Uetersen. Männerteams fahren vor ihrem Aufeinandertreffen am Sonnabend überzeugende Siege ein. Dann geht’s um Platz eins in der Hamburg-Liga
Die Handballfans im Kreis Pinneberg müssen am kommenden Sonnabend nicht in höhere Spielklassen abwandern, um in Sachen Brisanz und Reiz auf ihre Kosten zu kommen. Wenn die Hamburg-Liga-Männer des TuS Esingen um 17.30 Uhr in der der Halle Klaus-Groth-Straße den TSV Uetersen empfangen, ist dies nicht nur eines von mehreren Kreisderbys, die die höchste Landesspielklasse in dieser Saison zu bieten hat. Es ist auch das Kräftemessen des gastgebenden Tabellenzweiten mit dem Ligaprimus aus der Rosenstadt um die Tabellenführung.
Für den TSV Uetersen ist es das zweite Topspiel in Folge
Für die Männer von TSV-Coach Sören Stelling könnte sprechen, dass sie gerade erst am vergangenen Wochenende eine solche Nagelprobe mit Bravour bestanden haben. In eigener Halle haben die Uetersener ihre direkten Verfolger vom HandballTeam Norderstedt (HTN) mit 30:25 (16:9) ein wenig deutlicher als erwartbar in die Schranken gewiesen. Tags zuvor hatten die Tornescher beim TuS Finkenwerder zwar ein ebenfalls torreiches 37:29 (17:13) über den Tabellenzwölften eingefahren, dies jedoch eher ein Pflichtsieg.
Der TSV liegt gegen das HandballTeam Norderstedt ständig in Führung
Doch auch wenn die Uetersener in ihrem Spitzenspiel von Beginn an vorne lagen und nach dem 3:2 (8. Minute) nie mit weniger als zwei Toren Vorsprung geführt hatten, so konnte sich Coach Stelling doch erst mit dem 28:24 (58.) wirklich sicher sein, dass der Tag in der Halle Seminarstraße mit einem doppelten Punktgewinn für sein Team enden würde. „Das HTN ist ein Gegner, den man wegen seiner immensen Durchschlagskraft aus dem Rückraum heraus nie abschreiben darf“, sagte Stelling. „In der zweiten Halbzeit, als das HTN mit einer 5:1-Abwehr aggressiver agierte, haben wir dann auch gemerkt, dass uns der erste Durchgang einige Kraft gekostet hatte. Letztlich hat es gereicht und wir haben noch zweimal für einen möglichen direkten Vergleich treffen können und unseren Vorsprung auf fünf Tore wieder ausgebaut.“
Jasper Timm trifft achtmal für das Heimteam
Der TSV-Trainer hatte Grund genug, sich seinerseits sehr über die Variabilität im eigenen Angriff zu freuen. „Wir hatten zehn Torschützen mit einer recht ausgeglichenen Verteilung und in Jasper Timm mit seinen acht Treffern einen Haupttorschützen, der zuvor diese Saison verletzungsbedingt noch nicht richtig in Erscheinung getreten ist. Das ist für jeden gegnerischen Trainer, der vielleicht nur auf die Statistiken schaut, nicht so offenkundig, wo unsere wahren Stärken liegen.“
Teamrückkehrer Max Ladiges zeigt eine starke Defensivleistung
Ein Prädikat, welches Stelling auch seinem Teamrückkehrer Maximilian Ladiges hocherfreut zuerkannte. „Max hatte sich am 13. August im Vorbereitungsspiel gegen Lüneburg schwer am Fuß verletzt und hatte nach dieser langen Pause erst letzten Dienstag und Donnerstag vor dem HTN-Spiel seine ersten Trainingseinheiten absolviert. Und doch hat er über 60 Minuten in der Mitte hinten verteidigt und durch unseren ständigen Spielerwechsel zwischen Abwehr und Angriff mit vielen Sprints den Fuß sehr belastetet. Er hat eine herausragende Partie gezeigt und war für mich Mann des Tages.“
Am Sonnabend folgt das Derby zweier Mannschaften, die sich sehr gut kennen
Ein Detail, das im Vorfeld des nahenden Topderbys in Tornesch Stellings Esinger Trainerkollege Tobias Mittelgöker mit Interesse, aber nur wenig überrascht zur Kenntnis nehmen dürfte. „Beide Mannschaften kennen sich in- und auswendig, beide Trainer kennen sich; man hat sich jeweils ein-, zweimal diese Saison gegenseitig beobachtet“, sagte Sören Stelling. „Das wird ein Spiel, in dem jede Aktion oder Situation entscheidend sein kann. Man hat ja in den vorangegangenen Spielzeiten gesehen, was das für Spiele waren. Ich freue mich darauf und auf diese Trainingswoche mit den Jungs. Und dann Sonnabend zur Primetime hoffe ich, dass die Halle schön voll wird.“