Wedel. Pro-B-Männer gewinnen bei den zuvor achtmal siegreichen ART Giants. Wedels Topscorer Hendrik Drescher versenkt jeden Wurf
Für die Pro-B-Basketballer des SC Rist sind die vergangenen Tage ausgesprochen kräftezehrend gewesen. Doch anstatt sich der Müdigkeit hin zugeben, erhöhten die Rister noch einmal die Schlagzahl, legten am Dienstagabend eine starke Leistung aufs Parkett und bezwangen die ART Giants Düsseldorf auswärts mit 89:78. Dabei hatten die Männer aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt die Liga zuvor mit acht Siegen in Folge aufgemischt.
Wedeler treten eine verdiente Pause bis zum kommenden Montag an
Eine Leistung, umso bemerkenswerter, weil die Rister vom Spiel in Iserlohn (82:90) erst am frühen Sonntagmorgen zurückgekehrt waren – nur, um bereits wenige Stunden später wieder in der Halle zu stehen. „Wir haben acht Tage lang durchtrainiert“, sagte Cheftrainer Stephan Blode und schickte sein Team nun nach dem Sieg am Rhein in eine bis Montag dauernde Erholungspause. Das spielfreie kommende Wochenende macht’s möglich. „Das wird bis zum Saisonende – wann immer das Saisonende auch sein wird, das wissen wir ja noch nicht – unser letzter Block an freien Tagen“, sagte der Trainer.
Mentale Stabilität ist der Schlüssel zum Sieg
Der Erfolg in Düsseldorf war nach drei Niederlagen am Stück auch – oder gerade – ein Sieg des Kopfes. „Wir haben echt gute Arbeit geleistet“, meinte Blode und erläuterte, was er und seine Mannschaft getan haben, um dem langen Lauf der Düsseldorfer (seit dem 12. Dezember unbesiegt) Einhalt zu gebieten: „Ich glaube, das ist vor allem gelungen, weil wir uns auch bei Rückschlägen und Phasen, in denen es nicht so gelaufen ist, nicht aus dem Konzept haben bringen lassen. In einem Spiel macht man Sachen gut und man macht Sachen nicht so gut, das passiert alles“, resümierte der Wedeler Cheftrainer. „Das ist auch gegen Iserlohn passiert, doch die Frage ist dann nur: Wie geht man vom Kopf her damit um, wenn Dinge nicht so laufen? Wir haben unseren Plan, unser Spiel einfach durchgezogen und sind mental viel stabiler gewesen. Diese mentale Stabilität ist letztendlich das, was einen durch das Spiel bringt. Und dieser freigesetzte Wille hat uns zu dieser guten Leistung in Düsseldorf verholfen.“
Einziger Kritikpunkt ist an diesem Tag das defensive Rebounding
Blode wollte, dass sich seine Schützlinge von Zwischenständen unabhängig machen. „Die Nachricht an die Spieler war immer: Ob Düsseldorf nah herankommt oder weit weg ist: Wir müssen unser hohes Tempo gehen“, sagte er. Das galt nach dem durchwachsenen Auftakt (4:12) wie in den folgenden Minuten, als die Rister ihre Punktausbeute bis zur ersten Viertelpause noch auf 27 erhöhten, aber auch beim Verteidigen der Führung bis zum Schluss. „Fünf-gegen-fünf im Halbfeld haben wir kaum etwas zugelassen“, lobte Blode die Deckungsarbeit. Weniger angetan war der Coach davon, den Gastgebern 23 Punkte aus zweiten Wurfgelegenheiten heraus erlaubt zu haben: „Das lief nicht gut. Da haben wir zu viele Offensiv-Rebounds der Giants zugelassen, und Düsseldorf hat das eiskalt genutzt“, sagte er.
Mann des Tages ist Hendrik Drescher, bei dem jeder Wurf sitzt
Aber wenn schon von Chancenverwertung die Rede ist: In der Hinsicht setzte der Wedeler Hendrik Drescher mit 24 Punkte an diesem Abend in der Halle des Comenius-Gymnasiums die Maßstäbe. Denn er traf schlichtweg alles, ausnahmslos ohne Fehlversuch: Ob als Solist an der Linie (5 Treffer) oder aus dem Feld, im Zwei- (5) und Dreipunktbereich (3). Stephan Blode: „Hendrik hat offensiv ein sehr sauberes und sehr gutes Spiel gemacht. Mit seiner Leistung können wir sehr zufrieden sein.“