Wedel. Zweitliga-Basketballer gewinnen endlich wieder. Wie nah das Team von Stephan Blode noch an den Abstiegsrängen dran ist.

Die Hälfte der Nordstaffel-Teams der Pro B-Basketball kommt aus Nordrhein-Westfalen. Nach zuletzt zwei sieglosen Duellen in Köln und gegen Münster ist den Wedelern des SC Rist wenigstens ein versöhnlicher Abschluss der dreiwöchigen NRW-Tour gelungen. Das Team setzte sich gegen die ART Giants Düsseldorf, angereist im Fortuna-Bus, mit 93:80 (45:37) durch. Für die Wedeler war es Saisonsieg Nummer drei im fünften Spiel – und ein Stopp der kleinen Negativ-Serie.

„Natürlich ist der Sieg wichtig. Gewinnen ist immer schöner als verlieren“, sagt Rist-Coach Stephan Blode. Ein gutes Viertel der Zweitliga-Saison ist um, mit dem fünften Tabellenplatz liegt das junge Team derzeit immerhin zwei Siege vor dem neunten Platz – dem ersten, der zur Abstiegsrunde (Play-downs) führt.

Rister Aurimas Adomaitis fehlte

Der SC Rist, der auf den Center Aurimas Adomaitis (Erkältung) verzichten musste, führte gegen Düsseldorf mit Ausnahme der Anfangsphase immer – im dritten Viertel betrug der Vorsprung einmal nur noch vier Zähler (45:41). So teilte Blode den Sieg in die Kategorie weitgehend souverän und solide ein. Mit Abzügen in der B-Note: „Wir haben gut gespielt und teilweise auch konstant. Aber dass Düsseldorf im dritten Viertel noch einmal herankommt, muss nicht sein.“ In der ersten Halbzeit gefiel ihm das Rebounding am eigenen Brett nicht. So kam Düsseldorf regelmäßig zu zweiten Wurfchancen statt Schnellangriffe des SC Rist nach Ballgewinn einzuleiten.

Vor der Halbzeit war der Wedeler Jordan Walker – wie fast immer in dieser Saison – der bestimmende Mann der Partie im Rist-Trikot. Nicht grundlos hat der US-Amerikaner es vom Akteur des Trainingskaders der Hamburg Towers zu einem Zweitspielrecht für die 1. Bundesliga geschafft. Er glänzte mit 14 Punkten im ersten Viertel und einer bis dahin makellosen Feldwurfquote. Martin Jelic traf zum Ende zwei Dreier. Und Wedel, angeführt vom gut aufgelegten Aufbauspieler Jacob Hollatz, eilte bis auf 15 Punkte davon, ehe die Düsseldorfer zur Halbzeit wieder auf acht Zähler herankamen.

Düsseldorfer Leistungsträger gut in Schach gehalten

„Wir haben es teilweise vernünftig hinbekommen, hohes Tempo zu haben“, sagte Blode über den weiteren Verlauf der Partie. Düsseldorfs Leistungsträger wie etwa Booker Coplin (19 Zähler) konnten ihr Potenzial nicht komplett entfalten. „Wir haben das gut gemacht. Dass so ein Spieler nicht mit null Punkten herausgeht, ist klar. Wir ihn aber konstant solide verteidigt. Der macht trotzdem seine Punkte, hat aber nicht das Spiel an sich reißen und für Düsseldorf drehen können“, so der Rist-Coach, der sich im Angriff neben Walker auch auf Jelic, Linus Hoffmann, Leif Möller und Hollatz verlassen konnte, die allesamt zweistellig trafen. Am kommenden Sonnabend ist der SC Rist erneut in Nordrhein-Westfalen bei den Baskets Schwelm unterwegs (19.30 Uhr).

Mehr Nervenkitzel gab es bei den Frauen des SC Rist Wedel: Die fünfminütige Verlängerung im Heimspiel gegen Jena brachte die Entscheidung. Nach dem 88:88 (38:43) nach vier Vierteln setzte sich das Team von Headcoach Asil Aydin mit 14:8 durch. „Irgendwie kommen wir aus den knappen Sachen nicht heraus und müssen es immer spannend machen. Wir hatten schon so viele enge Spiele, dass es für uns mittlerweile etwas Normales geworden ist“, sagte Aydin nach dem 102:96 seiner Risterinnen über den USV Jena. Nahezu jedes Duell in der 2. Liga ist knapp, schon im Pokal gab es eine erfolgreiche Verlängerung gegen denselben Gegner.

Bei Rists Frauen entspannt sich die Personallage

Überragende Wedelerin war erneut Jessica Höötmann. Die 35-Jährige erzielte bei hohen Trefferquoten (75 Prozent aus dem Feld, 88 Prozent an der Freiwurflinie) satte 45 Punkte, angelte sich elf Rebounds und leitete zehn Korberfolge ihrer Mitspielerinnen durch Pässe unmittelbar ein. Auf Jenas Seite trumpfte die US-Amerikanerin Sydney Kopp auf, die im ersten Viertel 17 Punkte verteilte und nach und nach etwas besser in den Griff zu bekommen war. Am Ende erreichte sie 35 Punkte.

Im Vergleich zur Niederlage in Neuss vom vorangegangen Wochenende, als nur sechs fitte Spielerinnen in Diensten des SC Rist dabei waren, gab es eine deutliche Entspannung der personellen Lage, allerdings fehlten mit Anna Suckstorff und Kata Takács krankheitsbedingt erneut zwei Leistungsträgerinnen. Am Sonntag, 31. Oktober, ist um 17 Uhr Eintracht Braunschweig in der Steinberghalle zu Gast.

Viertel-Ergebnisse: 29:16, 16:21, 19:15, 29:28 SC Rist (Punkte): Jordan Walker (22), Martin Jelic (20), Hendrik Drescher (13), Linus Hoffmann (12), Leif Möller (11), Jacob Hollatz (10), Nikola Sredojevic (3), Yngve Jentz (2).

Viertel-Ergebnisse Frauen: 19:25, 19:18, 26:21, 24:24 Overtime: 14:8 SC Rist (Punkte): Jessica Höötmann (45), Laura Rahn, Fee Zimmermann (je 14), Mathilda Hähner (11), Marianna Byvatov (9), Linn Jürgensen (7), Nele Gleitsmann (2).