Pinneberg. Bänke zerstört, 15.000 Euro Schaden: Politik berät, wie Pinnebergs schöner Blumenpark geschützt werden soll.

Der Rosengarten ist die zweite große grüne Lunge der Stadt – und das mit den meisten Blumenbeeten. Das freut viele Pinneberger, die sich im Sommer dort tummeln und sogar im Winter auf den aufgeweichten Wegen spazieren gehen. Dass der Garten rein privat vom Freundeskreis finanziert wird, ist nur wenigen bekannt. Umso schlimmer, dass dort im vergangenen Jahr viel Inventar verschmutzt und kaputtgemacht wurde. Sieben der weißen Holzbänke etwa wurden beschädigt, die Reparaturkosten von 15.000 Euro müssen die Freunde des Rosengartens aus eigener Tasche zahlen.

15.000 Euro Schaden durch Vandalismus im Rosengarten

Die Frage, wie so etwas künftig verhindert werden kann, beschäftigt jetzt die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Natur und Kleingartenwesen am Donnerstag. Die Alternative wird darin gesehen, den Rosengarten von Anfang April bis Ende Oktober nachts zwischen 22 und 6 Uhr zu schließen. Oder darauf zunächst zu verzichten und Verbotsschilder anzubringen.

„Sollte danach durch die Polizei die Ordnung trotzdem nicht hergestellt werden können, ist ein Schließdienst nach haushaltsmäßiger Mittelbereitstellung zu beauftragen“, so die Verwaltung. Joachim-Ulrich Haß, Vorsitzender des Freundeskreises, hat dazu eine klare Meinung: „Schilder anzuschrauben, wird nichts bringen. Das ist ein Witz. Ich glaube, am sinnvollsten ist es, wenigstens an den Wochenenden einen Wachdienst einzusetzen. Wenn das nicht funktioniert, kann man ja immer noch abschließen.“

Der Rosengarten ist kein x-beliebiger Park, sondern seit 2013 ein eingetragenes Grün-Denkmal, bei dem die kulturelle Dimension eine wichtige Rolle spielt. Die Ursprungsidee dafür stammt aus den Jahren 1927 bis 1933/34 von dem Rosenzüchter Gustav Strobel, dem renommierten Architekten Klaus Groth und dem Baumschuler Carl Bradfisch.

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Joachim-Ulrich Haß (75) ist ein erfahrener Landschaftsarchitekt. Er hatte in Abstimmung mit Verwaltung und Denkmalamt einen Rahmenplan erstellt, wie Pinnebergs schönster Garten wieder zu seiner ursprünglichen Pracht zurückkehren könnte. Er möchte mehr Klarheit in der Struktur und eine stärkere Anlehnung an die T-förmige Anlage mit einer starken Mittelachse bis zum hinteren Halbkreis, wo der Freundeskreis vor Kurzem fünf neue schlanke Eichen gepflanzt hat. Aber vorerst hat er sich die Querachse von West nach Ost vorgenommen, denn die beiden Eingänge sind mindestens ebenso wichtig.

Die Stadt kommt zwar für die grundlegende Pflege auf, mehr aber auch nicht. Wegen der klammen Haushaltslage muss etwa die Einrichtung einer wirkungsvollen Drainage (die alte ist kaputt) für 500.000 Euro weiter warten. Als erster Schritt wurden die Pflegekosten von 30.000 Euro im Jahr wieder auf das Doppelte angehoben, so hoch, wie sie ursprünglich waren. Der Freundeskreis möchte den Park wieder dem stilechten, symmetrischen Original aus den 30er- Jahren annähern und zunächst den westlichen Sondergarten umgestalten, wofür die Denkmalschützer ihre Zustimmung erteilt haben.

Damit und mit der Wiederaufstellung des Mobiliars warten die Vereinsmitglieder aber jetzt, denn ihre Lust, sich zu engagieren, sei durch die Zerstörungen und den mangelnden Rückhalt durch städtische Gelder derzeit im Keller.