Wedel. Das 34,9 Millionen Euro teure Wedeler Großprojekt nimmt langsam Gestalt an. So ist der aktuelle Stand.

Die Modernisierung des Schulauer Hafens steht in Wedel seit mittlerweile 14 Jahren auf der Tagesordnung. In der sogenannten Rahmenplanung aus dem Jahr 2008 heißt es über die Planungsziele im besten Behördendeutsch: „Mit dem städtebaulichen Rahmenplan ,Stadthafen Wedel’ wird ein städtebaulich-freiraumplanerisches Gesamtkonzept vorgelegt, bei dem bauliche Konzepte und der öffentliche Raum eine Einheit bilden. Die jeweiligen Umfelder der angrenzenden Teilräume sind durch städtebauliche, hochbauliche und freiraumplanerische Gestaltungsvorschläge mit der Uferzone verbunden.“

Wedel: Arbeiten am Schulauer Hafen schreiten voran

Geplant, vorgeschlagen und diskutiert wurde seitdem viel – doch bisher kann man nur eines mit Sicherheit sagen: Die Kosten für die verschiedenen Bauabschnitte sind stetig gestiegen. 34,9 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt nach aktuellem Stand, der Eigenanteil der Stadt Wedel, die momentan eine Schuldenlast von etwa 85 Millionen Euro aufweist, liegt bei 15,1 Millionen Euro. Die Restsumme wird vom Land gefördert (Förderquote: 57 Prozent).

Ursprünglich war von 30,6 Millionen Euro Baukosten ausgegangen worden. „2025/26 ist der Abschluss der Gesamtmaßnahme im Sanierungsgebiet Stadthafen Wedel geplant“, sagt Sven Kamin, Pressesprecher der Stadt. Eine weitere Erhöhung der Investitionskosten soll es nicht geben – für „alle bisherigen und noch geplanten Maßnahmen, unter anderem Ponton Willkomm Höft, Umbau Hafen, Sanierung und die Schaffung von Durchgängen bei der jetzt fertiggestellten Hochwasserschutzwand“.

Wedel: Die Ostpromenade am Hafen wird nun umgestaltet

Die Ostpromenade soll nun Gestalt annehmen. Es gab Arbeiten in der Hafensohle im Bereich der Slipanlage. 1988 gab es einen Schadensfall an der Spundwand, der mit der jetzigen Maßnahme endgültig behoben worden ist. Am 23. März hatten Vorbereitungen für die folgenden Nassbaggerarbeiten begonnen. Ein Bagger bearbeitete einen Bereich von etwa 25 mal 25 Metern unmittelbar vor der Spundwand. Eine etwa ein Meter dicke Schlickschicht im Wasser wurde nun durch ein Kiesgemisch ersetzt.

Eine etwa ein Meter dicke Schlickschicht im Wasser im Bereich der Ostpromenade wurde aus Stabilitätsgründen durch ein Kiesgemisch ersetzt.
Eine etwa ein Meter dicke Schlickschicht im Wasser im Bereich der Ostpromenade wurde aus Stabilitätsgründen durch ein Kiesgemisch ersetzt. © Stadt Wedel | Stadt Wedel / Sven Kamin

Der Austausch des Bodens hatte Stabilisationsgründe. Nun können die Lasten durch zusätzliche Erdaufschüttungen im Bereich der Ostpromenade abgepuffert werden. Die Arbeiten erfolgten über einen Arbeitsponton mit Langarmbagger und Schuten, offenen Transportschiffen für den Aushub, die diesen auf dem Wasser abtransportieren konnten. Kürzlich sind diese Arbeiten nun abgeschlossen worden.

Wie wird es weitergehen? „Die letzte größere Baumaßnahme an der Ostpromenade werden die Erstellung der Hochbauten, in dieser Reihenfolge, Hafenmeisterhaus, Freitreppen sowie Kiosk mit Toilettenanlage, deren Fertigstellung für 2025 geplant ist, sein“, erklärt Kamin. Ende Mai 2020 war das 1967 erbaute, marode Hafenmeisterhaus abgerissen worden, damit war auch das letzte „Überbleibsel“ des ursprünglichen Schulauer Hafens verschwunden. 2024 wird jenes im Zuge einer Rekonstruktion wieder aufgebaut werden. Im kommenden Jahr ist zudem die notwendige Stabilisierung der Kaimauer vorgesehen.

Wedel: Machbarkeitsstudie für integrierten Sportboothafen

Die Sanierung der Hochwasserschutzwand konnte ebenfalls plangemäß abgeschlossen werden, sodass nun im Mai mit der Aufschüttung der Ostpromenade durch das Bauunternehmen begonnen werden kann. Dieser Bereich soll dann rechtzeitig vor Beginn der Hochwassersaison 2022/23 im Herbst abgeschlossen werden.

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Ein weiteres Problem ist der Verkehr im Bereich des Areals: Schulauer Straße und Hafenstraße sind oft stark befahren. Sind eventuelle Ampelanlagen oder Zebra-Streifen geplant, um ein gefahrloses Überqueren der Straße für Fußgänger in Richtung des Schulauer Hafens zu gewährleisten? „In der ursprünglichen Planung waren Ampelanlagen oder Zebrastreifen nicht vorgesehen. Allerdings ist die Schulauer Straße im Fokus des derzeit entstehenden Mobilitätskonzeptes, welches mögliche Vorgehensweisen auch für diesen Bereich entwickeln soll“, sagt Sven Kamin.

Ursprünglich gab es Gedankenspiele, einen Sportboothafen zu integrieren. Diese Idee war aus finanziellen Gründen verworfen worden. Kamin: „Der Sportboothafen als Nutzung des Hafens war nie Teil der Städtebauförderung, die den finanziellen Rahmen für das Sanierungsgebiet Stadthafen Wedel setzt.“ Aktuell werde jedoch „eine Machbarkeitsstudie erstellt. Diese soll ein Konzept für die Nutzung der Wasserfläche mit Kostenberechnung liefern“, so der Stadtsprecher.