Heist/Norderstedt. Wenn die Telekom versagt, hilft eben ein Mitbewerber. Eheleute aus dem Kreis Pinneberg können wieder telefonieren. So gelang der Coup.

Seit gut einem halben Jahr konnten Willi und Johanna Mertens aus Heist nicht telefonieren, weil der Festnetz-Anschluss der betagten Eheleute – beide sind Mitte 90 – gestört war und die Telekom das Problem nicht in den Griff bekam.

Nun schaltete sich das Norderstedter Telekommunikationsunternehmen wilhelm.tel ein – und innerhalb weniger Tage gab es eine Lösung, nach mehr als einem halben Jahr des Wartens. Ab Montag kann das Ehepaar Mertens endlich wieder telefonieren!

Defekt am Telekom-Festnetzanschluss: Ehepaar hat Probleme seit Januar – Hilfe kam jetzt

Wie berichtet, war es am 4. Januar dieses Jahres, als die beiden Senioren bemerkten, dass ihr Telefon nicht mehr richtig funktionierte. Anrufe kamen seitdem zwar noch durch. Doch während des Gesprächs rauschte es so, als wenn jemand beim Telefonieren unter der großen Regenbrause in der Dusche steht. Anrufe hinaus funktionierten gar nicht.

Eine 1500-Aderleitung des alten Kupferkabels sei wohl bei den starken Regenfällen um die Jahreswende defekt geworden, erfuhr Wolfgang Mertens. Der 66 Jahre alte Sohn des Paares nahm sich des Problems an, um die Störung zu melden. Denn seine Eltern konnten den Schaden nicht anzeigen, da sie sich mit Computern, Mails und Handys nicht gut auskennen. Gleichzeitig bestand die Telekom auf eine Schadensmeldung via Internet.

Viele Telefongespräche mit Telekom scheitern – wilhelm.tel hilft unproblematisch aus

Nur mit Mühe konnte sich Mertens in den Auseinandersetzungen mit den Telekom-Mitarbeitern, die ihn abwechselnd aus München, Leipzig und anderen Call-Centern anriefen, zurückhalten. Schließlich war klar: Um den Schaden zu beheben, seien umfangreiche Tiefbauarbeiten erforderlich, teilte die Telekom mit.

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Doch das ist nun gar nicht mehr nötig, denn Bürgermeister Jürgen Neumann stellte den Kontakt zu wilhelm.tel her. Und das Unternehmen hat bereits ganze Arbeit geleistet, wie Pressesprecher Oliver Weiß betont. Da die Norderstedter in der Gemeinde Heist zurzeit eh mit einer Tiefbaukolonne unterwegs sind, um einzelne Glasfaseranschlüsse zu verlegen, konnte wilhelm.tel den Eheleuten Mertens, deren Haus glücklicherweise an der wilhelm.tel-Trasse liegt, schnell helfen.

wilhelm.tel schießt Kabel mit Erdrakete zum Haus – und gewinnt Neukunden

Am 9. Juli wurde mittels einer sogenannten Erdrakete das Kabel durch den Vorgarten zum Mertens-Haus „geschossen“ (Oliver Weiß: „Da musste nichts aufgebuddelt werden“), und am Montag kann der Anschluss dann endgültig freigeschaltet werden.

Einziges Manko: Willi und Johanna Mertens werden vorübergehend eine andere Rufnummer erhalten, aber zum 2. August wird die alte Telekomnummer auf den neuen wilhelm.tel-Anschluss übertragen. Und ein neues Telefon – ein schmuckes Fritzfon – hat das Norderstedter Unternehmen den Senioren im Übrigen auch noch spendiert.