Henstedt-Ulzburg. Nach Ärger um Absage in diesem Jahr: 2025 soll es einen Neustart geben. Jetzt liegt das Konzept vor – mit einigen großen Veränderungen.

Der Ärger ist vielen Menschen in Henstedt-Ulzburg noch in Erinnerung: Im Frühjahr hatte die Verwaltung verkündet, dass es in diesem Jahr kein Gemeindefest geben würde. Die beliebte Veranstaltung im Bürgerpark wurde ersatzlos gestrichen, sie fiel Kürzungen im Haushalt zum Opfer. Gerade die ehrenamtlichen Vereine und Organisationen waren tief enttäuscht. Allerdings hatte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt im gleichen Zuge die Hoffnung geweckt, dass es 2025 einen Neustart geben könnte. Und genau hierfür liegt nun ein Konzept vor, mit dem sich die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am Dienstag, 26. November (19.30 Uhr, Bürgerhaus), abschließend befassen wird.

Der Vorschlag ist durch den mit öffentlichen Mitteln finanzierten Verein „Henstedt-Ulzburg Marketing“ erarbeitet worden. Dieser wäre, sofern die Politik zustimmt, auch für die Durchführung verantwortlich. Folgende Idee wurde entwickelt: Das Gemeindefest soll nicht mehr im Bürgerpark, sondern einige Hundert Meter entfernt im Bürgerhaus an der Beckersbergstraße stattfinden.

Gemeindefest der Zukunft in Henstedt-Ulzburg: Neuer Ort – und günstiger

Das würde schon einmal den Vorteil bieten, dass die in der Vergangenheit immer teurer gewordenen Hygieneauflagen des Kreises einfacher befolgt werden könnten. Diese hatten zuletzt mehr als ein Drittel des Budgets ausgemacht, was die politische Mehrheit nicht mehr mittragen wollte.

„Mein Platz in der Gemeinde“, dieses Motto soll bleiben. Das bedeutet: Henstedt-Ulzburg bekommt kein Event wie etwa Kaltenkirchen mit seinem Stadtfest. Aber dennoch stehen einige Änderungen bevor. Demnach würden die Vereine sowohl im Bürgerhaus als auch rundherum die Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren. Auf einer Bühne, die durch das Team von Kunst und Kultur in Henstedt-Ulzburg (KuKuHU) gestaltet wäre, würde das Musikprogramm seinen Raum haben. Und: In einem Kinder- und Familienbereich gäbe es Spiel-, Bastel- und Sportangebote, wobei dies noch in Klärung mit den Vereinen sei.

Firmen könnten sich beteiligen – auch als Sponsoren

Generell ist vorgesehen, dass sich mehr Einrichtungen aus dem Ort beteiligen, etwa Kindertagesstätten. Dazu will man Firmen ansprechen, auch, um Sponsoren zu finden. Angedacht sei ebenso eine Abendveranstaltung, wobei hier noch keine Details bekannt sind. Dass so etwas funktioniert, haben kürzlich die Lions gezeigt mit ihrer Revival-Party: Rund 500 Gäste feierten im großen Saal zu Hits der 70er-, 80er- und 90er-Jahre. 2023 stieg hier bereits eine Midsommar-Party, auch diese war bestens besucht.

Party im Bürgerhaus: Wie es geht, zeigen immer wieder die Lions, wie hier beim Midsommar-Fest im letzten Jahr.
Party im Bürgerhaus: Wie es geht, zeigen immer wieder die Lions, wie hier beim Midsommar-Fest im letzten Jahr. © Lions Club HU | Lions Club HU

Neben den Toiletten im Bürgerhaus könnten auch jene des benachbarten Naturbades genutzt werden. Dort könnte der Eintritt ausnahmsweise umsonst sein, zudem das Gemeindefest zugleich auch ein Saisonabschluss für die Badesaison sein. Ausschlaggebend dürfte letztlich der Kostenfaktor sein. Und hier kann offenbar kräftig gespart werden. Laut Entwurf würde das Gemeindefest 20.628 Euro kosten, das wären mehr als 17.000 Euro weniger, als vor der Streichung für 2024 im Etat standen.

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Henstedt-Ulzburg: Neues Gemeindefest wäre erheblich günstiger

Beim Termin schlägt die Gemeinde vor, in den Spätsommer zu gehen, und zwar auf den 20. September. In diesem Jahr wäre es der 8. Juni gewesen. Die Verschiebung wird damit begründet, dass im Mai und Juni bereits zahlreiche Veranstaltungen wie KuKuHU, HU läuft oder der Ulzburg-Cup traditionell durchgeführt werden. Mit einer Verteilung würde das Ehrenamt entlastet. Aber eine große Einschränkung könnte es geben: Das Konzept sieht vor, dass das Gemeindefest nur alle zwei Jahre gefeiert würde.

Vieles deutet darauf hin, dass es eine Mehrheit gibt. Anfang November lag das Konzept bereits auf dem Tisch des Bildungsausschusses und fand die Zustimmung von vier Fraktionen (CDU, SPD, BfB, Grüne), die FDP enthielt sich, und nur die WHU war dagegen. In der Regel folgt die Gemeindevertretung einer solch deutlichen Empfehlung.