Pinneberg. Die PSD Bank Nord Open haben am kommenden Wochenende ein Alleinstellungsmerkmal: Sie sind einziges hochkarätiges Turnier in Deutschland

Am kommenden Wochenende sind die Augen der deutschen Tenniswelt auf Pinneberg gerichtet. Nachdem das ITF-Turnier in Kamen wegen hoher Auflagen abgesagt worden ist, sind die 2. PSD Bank Nord Open auf der Anlage des Pinneberger TC am Voßbarg bundesweit der einzige große Wettkampf. Ende Mai hat das Pinneberger Gesundheitsamt die Wettkämpfe erlaubt.

Turnierdirektor Toni Meinhardt jongliert derzeit mit den Anmeldungen für das Preis- und DTB-Ranglistenturnier der Kategorie A3, verteilt Wildcards, grübelt in puncto Setzliste und wartet mit der endgültigen Erstellung der Spielpläne für die Qualifikation und Hauptfeld bis zur letzten Minute – es ist viel Bewegung dabei. Der Meldeschluss ist am heutigen Montag um 19:59 Uhr. Gelost wird eine halbe Stunde später. Es gibt zwei 32er-Hauptfelder für Damen und Herren, das Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro wird gerecht zur Hälfte auf beide Konkurrenzen aufgeteilt.

In der Qualifikation stellen sich auch PTC-Talente der Konkurrenz

In der Qualifikation, die am Mittwoch um 14 Uhr (Voßbarg 12) beginnt, treten unter anderem die PTC-Talente Georgiana Parr, Matt Melosch, Katharina Höfner und Linus Neufang per Wildcard an. Donnerstagabend gegen 20 Uhr steht das Hauptfeld fest. Nach derzeitigem Stand soll das Hauptturnier am Freitag, 18. Juni, um 12 Uhr beginnen; Sonnabend geht es ab 9 Uhr weiter, am Sonntag stehen Halbfinal- und Finalpartien ab 10 Uhr an. Der finale Spielplan mit Uhrzeiten ist über die Homepage www.pinneberger-tennisclub.de einsehbar.

Auf der weitläufigen Sandplatz-Anlage sind nach neuester Landesverordnung 1000 Zuschauer inklusive der Spieler erlaubt. Die Tennis-Anhänger müssen bei freiem Eintritt ihre Masken nur dann aufsetzen, wenn Abstände nicht eingehalten werden können. Die Kontakterfassung erfolgt über die Luca-App oder auch analog.

Lokalmatador Lucas Hellfritsch muss mit einer Rückenverletzung um seinen Start bangen

Der Waldenauer Lucas Hellfritsch, Nummer 55 der deutschen Rangliste, hat auf jeden Fall schon einmal Bock. „Ich bin heiß darauf, zu spielen. Für mich bleibt dieses Turnier immer ein Heimspiel. Ich gehe in jedes Turnier mit der Zielvorstellung zu gewinnen“, sagt der 23 Jahre alte Tennis-Crack, der für den Suchsdorfer SV antritt, selbstbewusst.

Nur seine Rückenverletzung aus den Nord-Ost-Deutschen Meisterschaften vom vergangenen Sonnabend könnte ihn noch stoppen (das Abendblatt berichtete in der Montagsausgabe). Weitere Lokalmatadore wie Finn Meinecke oder Ferdinand Schlüter (beide TSC Halstenbek) werden aller Voraussicht nach auch wieder dem Filzball nachjagen. „Lucas ist in guter Form und kann weit kommen. Es wäre schön, wenn er als Lokalmatador das Endspiel erreicht“, drückt Turnierdirektor Meinhardt die Daumen.

Vorjahressieger Sumit Nagal spielt diesmal die Qualifikation in Wimbledon

Das Motto ist auch in diesem Jahr „Der Norden schlägt auf“. Talente treffen auf etablierte DTB-Ranglistenspieler. Im Vorjahr gewann bei den Herren Sumit Nagal, der mittlerweile auf Rang 143 der ATP-Weltrangliste gestiegen ist. Auch der deutsche Hallenmeister Daniel Masur gab sich in Pinneberg die Ehre. Beide treten diesmal in London bei der Wimbledon-Qualifikation an. „Wir sind 2021 anders aufgestellt, aber nicht schlechter. Es gibt schon über 90 Meldungen. Darunter viele junge Spieler aus ganz Deutschland“, sagt der Appener Meinhardt. Vermutlich werden bereits Spieler der Leistungsklasse 2 nicht im Hauptfeld landen, sondern müssen in die Qualifikation.

Sarah Gronert, Siegerin von 2020, ist wieder mit von der Partie

Diejenigen, die in der Vergangenheit bereits beim PTC aufgeschlagen hätten, waren „gern hier, haben den besonderen Rahmen und die Atmosphäre in der Park-ähnlichen Anlage“ gelobt, so der der 41-Jährige. Es gibt einige Wiederholungstäter wie etwa die 2020-Siegerin Sarah Gronert (Tennis 65 Eschborn).

Seit zwölf Jahren ist Meinhardt in der Turnierleitung dabei, wegen der Hochstufung in die A3-Kategorie gibt es mit Frank Montag einen Hauptschiedsrichter. Eine Entlastung für Meinhardt, der vermutlich dennoch mit seinen über 30 Helfern mehr als genug zu tun bekommt.

Es ist das zweite Großturnier des PTC während der Pandemie

Es ist bereits das zweite große PTC-Turnier, das in die Pandemie-Zeit fällt. Der Traum von Live-Musik mit Party nach den Wettkampftagen muss erneut verschoben werden. Der Sport steht erneut deutlich im Vordergrund, 40 Stehtische und viele schattenspendende Bäume stehen zum Verweilen bereit. Es gibt zwei kleine Tribünen aus Europaletten, die jeweils zehn Personen Platz bieten. Die Gastronomie „Lust auf Sizilien“ ist geöffnet, auch einen Eisstand wird es geben.

„Wir freuen uns, dass die Corona-Infektionszahlen massiv gesunken sind und das Turnier stattfinden kann. Als genossenschaftliches Kreditinstitut ist es uns wichtig, mit unserer Unterstützung das gesellschaftliche Zusammen- und Vereinsleben zu fördern. Die Leute haben die Möglichkeit, rauszugehen, sich zu treffen und Tennis zu sehen“, sagt Frank Neitzel, Referent Öffentlichkeitsarbeit des Hauptsponsors. Auch der PTC-Vorsitzende Peter Kortwinkel begrüßt die Aufbruchstimmung: „Wir alle freuen uns, nach dem langen Lockdown darauf, so etwas möglich zu machen und den Leuten Tennis präsentieren können. Wir hoffen, dass wir alle gemeinsam diesen entstandenen Schwung weiter mitnehmen können.“