Kreis Pinneberg. Landwirtschaftskammer zieht zum Ende der Saison ein ernüchtendes Fazit. Billigware und Kaufzurückhaltung werden kritisiert.
Für die Spargelbauern der Region war es kein gutes Jahr. Das teilt jetzt die Landwirtschaftskammer in Schleswig-Holstein zum traditionellen Ende der Saison mit. Demnach haben die Erzeuger gegenüber den Vorjahren etwa 20 Prozent weniger Umsatz gemacht. In Schleswig-Holstein bauen etwa 45 Betriebe auf einer Fläche von etwa 500 Hektar Spargel an, davon auch einige im Kreis Pinneberg, unter anderem der Obst- und Spargelhof Schmietendorf in Wedel.
Trotz gestiegener Kosten starteten die meisten Betriebe mit Preisen wie in der Vorsaison, so die Kammer, konnten aber gegen die billige Ware aus dem Ausland nicht konkurrieren. Zudem wurde eine allgemeine Kaufzurückhaltung der Verbraucher registriert, wohl wegen der insgesamt höheren Ausgaben für Energie und Lebensmittel.
Wegen des Rückzugs der Corona-Auflagen vermutet die Kammer überdies, dass weniger Spargel zu Hause zubereitet worden sein dürfte. „Verbraucher waren einfach wieder mehr unterwegs, weshalb die Zeit fehlte, am eigenen Herd das Gemüse zuzubereiten“, heißt es.
Pinneberg: Spargelbauern beklagen ausländische Konkurrenz
Auch die vergangenen zwei bis drei guten Wochen hätten das Ruder nicht mehr herumreißen können. Deshalb gehe die Kammer von „Umsatzeinbußen von rund 15 bis 20 Prozent“ aus – und das trotz des frühen Saisonstarts, der guten Spargelqualitäten und einer stabilen Anbaufläche. Doch durch ein Überangebot in den Supermärkten sanken die Erzeugerpreise deutlich schneller als in den Vorjahren.
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Schon jetzt werden nur noch knapp 30 Prozent des in Deutschland verzehrten Gemüses auch hier produziert. Beim Spargel waren es bisher noch bei 85 Prozent. Ob sich die Anbauflächen wegen der Einbußen reduzieren werden, bleibe abzuwarten. Mit einer deutlichen Reduzierung rechne die Kammer aber nicht. Insgesamt ist die Anbaufläche in Schleswig-Holstein konstant geblieben.