Ellerbek. Nach Corona-Pause findet Ellerbeker Weihnachtsturnier wieder statt. Hochklassige Finals trösten über Probleme hinweg
Finaltag der Damen- und Herrenkonkurrenzen beim 47. Ellerbeker Weihnachtsturnier. In der Halle am Rugenbergener Mühlenweg verfolgt Svea Frodell durch die großen Glasscheiben das Endspiel der Damen zwischen Denisa Ibrahimovic (SC Condor) und Anna Vashchenko (Der Club an der Alster).
Nach dem Erstrundensieg über Antonia Carrero (SC Victoria, 6:0, 6:4) hatte die 17 Jahre alte Ellerbekerin am ersten Turniertag gegen die Nummer acht der Setzliste, Paula Diederichsen vom TLZ Espenhain), mit 6:7, 1:6 die Segel streichen müssen. Damit blieb ihr sportlich fortan nur die Rolle als Zuschauerin. „Ich hatte bei 5:4 im ersten Satz gegen Paula sogar einen Satzball, habe den aber nicht nutzen können“, sagte Svea mit ein wenig Abstand. „Aber das Spiel hat dennoch viel Spaß gemacht, zumal vorher das Match gegen Antonia sehr gut war.“
Spaß ist die Triebfeder für Sveas sportlichen Ehrgeiz
Spaß. Es ist das Schlüsselwort, um Svea Frodells Motivation für den Tennissport zu beschreiben, den die Zwölftklässlerin der Schnelsener Julius-Leber-Schule, wo sie das Sportprofil besucht und 2024 ihr Abi „bauen“ möchte, seit bereits elf Jahren betreibt. Zwar verfügt die junge Ellerbekerin über einen gesunden sportlichen Ehrgeiz, weshalb sie Punktspiele für die SV Blankenese nun im Winter in der Hamburg-Liga bestreitet, aber Tennis ist nicht alles in ihrem Leben. „Ich gehe gern ins Fitnessstudio, spiele auch gern Fußball und fahre im Sommer Wasserski oder Wakeboard.“
Svea Frodell ist aber ein Kind des TC Ellerbek, zu dem sie durch Vater Yngvar (ebenfalls Mitglied) gekommen ist. Deshalb hat sie sich gern Turnierleiter Jörg Hilpert am vorletzten Turniertag als Hilfe in der Ellerbeker Halle zur Verfügung gestellt. „Jörg ist mein Trainer, einmal pro Woche arbeiten wir zusammen“, sagt Svea Frodell, die zum elfköpfigen Leitungs- und Helferteam der 47. Turnierauflage gehört.
Christian von Grolmann ist Oberschiedsrichter und leitet die Jugendspiele in Pinneberg
Nach zwei wegen der Pandemie ausgefallenen Turnieren in 2020 und 2021 ein Wiederaufleben mit Haken und Ösen für das Leitungs-Duo Jörg Hilpert und Steffi Schoop, denen in diesem Jahr erstmals auch im Winter Christian von Grolmann als Oberschiedsrichter und Leiter des Spielbetriebs der Jugendlichen in der Halle des Pinneberger TC zur Seite stand.
Verstärkung, die beim größten Hindernis der Turnierplanung nicht helfen konnte, der leidigen Meldeproblematik. „Zuerst haben viele Aktive mit der Meldung bis zur letzten Minute gewartet, darüber teilweise die Frist verpasst und dann vergeblich versucht, nachzumelden“, sagte Hilpert. Ärgerlicher: „24 Aktive haben sich erst nach Auslosung oder sogar nach Turnierbeginn abgemeldet. Das hat Mühe gemacht und manchem Gegner unnötig Ärger bereitet“, fuhr Hilpert fort, der wegen der ungewissen Meldelage auch für den 27. Dezember Plätze bei SVHR und PTC angemietet hatte. „Die konnte ich aber zurückgeben, beide Clubs sind uns mit den Kosten für ungenutzte Kapazitäten entgegengekommen“, sagte Jörg Hilpert. Der Turnierleiter ist dankbar, dass Sponsor Larisch Immobilien aus Bönningstedt auch fehlende Meldegebühren übernommen und die Prämien der Damen- und Herrenkonkurrenzen gestiftet hat.
Hier lieferten sowohl die Finalistinnen mit dem dramatischen 3:6, 6:2, 11:9-Sieg von Ibrahimovic wie auch die Herren beim 3:6, 7:6, 10:8-Krimierfolg von Vincent Strauch (SC Condor) gegen Pelle Boerma (Suchsdorfer SV) spektakuläres Tennis.
Trotz des Frusts rund um späte Meldungen und Abmeldungen fällt das Fazit positiv aus
„Unterm Strich sind wir zufrieden, und vier statt fünf Turniertage haben für uns um einiges entspannt“, sagte Jörg Hilpert. „Aber 2023 möchten wir doch gern wieder 30 bis 40 Teilnehmer mehr begrüßen.“