Elmshorn/Pinneberg. Regionalligafrauen der VG Elmshorn spielen nach 3:0-Sieg über MSV Pampow bei Tabellenführer ETV. „HaPi“-Männer siegen glatt in Potsdam
Die Vorzeichen für das anstehende Punktspielwochenende in der Volleyball-Regionalliga Nord der Frauen deuten auf ein „Drama“ hin. Wenn am Sonnabend (14 Uhr, Sporthalle Hoheluft) in der Aufstiegsrunde die Frauen der VG Elmshorn beim zweiten Team des Eimsbütteler TV aufschlagen, könnte es bereits das unerwartet früh Weichen stellende Duell um die Staffelmeisterschaft sein.
Elmshornerinnen profitieren vom Patzer des 1. VC Norderstedt
Grund: Die ETV-Frauen haben sich durch ein überraschendes 3:0 bei den favorisierten Frauen des 1. VC Norderstedt an die Spitze der noch nicht spieltagbereinigten Tabelle katapultiert. Nur einen Punkt dahinter, aber auch mit einem Spiel weniger ausgetragen: das Team der VGE von Trainer Michael Behrmann.
Ihren Platz dort oben haben die Elmshornerinnen zuletzt jedoch sehr hart verteidigen müssen. Das 3:0 in eigener Halle gegen den MSV Pampow war nur scheinbar eine klare Angelegenheit. Die Satzergebnisse von 29:27, 25:22 und 26:24 belegen da einen gänzlich anderen Spielverlauf in den netto 83 Minuten.
Nervenstärke ist der große Trumpf der VG Elmshorn
Letztlich sind es die schon mehrfach bewährte Nervenstärke und Erfahrung der VGE-Frauen, die den kleinen Unterschied an diesem Tag in der Boje-C.-Steffen-Halle ausgemacht haben. Im ersten Durchgang hatten sich die Gastgeberinnen bereits einem (fast) uneinholbaren 19:24-Rückstand gegenüber gesehen. „Es war, wie wir es schon so oft praktiziert haben: Wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen, sind alle hochkonzentriert und dann klappt es trotzdem oft noch; gerade, wenn du dann kein ebenso abgezocktes Team als Gegner hast, der dann immer nervöser wird“, resümierte Michael Behrmann. So wehrten die Elmshornerinnen zuerst fünf Satzbälle am Stück ab, um dann auch noch auf das 26:27 die richtige Antwort zu haben.
Coach Behrmann stehen nur acht einsatzfähige Spielerinnen zur Verfügung
Dabei standen Behrmann nach der kurzfristigen Absage von Anja Svensson (Wadenprobleme) nur acht einsatzfähige Spielerinnen, darunter keine Diagonalangreiferin, zur Verfügung. Doch wie so oft zuvor fruchtete der Mix aus viel Erfahrung und dynamischer Jugend.
Mit dem Satzverlust vor Augen hatte die erstligaerfahrene Anne Schmitt den Aufschlag beim 19:24 übernommen und erst wieder bei 25:24 abgegeben. Eine Serie, die einem eigentlich nur einmal pro match gelingt – eigentlich. Im dritten Satz bringt erneut „ein grundsätzlich schlechtes Spiel von uns“ (Behrmann), die VGE sogar mit 15:23 in Hintertreffen.
Zwei lange Aufschlagstrecken von Anne Schmitt stellen die Weichen auf Sieg
Wieder übernahm Anne Schmitt den Aufschlag und gibt diesen erst bei 24:23-Führung der Elmshornerinnen ab. „Sekt oder Selters war da angesagt; Anne hat schon viel Druck hinter ihre Aufschläge gebracht“, sagte Behrmann, betonte dabei aber, dass dieser Kraftakt alles andere als eine Einzelaktion war. „Da waren zum Beispiel eine Katja Saß, die auf der für sie ungewohnten Diagonalposition stark gespielt hat, oder auch eine Amelie Carstens, die in dieser heißen Phase gleich dreimal einen Monsterblock ausgepackt hat.“ Teamwork vom Feinsten. Behrmann: „Aber Sonnabend dürfen wir uns keine Schwächephase erlauben: Wenn der ETV erst einmal ins Rollen kommt, bringen die ihren Satz ins Ziel.“
Drittligamänner der VG „HaPi“ sind auf der Überholspur
Auf der Überholspur in der Abstiegsrunde scheinen sich gerade die Drittligamänner der VG Halstenbek-Pinneberg zu befinden. Nach dem 3:0-Auftakterfolg gegen CV Mitteldeutschland hat das Team von Interimscoach Jan Maier nun auch in fremder Halle ein 3:0 folgen lassen. Und das 25:22, 25:23 und 25:20 beim SC Potsdam fiel der VG „HaPi“ leichter, als es selbst Optimisten erwartet hatten. „Die Jungs haben das sehr, sehr gut gemacht“, sagte Maier. „Beide Mannschaften waren stets auf Augenhöhe; Potsdam hat aber mehr Fehler gemacht, wir waren an diesem Tag stabiler.“ Dabei mussten sich die Pinneberger auch erst mal nach einem 13:16-Rückstand im ersten Satz „freischwimmen“.
Die erfolgreiche Trendumkehr nahmen die Gäste mit in einen zweiten Satz, von dem der Coach früh wusste, was die Uhr geschlagen hatte. „Da hab ich schon beim 8:8 zu Philipp Ferner auf der Bank gesagt, dass diesen Satz zwei Punkte entscheiden würden.“ Der Trainers Prophezeiung setzte der wiedereingewechselte Florian Rapp mit zwei direkten Aufschlagpunkten zum 25:23 um.
Coach Maier muss bei dem souveränen Auftritt kaum eingreifen
Mit breiter Brust ging es in den Finaldurchgang. „Es war einfach souverän; ich habe nur wenig gewechselt; wir lagen immer zwei, drei Breaks vorne“, schilderte Maier den Weg zu einem „sensationellen“ Matchball. Eine Feldabwehr von Nico Heidler rettete Florian Sievers praktisch von Anschreibertisch maßgenau auf die Position sechs, und von dort verwandelte der erneut überragende Nils Sievers unwiderstehlich zum Sieg.
Ist es da nicht schade, dass die Gruppe jetzt am Wochenende pausiert? Maier: „Ich finde das gut. Das gibt uns die Möglichkeit, an vielen Sachen zu arbeiten. Blockverhalten, Annahme, Spiel ohne Ball – überall wollen wir besser werden.“