Elmshorn. Regionalliga-Volleyballerinnen deklassieren den 1. VC Stralsund II mit einem 3:0. Dabei war der Tabellenführer zuvor noch ungeschlagen
Plötzlich sind sie „gefühlt“ Tabellenführerinnen. Die Regionalligavolleyballerinnen der VG Elmshorn hatten mit Spannung dem Vergleich mit dem bislang ungeschlagenen Tabellenführer 1. VC Stralsund II entgegengefiebert. Hoch waren die Chancen, dass sich das Team von VGE-Trainer Stefan Schubot, das seine „weiße Weste“ gleich am zweiten Spieltag beim 2:3 zu Hause gegen den MSV Pampow eingebüßt hatte, nach darauf zwei Monaten mit mehr oder weniger glatten Erfolgen nun wieder über fünf Sätze würde behaupten müssen.
Nach 72 Spielminuten ist die Spitzenpartie vorüber
Von wegen. Netto lediglich 72 Minuten reiner Spielzeit benötigten die Elmshornerinnen, um ihren souveränen und in der Deutlichkeit von keiner Partei erwarteten 3:0 (25:23, 25:17, 25:15)-Heimsieg einzufahren. Einen Erfolg im bislang weniger als die Stralsunderinnen ausgetragenen Spiel vorausgesetzt, haben sich die VGE-Frauen damit am Ligaprimus aus Mecklenburg-Vorpommern vorbei an die Spitze vorgeschoben.
„Dieses Spiel ist aber nicht so glatt verlaufen, wie das Endergebnis es erscheinen lässt; der erste Satz stand bis zum Schluss auf des Messers Schneide“, sagte Stefan Schubot. „Aber dass es bis zum Satzball so eng war und wir dann den Durchgang für uns entschieden haben, das hat den Stralsunderinnen möglicherweise schon mental das Genick gebrochen. Das ist denen zuvor in dieser Saison erst einmal passiert.“
Es folgten zwei Sätze, bei denen von Durchgangsmitte an eigentlich nur noch die Gastgeberinnen in der Boje-C.-Steffen-Halle punkteten. Acht und zehn Zähler Vorsprung zum Satzende hin sprechen eine deutliche Sprache.
Die Elmshornerinnen präsentieren sich von Beginn an wie „angeknipst“
Der VGE-Trainer bescheinigte seinem Team, dass es von Beginn an „hungrig“ war. „Unsere Spielerinnen waren vom ersten Ballwechsel an wie ,angeknipst‘ – sie wollten und sie haben geliefert. Sie haben gut aufgeschlagen, gut angegriffen sowie gut Block und Feldabwehr gespielt. Also wirklich Hut ab.“
Damit es eine so souveräne Vorstellung würde, hatte Schubot bei der Teamaufstellung auf bewährte Kräfte zurückgegriffen. Neben den Leistungsträgerinnen der vergangenen Spielzeit(en) Anne Schmitt, Kim Deutschendorf, Britta Schümann, Katja Saß, Anja Svensson und Liberospielerin Susanne Maier stand mit Sandra Mäckelmann als Mittelblockerin lediglich eine neue Kraft für die Elmshornerinnen auf dem Feld.
Die 31 Jahre alte Ingenieurin aus Dägeling ist für diese Saison aus dem zweiten Team zum Kader des Titelverteidigers VG Elmshorn dazugestoßen. Lediglich für die letzten vier Punkte der Partie bekam noch Amelie Carstens an Mäckelmanns Stelle ein wenig Einsatzzeit.
Die nicht eingesetzten Spielerinnen unterstützen ihre Team lautstark von außen
„Da gilt von meiner Seite aus ein Riesendankeschön an die Spielerinnen, die dann von draußen unermüdlich angefeuert und Stimmung gemacht haben“, sagte Schubot mit Blick auf seine Spielstrategie. „Ich wollte ein Ausrufezeichen gegenüber den anderen Mannschaften in der Liga setzen und das so klare Ergebnis nicht mehr gefährden.“
Eine Gangart, die der neue Elmshorner Trainer, der sein Amt zu Saisonbeginn von VGE-Chef Michael Behrmann übernommen hat, in den vorangegangenen Begegnungen zu vermeiden suchte. „Ich habe schon zugesehen, dass die Spielerinnen, die noch Aufholbedarf haben, in den Spielen, wo es eindeutiger zuging, mit mehr Einsatzzeit aufs Feld gebracht habe.“
Gegen Stralsund waren es aber wie so häufig die wuchtigen Außenangriffe von Anne Schmitt, die auch zur wertvollsten Spielerin (MVP) gewählt wurde, und von Katja Saß, aber auch viele gelungene Blocks des übrigen Teams, die den Unterschied machten. Vielleicht auch am kommenden Sonnabend (19 Uhr, CU-Arena), wenn es gegen das VT Hamburg geht.