Pinneberg. Freiwillige Feuerwehr Pinneberg musste am Wochenende zwei Einsätze auf der Autobahn, zwei an Aufzügen und einen am Herd abarbeiten.

Das Wochenende mit dem Achtelfinalsieg der deutschen Fußballnationalmannschaft hat der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg mindestens fünf Einsätze beschert. Dabei mussten die Einsatzkräfte gleich zwei Mal auf die ohnehin durch eine Großbaustelle belastete Autobahn A23 eilen. Wie die Männer und Frauen diese und andere Aufgabe ehrenamtlich und dabei ganz professionell abarbeiteten.

Am Sonnabendnachmittag ging es unmittelbar hintereinander auf die A23 in Fahrtrichtung Norden, auf der erst jüngst ein Pkw in Brand geraten war. Es wurde ein brennender PKW auf der Höhe des Rastplatzes Rantzau gemeldet. Aufgrund der schwierigen Verkehrssituation mit der Baustelle und den eingeschränkten Zufahrten wird aktuell die Feuerwehr Tornesch zum Anfahren auf der Gegenfahrbahn mit alarmiert, um immer eine zeitnahe Hilfe zu gewährleisten.

Motorplatzer sorgt für viel Dampf am Unfallort

Noch während der Anfahrt der Großfahrzeuge erreichte der Einsatzleiter vom Dienst, Yann Kuhlmann, den Einsatzort. Die Polizei sicherte bereits die Einsatzstelle ab, und eine sechsköpfige Familie hatte sich abseits des Fahrzeugs in Sicherheit gebracht. Kuhlmann meldete die Lage beim Eintreffen als Motorplatzer, bei der Flüssigkeiten im Motorraum zu massiver Dampfbildung führten. Es handele sich aber nicht um ein brennendes Fahrzeug. Er ließ das erste Hilfeleistungslöschfahrzeug durchziehen und bestellte alle weiteren Fahrzeuge der Feuerwehren Tornesch und Pinneberg ab.

Die Feuerwehrkräfte banden die austretenden Flüssigkeiten und schoben das Fahrzeug weiter in den Grünstreifen, um den fließenden Verkehr sicherer passieren lassen zu können. Damit waren die Maßnahmen der Wehr schon erschöpft, und die Kräfte rückten nach einer guten halben Stunde wieder ein.

Elektrofahrzeug muss nach Unfall stromlos gelegt werden

Auf der Rückfahrt zur Hauptfeuerwache erfolgte über Funk eine erneute Alarmierung von der Rettungsleistelle in Elmshorn. Im Baustellenbereich sei es zu einem Auffahrunfall gekommen und eine beteiligte Person klagte über Schmerzen. Weil alle in der Nähe befindlichen Rettungswagen gebunden waren, musste ein Rettungswagen aus Hamburg anrücken. Da die Anfahrt aus Hamburg einige Zeit in Anspruch nehmen würde, wurde die Pinneberger Wehr erneut auf die Autobahn 23 geschickt.

Dank zweier Rettungsassistenten an Bord des Feuerwehrfahrzeuges konnte die bei einem Auffahrunfall verletzte Fahrerin bis zum Eintreffen des Rettungswagens sicher versorgt werden. Die anderen Einsatzkräfte machten das Fahrzeug stromlos und klemmten die Batterie ab. Außerdem nahmen sie Kühlflüssigkeiten auf, die beim Zusammenstoß ausgelaufen waren.

Alarm wegen eines angebrannten Essens kurz vor Deutschland-Spiel

Kurz vor dem Anpfiff des Achtelfinales zwischen Deutschland und Dänemark mussten die ehrenamtlichen Brandschützer erneut ausrücken. Aus einem Mehrfamilienhaus in unmittelbarer Nähe zum Gerätehaus Waldenau gab es eine Feuermeldung. Nur wenige Minuten nach der Alarmierung konnte bereits die Rückmeldung gegeben werden, dass es sich nur um angebranntes Essen handelte. Die betroffene Wohnung wurde auf natürliche Weise belüftet und die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Somit waren alle Einsatzkräfte pünktlich zum Anpfiff vorm Fernseher.

Sonntagnachmittag ging es weiter mit zwei Einsätzen für die Feuerwehr. Direkt von der Notrufzentrale einer Wartungsfirma erhielten die Wehr den Anruf, dass zwei Personen im Fahrstuhl festsäßen. Da die Firma keine freien Notdiensttechniker zeitnah verfügbar hatte, wurde die Feuerwehr um Hilfe gebeten. Zwei Personen konnten um 15:06 aus dem Fahrstuhl des Gebäudes am Hindenburgdamm befreit werden. Der Fahrstuhl wurde bis zur Prüfung durch einen Sachverständigen außer Betrieb gesetzt.

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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, hat in den 50er-Jahren der frühere Fußballnationaltrainer Sepp Herberger philosophiert. Nach dem festsitzenden Aufzug ist vor dem festsitzenden Aufzug, hieß es Sonntag bei der Wehr in Pinneberg. Kaum war das Personal wieder eingerückt von Einsatz 260, musste erneut eine Person aus einem Aufzug befreit werden. Im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses an der Heinrich-Christiansen-Straße saß der Fahrstuhl fest und öffnete seine Türen nicht. Die Feuerwehr befreite eine Person und setzte auch diesen Aufzug außer Betrieb, bis ein Techniker die Ursache erforscht hat. Nach Einsatz 261 ist vor Einsatz 262.