Wedel. Pro-B-Männer des SC Rist Wedel verlieren in Speyer das zweite Achtelfinalmatch. Die Entscheidung fällt nun in der Steinberghalle
Stephan Blode hatte sich ohnehin nichts für die Ostertage vorgenommen. „Es ist ja so, dass unsere Saison in der Regel immer über Ostern hinweg geht, da stellen wir unser Privatleben hinten an“, sagte der Trainer der Pro-B-Basketballer des SC Rist Wedel, „Wir wollen ja auch die Leute unterhalten, besonders auch an Feiertagen.“
Insofern keine großer Umstand für Blode und sein Team, dass die Entscheidung über deren Einzug in die Runde der besten acht Mannschaften vertagt ist. Die Rister unterlagen im zweiten Achtelfinalspiel bei den Ahorn Camps BIS Baskets Speyer mit 80:81. In der Serie steht es jetzt 1:1, der dritte und letzte Vergleich findet am Ostersonntag (17. April, 17 Uhr) in der Steinberghalle statt: Wer gewinnt, bleibt im Rennen – für den Verlierer ist die Saison beendet.
Bei einem Sieg treffen die Rister auf ihren ehemaligen Spieler und Trainer Fabian Strauß
Auf Wedel oder Speyer wartet im Viertelfinale der Hauptrundenmeister der Südstaffel, die Dresden Titans, trainiert vom früheren Rister Fabian Strauß. „Man muss sich diese Serie verdienen. Wir müssen jetzt die Sachen kontrollieren, die wir kontrollieren können, und das ist, dass wir gut trainieren“, sagt Rist-Trainer Stephan Blode. Und auch der Heimvorteil am Steinberg mit lautstarker Unterstützung soll am Ostersonntag helfen: „Ein wichtiges Spiel, zu Hause in den Playoffs, da freut sich doch jeder drauf“, meint er.
Der Wedeler Auftakt in Speyer gelang druck- und schwungvoll. Die Rister zwangen die Gastgeber zu Fehlern, waren beim Rebound aufmerksam und auch das Netz des gegnerischen Korbs zappelte ein ums andere Mal ob der Wedeler Treffer. 14:9 stand es für den SC Rist nach gut sieben Spielminuten. Doch Speyer spielte zusehends seine Stärken besser aus – eine hörte auf den Namen Darian Cardenas: Der Flügelspieler mit Vorliebe für Dreier war nur schwer in den Griff zu kriegen. Ein 9:0-Lauf der Hausherren sicherte ihnen eine 23:14-Führung, die Rister machten sich auf den Weg zurück und hatten sich bis zur Halbzeit wieder einen kleinen Vorsprung erarbeitet (36:35).
Im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen gab es keine großen Veränderungen
Grundlegende Veränderungen taktischer Natur habe es im zweiten Aufeinandertreffen binnen einer Woche nicht gegeben, sagte Blode. „Das war die Fortsetzung des ersten Spiels, plus, minus ein paar Sachen. Es gab auf beiden Seiten keine riesigen Überraschungen“, befand der Rist-Trainer. Was sich im Vergleich zwischen dem vor und nach der Halbzeit nicht wandelte, war die Kaltschnäuzigkeit des besten Speyerers. Cardenas (insgesamt 30 Zähler, 6 Dreier) kühlte sich in der Pause kaum ab, führte seine Team weiter an und wieder nach vorn (46:41 für Speyer zu Mitte des dritten Abschnitts). „Wir haben ihn nicht kontrolliert bekommen. Wir haben seine Quoten nicht runter bekommen. So etwas kann in einem so knappen Spiel letztendlich ausschlaggebend sein“, bedauerte Blode.
Die Gastgeber verwandeln 16 ihrer Drei-Punkte-Würfe
Als Speyers Langer David Aichele vier Minuten und 37 Sekunden vor Schluss einnetzte, einen der 16 (!) Dreier der Gastgeber erzielte und seine Farben auf diese Weise auf 77:67 in Führung brachte, sah Blode den Augenblick für eine Auszeit gekommen. Sein Gegenüber Carl Mbassa tat es ihm weniger als zwei Minuten später gleich, nachdem Martin Jelic und Linus Hoffmann für die Wedeler auf 73:77 verkürzt hatten.
Doch als Cardenas mit seinem 29. und 30. Punkt der Partie auf 81:76 für Speyer erhöhte, blieben nur noch 15 Sekunden, um den Serienausgleich zu verhindern. Als Walker mit der Sirene von unweit der Mittellinie traf, fehlte immer noch ein Punkt. „Wir haben viele Möglichkeiten liegen gelassen; so hat es nicht gereicht“, sagte Blode. Diesen Satz will der Rist-Trainer nach dem dritten Spiel gegen Speyer am Ostersonntag keinesfalls so oder so ähnlich erneut formulieren.