Wedel. Pro-B-Männer des SC Rist Wedel verlieren in Dresden ihr erstes Viertelfinalspiel mit 68:80. Die Leistungssteigerung kommt zu spät

Die Pro-B-Basketballer des SC Rist haben sich in die Reihe der Mannschaften eingegliedert, die auf Granit bissen, als sie versuchten, einen Sieg in Dresden-Seidnitz zu ergattern. Mit 68:80 (36:51) verloren sie gegen die seit Saisonbeginn daheim ungeschlagenen Dresden Titans und brauchen im zweiten Aufeinandertreffen am kommenden Freitag (29. April, 20 Uhr, Steinberghalle) unbedingt einen Sieg, um die Möglichkeit des Halbfinaleinzugs am Leben zu halten.

Jordan Walker muss auf ungewohnter Position auflaufen

Wegen des personellen Kahlschlags im Aufbau musste Jordan Walker den Ballvortrag beim Gastspiel in Sachsen übernehmen und fast ohne Verschnaufpause auskommen. „Jeder weiß, dass ich kein Freund davon bin, einen Spieler so lange spielen zu lassen. Und auch kein Freund davon, Spieler positionsfremd spielen zu lassen“, sagte Rist-Trainer Stephan Blode. „Aber da alle unsere Point Guards ausgefallen sind, mussten wir dann jemanden von der Zwei auf die Eins stellen. Das war dann Jordans Aufgabe.“

Martin Jelic übernahm zu Beginn der Begegnung das Duftmarkensetzen im Angriff, traf schulbuchmäßige Mitteldistanzwürfe und war der „Hauptbeitragszahler“ der Wedeler 11:7-Führung nach rund viereinhalb Minuten Spielzeit. Die Gastgeber kamen in Schwung, sahen Lücken im Wedeler Deckungsnetz und nutzen sie. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so gut verteidigt“, befand Blode und verwies auf die Schlusssekunden des ersten und zweiten Viertels, als Dresden jeweils nicht davon abgehalten wurde, unmittelbar vor dem Ertönen des Pausenzeichens, mit Blitzaktionen zu Korberfolgen zu kommen. „Es geht gar nicht darum, dass Gegner, die gut sind, mal Würfe treffen. Selbst einen Halbfelddreier muss man verteidigen. Und es geht darum, dass Kirchner vor der Halbzeit nicht von Korb zu Korb rennen kann und Voigtmann den Ball dann reindunkt.“

Die Gastgeber versuchen 39 Drei-Punkte-Würfe

Und der Hang der Titanen zu „Fernbeziehungen“ wurde zum Problem für die Wedeler. „Wir wussten, dass das ein Team ist, das sehr viele Würfe von außen nehmen möchte, Dresden hat 39 Dreier geworfen und zwölf davon getroffen. Wir haben einige Würfe einfach nicht gut verteidigt. Einige leichte Fehler auf unserer Seite haben dazu geführt, dass Dresden in der ersten Halbzeit 51 Punkte macht“, bemängelte Blode.

Nach der Pause habe sein Team eine starke Leistung gezeigt, sagte der Wedeler Trainer, selbst wenn die Hausherren bis zum Ende einen Vorsprung hielten, der durchgehend mindestens acht Zähler betrug: „Wir haben die zweite Halbzeit mit drei Punkten gewonnen. Dresden hat bis zum Ende Vollgas gegeben, das sieht man auch an den Minuten. Wir müssen über 40 Minuten konstant besser verteidigen“, fordert er.

Walker, Drescher und Jelic verbuchen 51 der 68 Wedeler Punkte

Im Angriff wies vor allem das Wedeler Dreigestirn Walker-Drescher-Jelic auch gegen den Meister der Südstaffel seine Klasse nach, zeichnete für 51 der 68 Rist-Punkte verantwortlich.

Ob er nach dem ersten Aufeinandertreffen den Eindruck habe, dass man die Dresdner schlagen und am Freitag das Viertelfinalsiegeskonto auf 1:1 stellen könne? „Ein einfaches Ja“, antwortete Blode. „Wir sind Außenseiter, aber das ist eine tolle Rolle. Gefällt uns. In Spiel zwei sind wir wieder da.“