Ellerbek. Finn Meinecke gewinnt das dreistündige Herren-Endspiel beim Ellerbeker Ferienturnier. Eine Damenkonkurrenz gab es diesmal nicht
Gute Nachbarschaft zu pflegen, das ist für Jörg Hilpert und Stefanie Schoop, Turnierleiter beim 49. Ellerbeker Ferienturnier des Tennis-Club Ellerbek, eine Selbstverständlichkeit; doch gelebte Freundlichkeit kann sich auch auszahlen. So geschehen jetzt beim Wiederaufleben des zweimal durch Corona ausgefallenen Traditionsturniers, als es darum ging, die seitens des DTB gestiegenen Anforderungen an ihr Damen-/Herren-Turnier der Kategorie A-7 (500 Euro Preisgeld pro Konkurrenz) zu erfüllen. Ein entsprechend lizenzierter Oberschiedsrichter musste her.
„Und den haben wir glücklicherweise sehr unkompliziert in Christian von Grolmann gefunden“, erzählt Jörg Hilpert, während er einen Schläger für einen Teilnehmer des parallel stattfindenden Jugendturniers besaitet. „Er gehört zwar dem TC Garstedt an, doch er lebt hier in Ellerbek und kommt öfter mal abends mit seinem Hund vorbei, um mal zu gucken oder hier in unserer neuen Clubgastronomie von Luigi Iaccarino eine Pizza zu essen.“
Oberschiedsrichter von Grolmann kommt aus der direkten Nachbarschaft
Über den kurzen Dienstweg kamen die Turnierausrichter unkompliziert an ihren Oberschiedsrichter. „Ich habe aber nicht oft eingreifen müssen“, sagt der gemütlich dreinschauende Ellerbeker. „Einige Male war zu klären, ob ein Ball gut oder aus war; einmal musste ich eine Verwarnung aussprechen, weil ein Ball rausgeschlagen wurde. Aber das war’s auch schon.“
Doch Christian von Grolmann ist nur einer von mehreren – teils neuen – Kostenfaktoren des Ferienturniers, für das Jörg Hilpert wieder den Vodafone Shop in der Schnelsener Frohmestraße als Hauptsponsor gewinnen konnte. So müssen verbindlich für jedes Match neue Bälle ausgegeben werden.
Und dann ist da noch ein vermeintlich kleines Detail, auf das Hilpert und Schoop am Ende ihrer beiden Ferienturniere und rund 170 koordinierten Matches nicht verzichten wollen. Es gibt Pokale für die Topplatzierten. „Das haben uns einige Teilnehmer berichtet, dass diese Trophäen bei anderen Turnieren mittlerweile eingespart werden“, sagt Hilpert. „So weit wollen wir aber nicht gehen. Es ist ein so familiäres Turnier hier, dass unsere Sieger auch etwas mitnehmen sollen.“
Für die Damenkonkurrenz haben nur sieben Spielerinnen gemeldet – zu wenig
Unfreiwillig wurde dieser Kostenfaktor dadurch reduziert, dass es den Ellerbekern dieses Mal nicht gelang, ein Damenfeld zu füllen. „Wir haben sieben Meldungen erhalten, acht hätten es zumindest sein müssen, besser 16, aber die laufenden Ferien und Konkurrenz durch andere Turniere waren nicht zu kompensieren“, erklärt Steffi Schoop, warum ein Satz Pokale weniger nun das Turnierbudget entsprechend entlastet. „Ein Budget, das ohnehin eng bemessen ist. Also die landläufige Meinung, dass Tennisvereine durch ihre Turniere gut verdienen, trifft hier bei uns gewiss nicht zu“, betont Jörg Hilpert.
Individuelle Wünsche der rund 140 Aktiven werden möglichst alle berücksichtigt
Dabei haben die Ellerbeker gute Argumente, wenn es für Spielerinnen und Spieler darum geht, sich für ihr Turnier zu entscheiden. Denn mit der Auslosung aller Erwachsenen- und Jugendfelder, die schon Mal eine halbe Nacht einnehmen kann, ist es ja bei Hilpert und Schoop nicht getan. Hilpert: „Wir haben über 140 Meldungen für Herren und Nachwuchs; und unser Anspruch ist, dass wir individuelle Terminwünsche wenn irgendmöglich immer umzusetzen versuchen.“
Ein Engagement, das Lokalmatador und Turnierfavotit Finn Meinecke (30, TSC Halstenbek) sehr zu schätzen weiß: „Ich bin seit 2014 hier beim Turnier, die Leitung kommt mir immer entgegen, ist sehr flexibel. Die gesamte Atmosphäre ist angenehm.“ Ein Wohlfühlfaktor, für den sich die Nummer 646 der DTB-Rangliste mit einem spannenden, und fast drei Stunden dauernden 6:4, 7:5-Finalsieg über den zehn Jahre jüngeren Jonathan Lawrenz (Der Club an der Alster) bedankt.