Norderstedt. Spiel wird beim Stand von 1:1 abgebrochen. Eintracht kickt Sonntag in Drochtersen, SV Todesfelde empfängt am Sonnabend VfB Oldenburg.
Eintracht Norderstedt und der Hamburger SV II haben eine Halbzeit lang umsonst gekickt. Das Derby beider Teams in der Fußball-Regionalliga Nord wurde nach einem 1:1 zur Halbzeit nicht wieder angepfiffen. Fünf Minuten vor Ablauf der Pause machte ein lang anhaltendes Gewitter mit Starkregen, Blitzen und Donner die Fortsetzung der Begegnung unmöglich. Schiedsrichter Jannik Schneider (VfL Laboe) brach die Partie ab und schickte Mannschaften, Trainerteams sowie die 985 anwesenden Fans nach Hause.
Unter diesen Umständen durfte sich Eintracht Norderstedt im Nachhinein zum wahrscheinlich ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte über ein Gegentor freuen. Der Ausgleich des HSV II zum 1:1 durch Daouda Beleme per Kopf nach einer Ecke von Milad Nejad (44.) lässt den Abbruch nicht ganz so bitter erscheinen, als wenn die Eintracht zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 geführt hätte.
HSV II kassiert bei Eintracht Norderstedt nach 90 Sekunden das 0:1
Letzteres tat sie schon nach 90 Sekunden, ein schöner Spielzug führte zum 1:0. Innenverteidiger Moritz Frahm spielte den Ball steil und flach nach vorne, Jack James ließ die Kugel auf Kapitän Ersin Zehir prallen – und Zehir setzte Stürmer Manuel Brendel in Szene. Obwohl Brendel gefoult wurde, blieb er auf den Beinen und lupfte das Spielgerät per Außenrist an HSV-II-Keeper Hannes Hermann vorbei zur Führung ins Tor.
Die Eintracht hätten ihren Vorsprung in der Folgezeit nicht nur ausbauen können, sondern ausbauen müssen. Brendel köpfte nach einer Flanke von Moritz Niemann an die Latte (12.), James scheiterte an HSV-II-Keeper Hermann (17.). Und nach einem Superkonter vergab Nick Selutin völlig frei vor dem Kasten und schoss vorbei (21.). Die Gäste kamen mit Norderstedts neuem System, einem 3-4-3, bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht klar.
Eintracht-Trainer stellt Dave Ceesay für Arne Exner ins Tor
Die von Eintracht-Trainer Jean-Pierre Richter vor der Partie entschiedene Torwartfrage – Dave Ceesay kehrte für den zuletzt patzenden Arne Exner in den Kasten zurück – besaß keine Relevanz, weil der HSV II offensiv zunächst überhaupt nichts zustande brachte. Doch im Laufe der Partie wurden die Gäste stärker, verbuchten nun zumindest mehr Ballbesitz.
Nejad knallte die erste Chance knapp drüber (37.). Bald darauf köpfte Beleme das schon beschriebene 1:1 eine Minute vor der Pause. Auf der anderen Seite hatte James kurz zuvor mit einem Drehschuss nach Einwurf von Dane Kummerfeld, den Moritz Frahm verlängerte, das 2:0 verpasst.
Die Norderstedter vergeben gute Chancen zum 2:0
Dann kam das Gewitter – und auf der Tribüne begannen die großen Diskussionen, ob die Begegnung im Falle eines Spielabbruchs zu einem späteren Zeitpunkt weitergespielt oder komplett neu angesetzt werden würde. Ein Blick in die Spielordnung des Norddeutschen Fußball-Verbandes verschaffte Klarheit. In Paragraf 14, Absatz 7 ist zu lesen: „Bricht der Schiedsrichter ein Spiel ab, ohne dass ein Verschulden einer der beteiligten Mannschaften oder ihrer Vereine vorliegt, so wird das Spiel erneut angesetzt.“
Dieser Paragraf wird nun zum Tragen kommen, denn um 20.35 Uhr, als sich die ersten großen Pfützen auf dem Rasen bildeten und sich die Blitze dem Edmund-Plambeck-Stadion gefährlich näherten, wurde die Begegnung endgültig abgebrochen.
„Der Schiedsrichter hat mit beiden Teams sehr gut kommuniziert“
„Der Schiedsrichter hat mit beiden Teams sehr gut kommuniziert. Die Gefährdungslage mit diesem Unwetter inklusive Blitzen war einfach zu hoch“, sagte Eintracht-Coach Richter.
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„Unser sportlicher Vortrag hat mir bis dahin sehr gut gefallen. Wir waren heute bereit. Schade, dass wir das 2:0 nicht gemacht haben. Andersherum hätten wir uns dann beim Spielabbruch jetzt mehr geärgert. Der Wettergott hat leider nicht zwei Stunden gewartet. Also empfangen wir den HSV II dann bald noch einmal – und wollen auch im Wiederholungsspiel eine gute Leistung zeigen.“
Eintracht Norderstedt spielt in Drochtersen, SV Todesfelde empfängt VfB Oldenburg
Eine gute Leistung wird auch am Sonntag erforderlich sein, wenn die Norderstedter bei einem ihrer Angstgegner punkten wollen. Das Match bei der SV Drochtersen/Assel, gegen die es in der Vergangenheit schon einige empfindliche Niederlagen gab, wird um 15 Uhr in Drochtersen im Kehdinger Stadion (Am Sportplatz 19) angepfiffen.
Aufsteiger SV Todesfelde, der am vergangenen Wochenende mit einem 3:0-Auswärtserfolg beim TuS Blau-Weiß Lohne überraschte, hat schon am Sonabend um 15 Uhr im heimischen Joda-Sportpark den SV Todesfelde den VfB Oldenburg zu Gast.