Norderstedt. Jean-Pierre Richter bleibt auch nach dem 0:4 gegen Kickers Emden Coach. Was der Geschäftsführer des kriselnden Regionalligisten sagt.

Die marode Stehplatz-Gegengerade im Edmund-Plambeck-Stadion, die bei den Punktspielen von Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt schon seit mehr als einem Jahr aus Sicherheitsgründen nicht mehr benutzt werden darf – sie ist ein Symbol für die angespannte sportliche Situation beim Club von der Ochsenzoller Straße.

Nur 14 Zähler aus 15 Partien, vorletzter Tabellenplatz, zusammen mit dem punkt- und torgleichen Aufsteiger SV Todesfelde; hinter dem Duo aus Schleswig-Holstein liegt nur noch der mit großen Ambitionen in die Saison gestartete VfB Oldenburg.

Eintracht Norderstedt: Trainer steht unter Beobachtung

Und auch im personellen Bereich ist bei der Eintracht längst nicht alles in Butter: Ende der vergangenen Wochen warf der sportliche Leiter Denny Schiemann hin, nachdem ihm zu dessen großer Überraschung verkündet worden war, dass der Verein seinen bis Sommer 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern werde.

Immer mehr in die Kritik rückt zudem Coach Jean-Pierre Richter, der das Team in der Serie 2023/2024 vor dem Abstieg gerettet hatte. Das 0:4 auf eigenem Platz gegen Kickers Emden war nun schon die sechste Norderstedter Heimniederlage hintereinander. Kein Wunder, dass er unter Beobachtung steht, Fans und Kenner der Szene hinter vorgehaltener Hand sogar über die Zukunft des Übungsleiters sowie etwaige Nachfolger spekulieren.

Wechsel auf der Trainerposition steht (noch) nicht zur Debatte

Zum Kreis der möglichen Kandidaten gehört unter anderem Elard Ostermann, der als Spieler von Juli 1999 bis Juli 2000 für den 1. SC Norderstedt auflief und als Coach zuletzt für den FC St. Pauli II tätig war. Für Geschäftsführer Finn Spitzer, der kommissarisch die Aufgaben von Denny Schiemann übernommen hat, steht ein Wechsel auf der Trainerposition allerdings (noch) nicht zur Debatte. „Zu einzelnen Namen werde ich mich nicht äußern, Jean-Pierre Richter macht hier gute Arbeit mit der Mannschaft. Man sieht eine Idee.“

FC Eintracht Norderstedt vs. FC Teutonia 05 : (0:3)
Trainer Jean-Pierre Richter (Eintracht Norderstedt) war in dieser Saison angesichts diverser schwacher Auftritte seiner Mannschaft schon einige Male ratlos. © noveski.com | noveski.com

Diese war im bisherigen Saisonverlauf allerdings nur selten, etwa bei den vier Siegen gegen den VfB Oldenburg (2:0), den SV Todesfelde (1:0), beim SSV Jeddeloh (2:1) sowie dem 1. FC Phönix Lübeck (1:0), zu erkennen. Erschreckend planlos verliefen dagegen vor allem die Heimpartien gegen Emden, den FC Teutonia 05 (1:4) sowie den Bremer SV (0:4). Spitzer: „Das waren sehr unbefriedigende Resultate. Grundsätzlich fehlt uns einfach die nötige Konstanz.“

Eintracht Norderstedt: Hartes Restprogramm bis zum Jahresende

Das muss sich schleunigst ändern. Ansonsten dürfte Eintracht Norderstedt, nicht zuletzt wegen des schweren Restprogramms im Jahr 2024 (auswärts bei Blau-Weiß Lohne, dem VfB Oldenburg, dem SV Todesfelde, dem Hamburger SV II und dem SV Meppen, zu Hause gegen Werder Bremen II und FC St. Pauli II), auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause gehen. Demzufolge gibt Spitzer Richter auch keinen Freifahrtschein. „Am Ende ist immer der Trainer verantwortlich“, sagt der 29-Jährige eindeutig zweideutig.

Zunächst einmal steht für den Regionalligisten jedoch der Hamburger Lotto-Pokal auf dem Programm. Am Dienstag wird um 19.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Quellental das Achtelfinale des Cupwettbewerbs beim SC Nienstedten (Landesliga Hammonia) angepfiffen – fraglos ein Match mit großem Blamage-Potenzial.

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Ein Sieg ist für Eintracht Norderstedt Pflicht. „Wir müssen dieses Match gewinnen“, stellt Finn Spitzer unmissverständlich klar. Und was passiert, wenn der haushohe Favorit am Underdog scheitert? So ganz undenkbar ist das ja nicht, schon in der Runde zuvor hatte das Team Riesenprobleme mit dem Oberligisten FC Süderelbe, war fast schon ausgeschieden und setzte sich erst im Elfmeterschießen glücklich durch. Spitzer: „Das ist für mich kein Thema, mit einem solchen Worst-Case-Szenario beschäftige ich mich nicht.“