Elmshorn. Bei den Holsteiner Pferdetagen in Elmshorn zeigt auch Fielmann eines seiner Tiere. Der Parcours ist ein Traum. Was Besucher noch erwartet.
Das eher beschauliche Elmshorn steht für vier Tage mit Holsteiner Pferden international im Rampenlicht. Es ist ein beliebter Treffpunkt für Belgier, Holländer, Dänen, Schweizer, Schweden und Italiener. Auch aus ganz Deutschland kommen Züchter, Pferdeliebhaber, internationale Reiter und Zuchtverbände zusammen.
Wenn die junge Elite von übermorgen an den Start geht, will kein Pferdeliebhaber etwas verpassen. Bei den Holsteiner Pferdetagen vom 8. bis 11. Juni bietet der Holsteiner Verband das volle Programm: Stutenschau, Landeschampionate in Springen und Dressur, Qualifikationen zum Bundeschampionat und eine Fohlenauktion.
Holsteiner Pferdetage in Elmshorn: Wer hat das beste und schönste Pferd im Land?
Alles dreht sich um Informationen, Zuchtwissen und Kaufinteressenten. Die Vielfalt ist mit drei bis sieben Jahre alten Pferden in 15 unterschiedlichen Prüfungen mit 507 vergebenen Startplätzen enorm. Wer als Amateur kommt, bewegt sich hier auf einem hohen Niveau. Zumal der Herbert-Blöcker-Platz besondere Qualitäten hat. Der aufwendige Ebbe- und Flut-Sandplatz bietet zu allen Jahreszeiten nahezu optimale Bedingungen.
Allerdings sind nicht alle Prachtexemplare käuflich, so zum Beispiel Sporthengste oder perfekte Zuchtstuten, die dem Holsteiner Verband gehören. Denn es ist gleichzeitig das Kapital auf vier Beinen und auf dem Weg für Europa- und Weltmeisterschaften.
Olympischer Springreiter Bengtsson präsentiert zwei Hengste
So präsentiert der Olympische Springreiter Rolf-Göran Bengtsson aus Oelixdorf (Kreis Steinburg) zwei erfolgreiche Hengste. Mit einem Wallach wird der 61-Jährige ebenfalls für Aufsehen sorgen: Caillan, ein Sohn des weltberühmten Holsteiner-Verband-Hengstes Casall.
Und die Bilanz spricht für sich, das Dream-Team war 2022 Landeschampion der Siebenjährigen, Sieger beim Bundeschampionat in Warendorf und Weltmeister. „Es ist eine seltene Kombination von Erfolgen. Dieses kontinuierliche Leistungsniveau ist für junge Nachwuchspferde außergewöhnlich“, sagt Felix Flinzer.
Holsteiner Verband: Felix Flinzer ist selbst Springreiter
Der Springreiter und Vermarktungsleiter des Holsteiner Verbandes kennt sein Geschäftsfeld, zumal der 26-jährige auch an Prüfungen mit seinem eigenen Vierbeiner Melbourne in der Kategorie der sechs Jahre alten Springpferde teilnehmen wird.
Und es gibt Veränderungen, da werden Reiter und auch ihre Vierbeinern staunen. Der gesamte Parcours ist mit ganz neuen Hindernissen vom internationalen und sehr gefragten Parcoursbauer Frank Rothenberger ausgestattet.
Gefragter Parcoursbauer ist für die Kursgestaltung zuständig
Der 65-jährige ist bei Europameisterschaften unterwegs und kennt weltweit alle wichtigen Springplätze. „Gut trainierte Pferde, die diesen anspruchsvollen Parcours schaffen, können auch eine Weltmeisterschaft bewältigen. Für junge Nachwuchspferde wird alles fachgerecht abgewandelt“, sagt Flinzer.
Wer grundsätzlich einen Parcours von Rothenberger in dieser Liga mit seinem Pferd fehlerfrei bewältigt, mischt vorne mit und hat einen geradezu perfekt ausgebildeten Sportler unter seinem Sattel.
Die Sprünge sind nagelneu und glänzend lackiert
Was ist der Trick dabei? Alle Sprünge sind nagelneu, auf Glanz lackiert und für ein internationales Niveau gebaut. „Da sind Sprünge mit einer Optik dabei, die hat normalerweise keiner in dieser Form und mit diesen Farben im Stall stehen“, sagt Flinzer aus dem nordfriesischen Niebüll.
Rothenberger ist eben der gefragte Herr über Oxer und Wassergräben. Sein Parcours ist modern, elegant, die neue Optik ist ein Gewinn. Asiatische Elemente sind mit der berühmten internationalen lila FEI-Farbe abgestimmt, die klassische Holsteiner Mauer, oder das lässige angedeutete holländische Fahrrad sind Hingucker. Vielleicht auch für Pferde, die sich eigentlich nur auf die Sprünge konzentrieren sollen. Allerdings stellt Rothenberger grundsätzlich klar: „Es ist alles fair aufgebaut.“
Flinzer war zuvor sieben Jahre beim Dachverband FN tätig
Felix Flinzer war zuvor sieben Jahre in Warendorf beim Dachverband der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und beim DOKR (Deutsches Olympiade-Komitee für Reiterei) tätig. Zuerst machte er seine Reiterlehre, dann kam die kaufmännische Ausbildung hinzu.
Und mit dem anstehenden Landeschampionat hat Flinzer nun einiges mit seinem erfahrenen Team Sigrun Günther und Alexandra Bitter zu tun.
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Bei den Zuchtstuten, Fohlen, Dressur- und Springpferden geht es um Bewegung, Geschick, Körperbau, Charaktereigenschaften und Eleganz. Wer sich für den Sport oder für die Zucht begeistert, weiß auch, es kann nicht immer alles mit jungen Tieren glattlaufen. „Wir sehen junge Tiere, die auch ihre Tagesform haben. Es ist immer nur ein Ausschnitt“, sagt Flinzer.
Qualifikationsprüfungen für Bundeschampionat stehen an
Ein Glanzpunkt auf dem Elmshorner Reitgelände sind auch die Qualifikationsprüfungen für das Bundeschampionat der drei und vier Jahre alten Holsteiner Reitpferde. Dort kann sich keiner anmelden, allein die Leistung zählt für diese Qualifikation.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Fohlenauktion am Sonnabend um 16.30 Uhr mit 21 Fohlen im Angebot. Die Rekordmarke für ein Holsteiner Fohlen wurde vor drei Wochen beim Hamburger Derby in Klein Flottbek mit 48.000 Euro geknackt.
Holsteiner Pferdetage: Auch Fielmann präsentiert bei der Show eines seiner Pferde
Im Team hat jeder seinen Liebling beim Holsteiner Verband im Stall, Felix Flinzer denkt spontan an Hengstvererber wie Keaton, Vigado, Zuccero und Casall. Für viele international erfolgreiche Hengste hat die sportliche Karriere in der Westerstraße in Elmshorn beim Holsteiner Verband begonnen. Auch Brillenkönig Günther Fielmann wird ein Pferd aus seiner Zucht vom Gut Schierensee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) präsentieren. Es ist eben ein Pflichttermin in der Sportszene.
Eintritt frei; einzelne Programmpunkte, Startzeiten und Ergebnisse: www.equi-score.de