Tornesch. Oberliga-Staffelschlusslicht kassiert beim HEBC in der Schlussphase das 2:3. Hohe Klasse der Partie ist für die Verlierer kein Trost

Bravourös gekämpft, phasenweise ansehnlich kombiniert. So wie Union Tornesch (Fußball-Oberliga) spielt kein Absteiger. Wären da doch bloß nicht die nackten Zahlen. Die besagen, dass sich der Tabellenletzte der Staffel 2 schon wieder nicht für sein Engagement belohnt hat. Nach 2:0-Führung unterlag das Schlusslicht dem HEBC auf dem Reinmüllerplatz noch mit 2:3 (1:0).

„Die sterben ja alle. Damit wollen sie nur gelbe Karten provozieren“, rief Michael Luttmann, an seinem blau-weißen Schal unschwer als FCU-Fan zu erkennen. Der Besucher regte sich darüber auf, dass sich Eimsbütteler Spieler mehrfach am Boden wälzten. Tatsächlich spielten die Schützlinge von Trainer Thorben Reibe extrem körperbetont. In der Summe der harten Zweikämpfe wurden daraus Gelbe Karten für Jan Ehlers und Philipp Werning, die Schiedsrichter Alexander Nehls in einem weniger intensiven Spiel vielleicht nicht gezückt hätte.

Zwei rotgefährdete Spieler werden schon in der Pause ausgewechselt

Reibe ließ beide Akteure zur Pause sicherheitshalber in der Kabine. Später holte er auch den von einer Ampelkarte bedrohten Innenverteidiger Jari Maack vom Kunstrasen. Lag es an den Wechseln, dass die Defensive am Ende bröckelte und Union vom Weg zum ersten Auswärtssieg der Saison abkam? „Auf gar keinen Fall“, betonte Reibe. „Wir hatten doch alle Möglichkeiten, diese Partie zu unseren Gunsten zu entschieden.“

Nach Rückpass von Björn Dohrn hatte Jean Patrice Meyer mit einem schönen Flachschuss zunächst das 1:0 erzielt (26.). Björn Dohrn erhöhte nach einem Freistoß von Maik Stahnke per Kopf auf 2:0 (51.). Aber dann, aber dann. Dohrn hatte Pech mit einem Lattenschuss, bei einem indirekten Freistoß im HEBC-Strafraum verpasste zudem Stahnke das 3:0. Vergeblich forderten die Tornescher nach einem vermeintlichen Foul an Fabian Tiedemann einen Elfmeter.

Doppelschlag der Gastgeber dreht die Partie

Wie aus dem Nichts kamen dafür die Gastgeber zu zwei Torerfolgen (69., 71.). Fabian Knottnerus, der weder sich noch seine Gegenspieler schonte, brachte das Kunststück fertig, den Ball aus zwei Metern am Tor vorbei zu köpfen (80.). Freistoß, Kopfball, Tor. Das war dann die Masche, mit der die Gastgeber den Siegtreffer strickten. Der für den FC Union so bittere Vormittag endete damit, dass auch der eingewechselte Marcus Richter eine gute Möglichkeit zum 3:3 ungenutzt ließ.

Dass dieses von Anfang bis Ende spannende Spiel beste Werbung für den Amateur-Fußball war und wesentlich mehr als nur 200 Zuschauer verdient gehabt hätte, interessierte die traurigen Tornescher hinterher nicht mehr.