Norderstedt/Flensburg. Wie die Retter in Norderstedt dafür sorgen, dass ihre Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Flensburg voll einsatzfähig bleiben.
Retten, Löschen, Bergen, Schützen – das sind die Aufgaben der Feuerwehr. Und wenn eine Wehr Hilfe braucht, helfen Kameraden anderer Wehren gern aus. Zum Beispiel die Feuerwehr in Norderstedt, die ein Fahrzeug an die Kollegen nach Flensburg liefert. Dort verunglückte im Mai ein Rüstwagen bei einem Unfall und hat nur noch Schrottwert.
Auf dem Weg zu einem Einsatz waren Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Flensburg-Innenstadt verunglückt: Der Rüstwagen prallte gegen ein anderes Auto und stürzte auf die Seite. Dabei erlitt ein Feuerwehrmann schwere Verletzungen. Er war in dem Fahrzeug eingeklemmt und konnte erst nach zwei Stunden von seinen Kameraden gerettet werden.
Feuerwehrauto zu Schrott gefahren – Norderstedt hilft aus
Damit stand die Flensburger Feuerwehr vor einem ernsten Problem: Sie musste Ersatz für das im Jahr 1990 gebaute Auto beschaffen. Doch die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs hätte inklusive Ausschreibung gut drei Jahre gedauert. Also entschloss sich die Feuerwehr, einen Rüstwagen gebraucht zu kaufen.
Doch auch dabei stieß sie auf Probleme. Bei Auktionen von Fahrzeugen dieser Art wurde sie immer wieder überboten. Von diesen Problemen hörte Norderstedts Stadtwehrführer Fabian Wachtel bei einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren Schleswig-Holsteins. „Der Unfall hat bei den Kollegen in Flensburg eine Lücke gerissen“, sagt er rückblickend.
Er konnte einen 16 Jahre alten Rüstwagen anbieten, der ohnehin bei der Norderstedter Feuerwehr ausgemustert und verkauft werden sollte. Das Auto war seit 2008 bei der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtteil Garstedt im Einsatz und wurde nur 16.000 Kilometer gefahren. Der Rüstwagen wurde bereits durch ein neues Hilfsleistungslöschfahrzeug (HLF) ersetzt.
Norderstedt: Der Rüstwagen wird für technische Hilfe gerufen
Auch das Rechnungsprüfungsamt im Norderstedter Rathaus stimmte dem Verkauf zu, der 65.000 Euro in die Stadtkasse spülte. „Damit konnten wir eine gute Einnahme erzielen und einer anderen Feuerwehr helfen“, sagte Wachtel.
Das Norderstedter Fahrzeug soll in Kürze in Flensburg eintreffen. Dieser Rüstwagen ist deutlich größer als das in Flensburg verunglückte Modell. Das Allradfahrzeug verfügt unter anderem über einen Stromerzeuger und eine leistungsstarke Seilwinde. Es soll künftig auch im Katastrophenschutz eingesetzt werden.
Die Ausrüstung kostet weitere 100.000 Euro
Jetzt muss das Feuerwehrauto aus Norderstedt nur noch umgerüstet werden. Allein dafür betragen die Kosten nach Informationen des „Flensburger Tageblatts“ weitere 100.000 Euro. Danach soll es so schnell wie möglich in den Dienst gestellt werden.
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Ein Rüstwagen (RW) wird bei Feuerwehren bei technischen Hilfeleistungen eingesetzt. Im Fahrzeug stehen Werkzeuge und andere Materialien zur Verfügung, um zum Beispiel eingeklemmte Menschen aus Unfallfahrzeugen zu befreien oder um umweltschädigende Substanzen aufzufangen. Außerdem dienen Rüstwagen dazu, Einsatzstellen auszuleuchten.