Elmshorn. Elmshorner deklassieren beim zweiten Antritt in der Landesliga die Bredstedt Riptides mit 63:14. Das Rückspiel steigt am 18. September

Das Statement ist eindeutig: In dieser Saison führt in der Gruppe Nord A der Landesliga (6. Liga) kein Weg an den Elmshorn Fighting Pirates vorbei. Ihren zweiten Gegner, die Bredstedt Riptides, haben die Footballer von Chefcoach Michael Schernick mit 63:14 (14:0, 21:0, 7:0, 21:14) förmlich aus dem Krückaupark gespült.

Rund 700 Zuschauer sahen von Beginn an dominierende Gastgeber. Die Gästedefensive fand nie Zugriff, Elmshorn erzielte Raumgewinn und folgerichtig auch Touchdowns fast nach Belieben. Mit erneut Axel Roemersma als Quarterback (Spielmacher) der Startformation präsentierten die Freibeuter einen flexiblen Mix aus Lauf- und Passspielzügen. Am Ende des Tages sollten fünf Touchdowns nach Läufen und die übrigen vier Scores nach Passspielzügen zu Buche stehen. Neun Extrapunkte per Kick durch den gewohnt sicheren Sören Becker vervollständigten den Punktereigen.

Das 35:0 zur Halbzeit ist die frühe Entscheidung

Dass es nicht schon zum Ende des ersten Durchgangs höher als 14:0 stand, war individuellen Fehlern und somit vergebenen Chancen anzulasten. Das zweite Quarter förderte dann noch konsequentere Aktionen der Pirates zutage, das 35:0 zur Pause: die Entscheidung.

„Unser erster Anzug sitzt“, sagt Michael Schernick. „Die Startformation ist soweit gespickt mit Leuten, die das Footballwissen, das wir vom Trainerteam ihnen in den drei Monaten nach Corona versucht haben einzutrichtern, nun immer besser umsetzen können.“ Und der Lernprozess geht im Eiltempo weiter. „Die Jungs hätten das Auftaktspiel gegen Frisia definitiv noch höher gewinnen können, wenn sie da bereits in der ersten Halbzeit funktioniert hätten.“ Nun sieht es schon besser aus.

In der zweiten Hälfte erhalten alle Pirates Spielanteile

Arne Meininghaus ist zu dieser Saison zum Quarterbacks umgeschult worden und bekommt als „Backup“ reichlich Spielanteile.
Arne Meininghaus ist zu dieser Saison zum Quarterbacks umgeschult worden und bekommt als „Backup“ reichlich Spielanteile. © HA | Ulrich Stückler

Dennoch ging es mit dem Kickoff zur zweiten Halbzeit konzentriert weiter. Allerdings nun mit gut durchmischten Reihen. Alle einsatzfähigen Akteure sollten Spielerfahrung sammeln. So rückte Arne Meininghaus auf die Spielmacherposition, für die er erst zu dieser Saison angelernt worden ist. „Deswegen ist Axel unser Starting Quarterback, er hat ja auch schon auf der Position gespielt und ist in seinem Agieren sicherer als Arne“, sagt Schernick. „Aber wir sehen in Arne, dass er das schaffen kann – und unter seiner Regie hat es ja auch Touchdowns in dieser Parte gegeben.“

Zu wichtigen individuellen Entwicklungen der Spieler gehört aber auch das Thema Disziplin. So kämen machmal in der Hitze des Gefechts die Spieler ins Grübeln – meistens sind Fehler die Folge. „Dabei ist es eigentlich simpel für jeden, nur das zu spielen, was der Coach von ihm in dem Moment fordert. Macht jeder seinen Job, dann funktioniert das System“, sagte Schernick. „Fällt aber einer aus dem System aus, weil er meint, etwas gesehen zu haben, dann wird das System halt bröckelig. Football ist keine Demokratie, sondern eine Diktatur. Der Coach gibt es vor.“

Das Saisonziel lautet, bestes aller Sechstligateams in Deutschland zu werden

Bei einer solchen Überlegenheit wie gegen Bredstedt ist die Frage nach dem Überspringen einer Klasse naheliegend, zumal die Statuten dies im Einvernehmen mit dem Verband zulassen. Schernick tritt bei solchen Gedankenspielen zu diesem Zeitpunkt auf die Bremse: „Natürlich möchten wir so hoch wie möglich spielen. Aber jetzt zählt für uns nur die laufende Saison; und für die haben wir uns ein klares Ziel gesetzt: Wir wollen bundesweit das beste Team in einer sechsten Liga werden.“ Um das zu erreichen muss am 18. September in Bredstedt der nächste klare Sieg her.