Henstedt-Ulzburg. WZV veröffentlicht Details zum Großprojekt: Wo die Arbeiten beginnen und welche Auswirkungen es bis 2027 in Henstedt-Ulzburg gibt.
- Wichtige Verbindungsstraße auf dem Rhen ist seit Jahren in einem desolaten Zustand
- Anwohner der Wilstedter Straße werden während Sanierung viel Geduld haben müssen
- Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg soll anfahrbar bleiben
Auf die Menschen in Henstedt-Ulzburg kommen bald erhebliche Einschränkungen zu. Und das für drei Jahre. Betroffen ist der südliche Ortsteil Rhen. Denn hier wird Mitte Oktober die Sanierung der Wilstedter Straße beginnen. Endlich, werden viele sagen, schließlich ist die wichtige Verbindungsstraße in einem desolaten Zustand, die zahlreichen Schlaglöcher sind längst eine Gefahr für den Verkehr.
Baulastträger und damit verantwortlich ist nicht allein die Gemeinde, sondern in erster Linie der Wege-Zweckverband. Das hat die Planung immer wieder verzögert und komplizierter gemacht. Doch im März 2023 fasste die Ortspolitik den finalen Beschluss. Und nun bestätigt der WZV, was auch kürzlich aus dem Rathaus zu hören war. „Ab Mitte Oktober 2024 beginnen die umfassenden Sanierungsarbeiten an der Wilstedter Straße“, heißt es in einer Mitteilung.
Sanierung Wilstedter Straße in Henstedt-Ulzburg: Baustart nach langer Wartezeit
Die Maßnahme wird in mehreren Abschnitten stattfinden, „um dieses komplexe Vorhaben für die Anwohnerinnen und Anwohner möglichst störungsfrei zu halten“. Der erste Bereich verläuft von der Kreuzung Am Brüderhof/Heidelweg bis zur Buswendeschleife. Ab dort ist es dann im weiteren Verlauf nicht mehr die Wilstedter Straße, sondern die Straße Am Brüderhof – und die fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Norderstedt. Zumindest ist dieser Abschnitt bis zur Schleswig-Holstein-Straße in einem akzeptablen Zustand.
Nach dem Ausbau dieses Abschnitts beginnen die Bauarbeiten in Richtung Rhener Marktplatz. Über Umleitungsstrecken informiert die Gemeinde Henstedt-Ulzburg rechtzeitig. Fest steht ebenso: Während der nächsten Jahre wird parallel (voraussichtlich ab Dezember 2024) auch die Kanalisation erneuert.
Bis 2027 kein Durchgangsverkehr möglich
Durchgangsverkehr wird somit auf lange Zeit nicht möglich sein, und auch die Anwohner müssen während der Bauzeit viel Geduld aufbringen. „Am Ende werden sie wie alle anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer davon profitieren, dass dort ein qualitativ hochwertiger Straßenabschnitt geschaffen wird“, versichert der WZV.
Eines bleibt gewährleistet: Die Paracelsus-Klinik wird stets anfahrbar sein, auch für Besucherinnen und Besucher. Ebenso sei der HVV eingebunden und werde seinen Fahrplan anpassen, heißt es.
Wilstedter Straße: Schon vor 13 Jahren begann die Planung
Eine unendliche Geschichte findet damit ihren Abschluss. Erstmals wurde die Öffentlichkeit vor 13 Jahren über den „unmittelbar bevorstehenden Ausbau“ der Straße unterrichtet: „Der Wege-Zweckverband der Gemeinden im Kreis Segeberg hat die zum Teil sehr marode Wilstedter Straße in das Ausbauprogramm 2012 aufgenommen“, vermeldete das Hamburger Abendblatt am 17. Oktober 2011. Gleichzeitig wurde sehr laut über eine Zufahrt zur Klinik über die Schleswig-Holstein-Straße nachgedacht. Seitdem: absolute Funkstille.
Zwar wurde der Straßenausbau von 2012 bis 2024 regelmäßig in die jährlich veröffentlichten Jahres-Maßnahmenkataloge aufgenommen, aber weder aus dem Rathaus, noch aus dem Headquarter des WZV, in dessen Zuständigkeitsbereich diese Straße fällt, gab es Informationen über den aktuellen Sachstand. Die Anliegergemeinschaft formierte sich und protestierte gegen den Ausbau, die Straßenbäume wurden bereits 2023 als vorbereitende Maßnahme gefällt.
Eine Fahrbahnbreite von sechs Metern, Tempo 50 und Fahrradstreifen
Unterdessen verfiel die Straße immer weiter. Im vergangenen Winter nahmen täglich anwesende Bautrupps vom WZV mit Kaltasphalt den verzweifelten Kampf gegen immer neue Löcher auf – bei nasskaltem Wetter eine vergebliche Mühe.
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Jetzt soll es aber tatsächlich losgehen. Die Wilstedter Straße bekommt eine Fahrbahnbreite von sechs Metern, in Richtung Westen einen Fahrradschutzstreifen, in die Gegenrichtung einen kombinierten Geh- und Radweg, künftig soll Tempo 50 gelten. Die Aufhebung der Tempo-30-Zonen hat vor allem bei den Anliegern für Kritik gesorgt. Aber Gemeinde und WZV habe keine andere Wahl: Millionenzuschüsse gibt es nur, wenn Tempo 50 ausgewiesen wird.
Zusage aus Kiel: Land fördert Projekt mit Millionensumme
Der Wege-Zweckverband übernimmt als Baulastträger nur einen Teil der Kosten von insgesamt 5,4 Millionen Euro. Das meiste zahlt Henstedt-Ulzburg (ungefähr 3,2 Millionen Euro), allerdings wird das Land Schleswig-Holstein den Ausbau mit 2,2 Millionen Euro fördern. Das hatte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen in der letzten Woche verkündet.
„Sanierungsarbeiten wie diese stellen uns auf eine Geduldsprobe und sind nicht schön. Aber sie sind notwendig, um für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu sorgen. Unsere Fördermittel sind hier gut angelegt“, sagte er.