Wedel. Über die Halbmarathon- und Mitteldistanzen gehen 728 Aktive an den Start. Sie müssen sich die Strecke mit den Schafen teilen.

  • Zum siebten Mal richtet die BMS Laufgesellschaft den Wedeler Halbmarathon mit zusätzlichen Mittel- und Langstreckenrennen aus.
  • Im Zuge der Veranstaltung hat es bis zum frühen Nachmittag Straßensperrungen gegeben.
  • Ein neuer Melderekord war schon zwei Tage für den Rennen sicher.

Jürgen Hillebrand vom Veranstalter „BMS - Die Laufgesellschaft“ war schon vor dem dem ersten Startschuss am Renntag sehr zufrieden. Zum 7. Wedeler Halbmarathon hatten sich bereits 48 Stunden zuvor 885 Läuferinnen und Läufer für alle ausgeschriebenen Strecken angemeldet. Neuer Veranstaltungsrekord.

„Und bis zum Rennmorgen haben wir die Zahl sogar noch auf 935 Meldungen steigern können“, sagte der erfahrene Lauforganisator. „Allerdings hat sich auch der Anteil der ,No shows‘ gesteigert, also der Gemeldeten, die nicht angetreten sind. Aber auch mit 728 Startern und Finishern, einer 100-prozentigen Durchhaltequote, haben wir zwei weitere Veranstaltungsrekorde im Vergleich zum bisherigen Bestjahr 2019 aufgestellt.“

Halbmarathon Wedel: Schönheit der Strecken und Angebot machen den Lauf so beliebt

Seit 2017 lockt die Veranstaltung Laufbegeisterte aus der Region – und darüber hinaus – in die Stadt im Kreis Pinneberg. Lediglich 15 Prozent der Teilnehmenden stammen direkt aus Wedel. Durch die perfekte Anbindung mit der S-Bahn sind es vor allem Ausdauerathletinnen und -athleten aus Hamburg, die in Scharen zum Wedeler Rathausplatz pilgern, wo sich Start- und Ziellinie befinden. „Die weiteste Anreise hat in diesem Jahr eine Teilnehmerin aus Wien auf sich genommen“, sagte Hillebrand

Schafe
Auch dabei: Viele Schafe, denen es schon mal auszuweichen gilt. © Michael Strokosch / BMS Die Laufgesellschaft | Michael Strokosch

Den steigenden Zuspruch macht Hillebrand an zwei Faktoren fest: „Zum einen gelten die angebotenen Strecken als äußerst attraktiv und bieten mit der Wedeler Au, dem Holmer Katastrophenweg oder den Holmer Sandbergen einiges für das Auge“, sagt das Organisationsmitglied.

Für jede Alters- und Leistungsklasse gibt es den passenden Laufwettbewerb

„Zum anderen werden für alle Alters- und Leistungsklassen passende Wettbewerbe angeboten. So stehen neben der titelgebenden Distanz über 21,0975 Kilometer auch Strecken über zehn und fünf Kilometer zur Auswahl. Kinder ab sieben Jahren schnuppern beim Schülerlauf über 800 m Wettbewerbsluft.“

Niemand ist über die Halbmarathonstrecke der Männer schneller: Henning Hauschild von der LG Elmshorn benötigt für die 21,1 Kilometer 1:18,19 Stunden.
Niemand ist über die Halbmarathonstrecke der Männer schneller: Henning Hauschild von der LG Elmshorn benötigt für die 21,1 Kilometer 1:18,19 Stunden. © Michael Strokosch / BMS Die Laufgesellschaft | Michael Strokosch

Um auch dem Anhang die Reise schmackhaft zu machen, runden stets Livemusik und ein reichhaltiges Verpflegungsangebot die Veranstaltung ab. Alles genug Argumente, weshalb sich trotz durchwachsener Wetterlage besagte 728 Starterinnen und Starter sowie deren Begleitung und allgemein Interessierte auf den Weg an die Rennstracke gemacht haben.

Wedel: Den Hauptlauf gewinnt Lokalmatador aus Elmshorn

Für einen Lokalmatador hat sich der Aufwand besonders gelohnt. Henning Hauschild von der LG Elmshorn absolvierte die rund 21,1 Kilometer lange Strecke über den Deich, vorbei an Schafen und durch die malerische Marsch in exzellenten 1:18,19 Stunden. Nur fünf Sekunden nach ihm überquerte der Halstenbeker Christoph Müller die Ziellinie.

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Bei den Frauen sicherte sich Bente Lobach vom FC St. Pauli in 1:38,40 Stunden einen souveränen Sieg über die Langstrecke; die Zweitplatzierte Paula Marie Steinmeyer aus Appen war netto 2,04 Minuten länger unterwegs. Über 10 Kilometer hatten David Hinske (hamburg running, 35:20 Min.) und die Wedelerin Katrin Ekberg (42,57 Min.) die Nasen vorn; beim Elbmarschlauf über 5 Kilometer triumphierten Benjamin Eurich (Tri-Sport Lübeck, 16,48 Min.) und Paula Böttcher (TSV Großenkneten, 20,05 Min.).

Die Schafe lassen sich durch die Läufer nicht aus der Ruhe bringen

Insgesamt verlief der Renntag aus Sicht der Veranstalter reibungslos, obwohl sie mit einem kleineren „Sabotageversuch“ klarkommen mussten. „Wie in den Vorjahren haben hunderte Schafe die Laufstrecke belagert. Sie waren links, rechts und auch mitten drauf“, sagte Jürgen Hillebrand schmunzelnd. „Die waren aber auch wie üblich wenig an den Läuferinnen und Läufern interessiert. Bis auf zwei Lämmer, die haben sich an den „Lübecker Hütchen“ am Wendepunkt breitgemacht und sie gar umgeschubst.“