Bad Bramstedt. Amtsgericht genehmigt Insolvenzplan: Investor IGPmed kann Klinik übernehmen. Es warten große Herausforderungen auf den Investor.

Es ist vollbracht: Das Klinikum Bad Bramstedt mit seinen 1000 Beschäftigten, die sich jährlich um 13.000 Patienten kümmern, hat die Insolvenz und mögliche Schließung endgültig abgewendet. Der neue Investor des Klinikums, die IGPmed mit seinen Gesellschaftern Yenna Haack und Stephan Engels, hatte dem Amtsgericht Neumünster einen Insolvenzplan vorgelegt. Dieser wurde am Montag vom Gericht genehmigt. Damit kann die IGPmed das Klinikum offiziell übernehmen. Es ist der Endpunkt eines seit 16 Monaten währenden Insolvenzverfahrens.

Die bisherigen Gesellschafter des Hauses – die Rentenversicherung Nord, die Stadt Bad Bramstedt und das Universitätsklinikum Eppendorf – scheiden aus. Die IGPmed soll für das Klinikum und das Grundstück etwa 11,6 Millionen Euro bezahlt haben. Laut Haack und Engels ebne die positive Entscheidung des Gerichtes den Weg für eine „zukunftsorientierte Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in der Region“, wie die beiden neuen Eigentümer schriftlich mitteilen. Man sei dankbar für die Zustimmung der Gläubiger.

Klinikum Bad Bramstedt: Gläubiger verlieren Millionen

Diese sind es auch, die nach der Entscheidung des Amtsgerichtes am meisten zurückstecken müssen. Laut Insolvenzplan hatten sie offene Forderungen von etwa 91 Millionen Euro gegenüber dem Klinikum. Davon werden sie jetzt nur geringe 1,76 Prozent zurückbekommen. Die Haspa und die Sparkasse Südholstein, die dem Klinikum einen Kredit von über 13 Millionen Euro gewährt hatten, sollen angeblich nur etwa 500.000 Euro zurückerstattet bekommen.

Die Investoren der IGPmed indes wollen nun nach vorne schauen. „Die letzten Monate waren von intensiven Anstrengungen und einer klaren Vision geprägt. Es ist ein großartiges Gefühl, jetzt endlich starten zu können. Unser Ziel ist es, das Klinikum zu einem Vorzeigeprojekt der modernen, intersektoralen Gesundheitsversorgung zu machen“, sagt Stephan Engels.

Yenna Haack ergänzt: „Wir danken allen Unterstützern und Beteiligten, die es alle miteinander erst möglich gemacht haben, das Klinikum in eine neue Zukunft zu führen. Wir haben gemeinsam hart gearbeitet, um sicherzustellen, dass die Patientenversorgung in Bad Bramstedt auf höchstem Niveau bleibt. Jetzt freuen wir uns darauf, zusammen mit unserem Team die Zukunft des Klinikums aktiv zu gestalten.“

Klinikum Bad Bramstedt: Mitarbeiter haben das Wort

Zunächst möchten sich beide Investoren darauf konzentrieren, interne Gespräche mit den Mitarbeitern des Klinikums zu führen. „Die Einbindung unserer Mitarbeiter in die zukünftige Entwicklung des Klinikums ist uns sehr wichtig und wir möchten ihre Ideen und Vorschläge in den Veränderungsprozess einfließen lassen“, sagt Haack

Vor der IGPmed stehen große Herausforderungen. Man will das umfassend modernisieren und weiterentwickeln. Ziel sei es, die medizinischen Standards zu erhöhen, das Leistungsangebot auszubauen und die Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern. „Die regionale Bevölkerung kann sich auf ein neues Kapitel in der Geschichte des Klinikums freuen, geprägt von Innovation, Engagement und einer positiven Einstellung“, teilt IGPmed mit. Geschäftsführer dieses Neuanfangs soll übrigens weiterhin der bisherige Mann an der Spitze des Hauses sein: Jens Ritter.