Bilsen. ABC-Dienst des Kreises Pinneberg lenkt Einsatz in Lagerhalle von „Bananen-Willi“. Notfalltrupp Hasloh sichert Einsatz unter Atemschutz.
Ehrenamtliche Einsatzkräfte handeln ständig in Gefahrenlagen. Technische Hilfe Standard mit Gefahrstoffen. So lautete der Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Bilsen am Sonnabend kurz nach 10 Uhr. Was hinter der Meldung steckte, warum dafür die Bundesstraße B4 gesperrt werden musste und wie am Ende das Problem gelöst wurde.
Knapp 20 Stunden vor dem Großbrand in Horst gab es für die Feuerwehr einen Großeinsatz mit etwa 80 Kräften. Einsatzleiter Kay Grabowski, der Wehrführer der Feuerwehr Bilsen, erkundete sorgfältig die Lage in einer Lagerhalle an der Straße Beim Denkmal, bevor er den ersten Trupp unter Atemschutz in die Lagerhalle des Unternehmens Versicherungsschäden Wilhelm Mohr, besser bekannt als „Bananen-Willi“, schickte. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich keine Personen mehr in der Halle.
Einsatzkräfte müssen Raum dekontaminieren
Der Grund für die ätzende Luft am Einsatzort war schnell gefunden: Der Trupp unter Atemschutz fand in einem kleineren Raum in der Lagerhalle einen umgekippten Kanister mit Reinigungskonzentrat vor. Nach einer Lagebesprechung mit zwei Fachberatern, die für den Löschzug Gefahrengut des ABC-Dienstes des Kreises Pinneberg tätig sind, wurde entschieden, die Reinigungsflüssigkeit mit viel Wasser zu verdünnen und so den Raum zu dekontaminieren.
Da diese Arbeiten nur unter Atemschutz ausgeführt werden konnten und um ausreichend Atemschutzgeräteträger an der Einsatzstelle vorzuhalten, wurde die Freiwillige Feuerwehr Quickborn als Verstärkung alarmiert. Auch Messtrupps des Kreises, die für Einsätze mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahrstoffen ausgebildet sind, kamen zum Einsatz.
Bevölkerung war zu keiner Zeit gefährdet
Die gute Nachricht für alle Bewohner in der Umgebung: Zu keiner Zeit konnten erhöhte Werte außerhalb der Lagerhalle gemessen haben. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht.
Für die Atemschutzkräfte in der Lagerhalle wurde umgehend die Atemschutznotfallstaffel der Feuerwehr Hasloh alarmiert. Diese Gruppe hat bei einem Einsatz die primäre Aufgabe den Sicherheitstrupp für die im Innenangriff befindlichen Atemschutzkräfte zu stellen und im Falle eines Notfalls, sofort eingreifen zu können.
Bundesstraße B4 muss während des Einsatz gesperrt werden
Knapp zwei Stunden nach dem Alarm konnte mit dem Verdünnen des Reinigungskonzentrats aufgehört werden, da keine Rückstände mehr in dem Raum zu erkennen waren. Die Lagerhalle und der kleine Raum wurden nochmals kräftig belüftet und der Einsatz gegen 13 Uhr abgeschlossen werden.
Die Bundesstraße 4 musste auf Höhe der Einsatzstelle für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt werden, da sich der nächste Hydrant auf der anderen Straßenseite befand.
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Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Christian Grundorf machte sich ein Bild der Lage. Im Einsatz waren 25 Einsatzkräfte der Feuerwehr Bilsen mit drei Fahrzeugen, 21 Einsatzkräfte der Feuerwehr Quickborn mit fünf Fahrzeugen, neun Einsatzkräfte der Wehr Hasloh mit einem Fahrzeug, 18 Einsatzkräfte mit vier Fahrzeugen des ABC-Dienstes/LZG des Kreises Pinneberg, zwei Einsatzkräfte des Kreisfeuerwehrverbandes mit zwei Fahrzeugen sowie der Rettungsdienst mit zwei Einsatzkräften und einem Rettungswagen und Polizeikräfte.