreisgebiet. Feuerwehren rückten bis zum Abend zu etwa 60 Einsätzen aus.

Glück im Unglück: In Hetlingen schlug ein Blitz in das Dach eines Einfamilienhauses ein, löste aber kein offenes Feuer aus. Die Wehren aus der Gemeinde und dem nahen Holm waren schnell zur Stelle.

Kalter Blitzeinschlag in Privathaus in Hetlingen

„So ein gleißendes, helles Licht habe ich noch nie erlebt“, schilderte Ehrenwehrführer Uwe Hamkens den Augenblick des Blitzeinschlags bei den Nachbarn in seiner Straße. Die Feuerwehr prüfte, ob es Brandnester im Dach gab. Der ebenfalls alarmierte Rettungsdienst musste nicht eingreifen. Mehrere Telefon- und anderen elektronische Anlagen in der Siedlung fielen aus.

Blitzeinschlag Hetlingen/Kreis Pinneberg
Ein Feuerwehrmann kontrolliert die Einschlagstelle des Blitzes im Dach des Einfamilienhauses in Hetlingen. © Michael Rahn | Michael Rahn

Insgesamt meldete die Feuerwehr drei Blitzeinschläge in Gebäude. In allen Fällen kam es zum Glück nicht zum Brand. In Hetlingen sowie Kölln-Reisiek waren Einfamilienhäuser betroffen, in Rellingen eine Kindertagesstätte.

Starkregen: In Elmshorn muss die Feuerwehr eine Lagerhalle leerpumpen

Der folgenschwerste Einsatz wurde aus Elmshorn selbst gemeldet. Dort standen gegen 8 Uhr morgens an der Daimlerstraße die 300 Quadratmeter große Lagerhalle sowie das Firmengelände einer Logistikfirma unter Wasser. Die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr bauten zwei Pumpen auf und beförderten das Wasser aus den Räumen sowie vom Parkplatzareal auf die Straße, wo es in den Sielen versickern konnte. Ob ein Schaden entstanden ist, steht noch nicht fest.

Die Elmshorner Kräfte hatten es außerdem mit einem vollgelaufenen Keller zu tun, der ebenfalls leergepumpt werden musste. Vier weitere Einsätze musste die Feuerwehr im Nachbarort Kölln-Reisiek abarbeiten.

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Gegen 7 Uhr wurden die Brandschützer das erste Mal alarmiert, um die Folgen eines Blitzeinschlags in ein Einfamilienhaus zu überprüfen. Dort bestand zum Glück keine Gefahr eines daraus resultierenden Feuers. Ein vollgelaufener Keller entpuppte sich wenig später als undramatisch.

Zwei weitere Einsätze in Kölln-Reisiek betrafen Straßen, die unter Wasser standen. Auch hier erwies sich die Lage als weniger gravierend als befürchtet. Das Wasser floss nach kurzer Zeit von selber ab. Weitere Einsätze gab es in Uetersen.

Auch in Kölln-Reisiek liefen mehrere Keller voll Wasser

Nachdem am Vormittag zunächst der Norden des Kreises Pinneberg betroffen war, kam gegen 11.30 Uhr das südliche Kreisgebiet an die Reihe. Ein Schwerpunkt war Schenefeld, wo die Feuerwehr mehrere Grundstücke, Gebäude sowie Straßen von Wasser befreien musste.

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Die Rellinger Feuerwehr forderte Kräfte vom THW an, um eine Pflegeeinrichtung mit Sandsäcken vor dem Eindringen von Wasser zu schützen. Auch die Feuerwehr in Pinneberg verzeichnete drei Einsätze, die mit der Gewitterfront in Zusammenhang standen.

Gegen 20.15 Uhr rückten die Einsatzkräfte zur Straße Horn aus, wo eine Drainagepumpe defekt war und die massiven Regenfälle folgerichtig ins Gebäude drückten. Mit dem Abpumpen des Schachtes konnte auch das Wasser aus dem Keller gepumpt werden. Im Anschluss nahm die Bewohner eine von der Feuerwehr ausgeliehene Tauchpumpe in Betrieb, um den Keller übergangsweise frei von Wasser zu halten.

Unwetter im Kreis: Feuerwehr Pinneberg rückt Mittwochabend zu drei Einsätzen aus

Bereits gegen 19.30 Uhr eilten die Einsatzkräfte zum Rübekamp, wo ebenfalls Wasser in mehrere Gebäude eingedrungen war. Dort standen drei Keller mehr als 40 Zentimeter unter Wasser. Trotz der im Keller installierten Pumpen ging der Wasserstand nicht nach unten, sodass zunächst die Wehr helfend eingreifen musste.

Letztlich kam ein Spülwagen der Stadt zum Einsatz, der die Abwasserleitung in der Straße freimachte. Im Anschluss konnten die vorhandenen Pumpen die Keller wasserfrei halten. Gegen 23 Uhr rückten die Feuerwehrkräfte ab.

Einen langwierigen Einsatz gab es zudem in Hasloh, wo sowohl ein Grundstück als auch ein Einfamilienhaus unter Wasser standen. Das schlechte Wetter hatte auch Konsequenzen für das geplante Sommerfest der DLRG und des Freibad-Teams im benachbarten Quickborn. Das Bad blieb aus Sicherheitsgründen geschlossen. Das Sommerfest wurde auf den 28. August verschoben.