Elmshorn. Regionalligafrauen der VG Elmshorn erreichen durch 3:0 über den Wiker SV die Aufstiegsrunde. Zwei Spiele folgen noch in dieser Woche
Die Atmosphäre beim Wettkampfsport, besonders beim Teamsport, lebt sehr von den Zuschauern. Reaktionen von außen können ein Team nach gelungenen Aktionen beflügeln oder auch die Gegner beeindrucken. Auch deswegen ist das Heimrecht ein wichtiger Faktor bei einem Spiel.
Insofern war es ein von den Regionalligavolleyballerinnen der VG Elmshorn kalkuliertes Risiko, im Heimspiel gegen den Wiker SV auf die sehr wohl unter Auflagen zulässige Unterstützung der eigenen Fans zu verzichten. Aber der Aufwand von 2G-plus-konformen Kontrollen bei einem dennoch existierenden, moderaten Restrisiko einer Corona-Infektion war dann doch zu hoch, befanden VGE-Trainer Michael Behrmann und das Team. Alles richtig gemacht: Am Ende stand ein solider 3:0-Heimsieg für die VGE zu Buche.
Geschadet hat die so geschaffene Atmosphäre eines „Geisterspiels“ in der Boje-C.-Steffen-Halle zuerst allein den Gästen von der Förde. Gerade einmal 21 Minuten benötigten die Elmshornerinnen, um den ersten Durchgang mit 25:13 einzufahren.
Der einfache Auftakt bekommt den VGE-Frauen nicht gut
„Dieser erste Satz war mir dann doch einen Tick zu leicht“, befand Coach Michael Behrmann im Nachklang. „Da lehnst du dich innerlich dann doch ein wenig zurück. Das kennt jeder Sportler, dieses unbewusste Gefühl, dass das nun immer so weiter gehen soll.“ Ein unbewusstes Sicherheitsgefühl, das sich aber keine Mannschaft gegen diese Gegnerinnen erlauben sollte, weiß der VGE-Trainer: „Wik ist dafür bekannt, dass sie nie aufgeben. Die sind sehr abwehrstark, davon lebt ihr gesamtes Spiel, darüber ,pushen‘ sie sich auch.“
Und dass die Frauen von der Kieler Förde guten Grund hatten, auch in Elmshorn um jeden Punkt zu kämpfen, hatte ihnen Behrmann selbst erst vor Augen geführt. „Vor dem Spiel waren sie im Gespräch angekommen, dass sie ja eigentlich nicht mehr Platz drei erreichen könnten, weil sie ja einen Sieg weniger als die punktgleichen Frauen vom SV Warnemünde hätten“, kommentierte Behrmann einen Denkfehler der Gäste. „Ich habe ihnen dann gesagt, dass doch gar nicht sicher sei, dass beide Teams gleichauf blieben; sie bräuchten doch nur einen Punkt gegen uns zu holen. Da sind die erst so richtig aufgewacht.“
Vom zweiten Satz an kämpfen die Gäste um jeden Punkt
Und vom zweiten Satz an fruchtete diese Erkenntnis auch bei den Gästen. Mit den schon von Behrmann angepriesenen Qualitäten fighteten die Wikerinnen um jeden Ball; erst nach 26 Minuten ging dann auch dieser Durchgang mit 25:23 an die Elmshornerinnen; nur um es danach noch mal ein gehöriges Stück schwerer zu haben.
Der dritte Satz entbrannte zu einem kleinen Volleyball-Krimi. Schnell ging Wik mit 8:3 in Führung; Elmshorn schaffte nach eigener Auszeit den 8:8-Ausgleich. Von da an entfernte sich kein Team mehr als drei Zähler vom Gegner, bis sich dann doch der gelungene Mix aus Erfahrung und Jugend bei der VGE mit 29:27 endgültig durchsetzte. Ein wichtiges 3:0 für die Elmshornerinnen.
Ein glatter Sieg ist auch für die VGE-Frauen von großer Bedeutung
„Ich hatte vorab ausdrücklich beim Team um einen glatten Sieg, möglichst ein 3:0 gebeten“, sagte Behrmann und hatte für dieses Anliegen triftige Gründe. „Hätte sich Wik gegen uns einen Punkt gesichert, würden sie uns, unseren Sieg am Sonntag über den SV Warnemünde einmal vorausgesetzt, statt des SVW in die Aufstiegsrunde begleiten. Wir würden dann selbst einen Zähler weniger mitnehmen, als wenn wir mit Warnemünde und VC Norderstedt die Runde bestreiten würden.“
Doch erst gilt es noch zwei Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Bereits an diesem Dienstag gastiert – nach getauschten Heimrecht – der Schweriner SC III am Koppeldamm 50; Sonntag um 13 Uhr soll es dann in der Rostocker OSPA-Arena gegen den SVW gehen. Behrmann: „Aber möglicherweise wird auch dieses Spiel zu uns nach Elmshorn verlegt, wenn die Hospitalisierungsampel in Mecklenburg-Vorpommern nicht rechtzeitig auf orange umspringt.“