Tornesch. Hamburg-Liga-Männer von TuS Esingen und TSV Uetersen trennen sich 19:19. Teams hoffen auf Aufstiegsspiele zur Oberliga
Eine lebhaftere Beendigung seiner Handballauszeit hätte sich Daniel Günter kaum wünschen können. Der Rückraumspieler des TuS Esingen hat sich nach rund zwei Jahren neben der „Platte“ zum Kreisderby und Spitzenspiel Dritter gegen Zweiter gegen die Lokalrivalen vom TSV Uetersen wieder in den Dienst seiner Mannschaft gestellt.
Es wurde in der mit 150 Zuschauern besetzten Klaus-Groth-Halle zwar kein Derby für Technik-Feinschmecker, aber letztlich ein kampfbetontes Spiel, in dem jede Mannschaft ihre Chance bekam, in dem die Tornescher bei 18:15 (50.) den Sieg schon vor Augen hatten, sich die Teams letztlich doch leistungsgerecht mit einem 19:19 (10:9) die Punkte teilten.
„Einmal noch Oberliga“
„Mein Ziel ist ja eigentlich, noch mal in der Oberliga zu spielen“, sagte Günter, der mit vier Treffern und einer abgeklärten Leistung in der Abwehr einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Punktgewinn der Tornescher leistete. „Da dies ein Derby war und auch möglicherweise entscheidend, da hatte ich mir halt gedacht, dann helfe ich den Jungs mal aus, um auch mein Ziel vielleicht zu erreichen.“
Wohlgemerkt ein sehr hypothetisches Ziel, denn von einer direkten Qualifikation für die 4. Liga kann weder für die gastgebenden Tornescher (3./21 Spiele/31:11 Punkte) noch für die klar besser positionierten Uetersener (2./20/33:7) die Rede sein. Über allem thront nämlich die zweite Mannschaft des HSV Handball (1./22/41:3), die den klaren Auftrag hat, den Vier-Klassen-Unterschied zum eigenen Bundesligateam schnellstmöglich zu reduzieren und entsprechend den einzigen Regelaufstiegsplatz besetzt hält.
Beide Teams verfolgen die Ligen über ihnen und hoffen auf Aufstiegsspiele
Nein, beide Verfolger spekulieren – beziehungsweise hoffen – darauf, dass sie durch günstige Umstände Aufstiegsspiele für die Oberliga bestreiten dürfen. „Und diese Matches würde ich zumindest bestreiten wollen, sofern es die gibt, und im Erfolgsfall dann auch die Vorbereitung mitmachen“, so Günter.
Alles rein hypothetisch, aber vorbereitet sein müssen die beiden Teams und ihre Verantwortlichen selbstverständlich. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, und ich gehe davon aus, dass die Uetersener abgesehen von ihrem Spiel gegen den HSV auch noch woanders stolpern werden“, sagte Handballspartenleiter Tobias Mittelgöker.
TuS Esingen hat Interesse an Aufstiegsspielen angemeldet
Der hat seit dem vorzeitigen Abschied von Joerg Baguley die Rolle des Interimstrainers übernommen. „Und ungeachtet der Frage, wie viele Teams aus der Oberliga runter in die Hamburg-Liga kommen oder welche Kettenreaktionen es durch Abstiege aus höheren und Aufstiege in höhere Klassen gibt: Wir haben jedenfalls offiziell beim Verband unser Interesse am Oberligaaufstieg angemeldet.“
Insbesondere, nachdem der TuS-Handballchef das Derby verfolgt hat. „Es war eines der besten Hamburg-Liga-Spiele, die ich über die letzten Monate gesehen habe. Das war spitz auf Knopf; auch wenn wir mit drei Toren vorne waren, das aber noch verschleudert haben. Am Ende ist die Punkteteilung gerecht, Uetersen hat sich das erkämpft.“
Und diese Uetersener wissen, was sie bereits bis zu diesem Zeitpunkt geleistet haben. „Für Esingen wäre ein Derbysieg ein großer Schritt gewesen, insofern sage ich, dass das Unentschieden ein Punktgewinn für uns ist. Zumal Esingen auch erst einmal alle fünf noch ausstehenden Spiele gewinnen muss“, sagte TSV-Trainer Sören Stelling, der sein Team ebenfalls für eventuelle Aufstiegsspiele gemeldet hat.
TSV Uetersen gibt sich selbstbewusst
„So konstant, wie wir diese Saison bis jetzt gespielt haben und uns keinen Ausrutscher geleistet haben, wissen wir um unsere Stärken“, so Stelling und hat eine Anmerkung für den langjährigen „Platzhirschen“ übrig: „In dieser Saison braucht sich ein TSV Uetersen wahrlich nicht zu verstecken hinter einem TuS Esingen.“