Norderstedt. Morgens herrscht an der Station Quickborner Straße Richtung Norderstedt-Mitte oft dichtes Gedränge. Manche Fahrgäste bleiben zurück.
Pünktlich um 7.09 Uhr senken sich die Schranken am Bahnübergang. Die AKN der Linie A2 Richtung Norderstedt-Mitte fährt an der Haltestelle Quickborner Straße ein. Auf dem Bahnsteig warten bereits zahlreiche Menschen. Vor allem Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Nord nutzen die Bahn, um zur Schule zu kommen. Die Türen öffnen sich, die Sitzplätze sind bereits alle besetzt. Die Fahrgäste strömen in die Wagons, quetschen sich in den Eingangsbereich. Dann fährt die Bahn los.
An diesem Dienstagmorgen, als das Abendblatt vor Ort ist, sind die Züge zu den Stoßzeiten zwischen 7 und 7.30 Uhr voll – aber es geht gesittet zu. Niemand schubst, alle wartenden Gäste können einsteigen. Das hat ein Familienvater, dessen Tochter jeden Morgen mit der AKN zur Schule fährt, in der Vergangenheit schon ganz anders erlebt. „Seit Schulbeginn im September fallen aus Richtung Kaltenkirchen nach Norderstedt-Mitte morgens in der Stoßzeit immer wieder Züge aus“, schildert er. „Dadurch sind die dann fahrenden Züge so stark überfüllt, dass es an der Quickborner Straße zu Gerangel kommt oder die Fahrgäste einfach stehen gelassen werden.“
AKN: An der Station Quickborner Straße Richtung Norderstedt-Mitte herrscht oft Gedränge
Das hat auch ein Fahrgast, der mit der AKN zur Arbeit fährt, beobachtet – allerdings in die entgegengesetzte Richtung, nach Kaltenkirchen. Wenn er sich das Gedränge am gegenüberliegenden Gleis morgens ansieht, ist er froh, in die andere Richtung zu müssen. „Obwohl die Bahn schon voll ist, quetschen sich trotzdem noch ein bis zwei Leute in den Wagen. Dann gibt es Durchsagen, dass sie die Türen frei machen sollen, und der Zug hat noch mehr Verspätung“, sagt er. Der Mann ist allerdings auch der Meinung, dass man von der Quickborner Straße aus prima mit dem Fahrrad nach Norderstedt-Mitte fahren könnte.
Zwei Schüler der Gemeinschaftsschule Friedrichsgabe spielen auf ihren Handys, lassen die AKN um 7.29 Uhr an sich vorbeiziehen und steigen weitere zehn Minuten später in den Zug. „Wir nehmen extra eine spätere Bahn. Davor ist es uns zu voll. Obwohl es nicht mehr passt, stopfen sich die Leute trotzdem rein“, sagen die Jungs, zehn und zwölf Jahre alt. Dann nehmen sie lieber in Kauf, erst kurz vor Unterrichtsbeginn an ihrer Schule anzukommen.
AKN setzt Sicherheitsdienst ein, um Situation zu verbessern
Die AKN sei sich der besonderen Herausforderungen in den morgendlichen Stoßzeiten bewusst, erklärt Unternehmenssprecherin Maren Brandt. „Gelegentlich kann es zu Verspätungen kommen, insbesondere wenn bereits geringfügige Verzögerungen – ab vier Minuten – die nachfolgenden Zugabfahrten beeinflussen. Dies kann zur Folge haben, dass die Auslastung in den nächsten Zügen höher wird, was verständlicherweise den Komfort unserer Fahrgäste beeinträchtigt“, sagt Brandt.
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Einzelne Verbindungen seien während der morgendlichen Hauptverkehrszeit besonders stark ausgelastet. Dazu gehört auch die Linie A2 Richtung Norderstedt-Mitte. „Diese Züge erreichen auf kurzen Abschnitten zeitweise eine Auslastung, die mit der von U-Bahnen im Hamburger Innenstadtbereich vergleichbar ist. Viele Fahrgäste halten sich in den Türbereichen auf, was das Ein- und Aussteigen zusätzlich erschwert“, schildert Brandt weiter.
Derzeit würden nur begrenzt Möglichkeiten bestehen, die Kapazitäten zu erweitern. Das liege sowohl an den aktuellen Einschränkungen im Fahrplan als auch daran, dass es nicht genügend Fahrzeuge gebe. Dennoch ist die AKN bemüht, die Lage zu optimieren. „Um die Situation zu verbessern, setzen wir bereits einen Sicherheitsdienst ein und schalten regelmäßige Durchsagen, um die Fahrgäste zu ermutigen, den Türbereich freizumachen und so einen reibungsloseren Ablauf zu ermöglichen“, so Maren Brandt.