Ellerau. Projekt S5: Ab September müssen die Pendler ein Jahr auf Busse umsteigen. Grund sind die Arbeiten zur Elektrifizierung der Strecke.

  • Montag beginnt die dritte Bauphase des Projekts S5.
  • Elektrifizierung der Strecke von Eidelstedt bis Kaltenkirchen.
  • Fahrpläne für die Linien A2 und A3 bleiben unverändert.

Die etwa 10.000 täglichen Pendlerinnen und Pendler der AKN auf der Linie A1 müssen sich zwischen Eidelstedt und Ulzburg-Süd von Montag an auf eine weitere lange Durststrecke einstellen – mit Busersatzverkehr statt Bahnen und Verlängerung der Fahrtzeiten. Am 2. September startet die dritte Bauphase des Projektes S5. Ein Jahr lang, bis zum 5. September 2025, wird dafür der AKN-Gleisabschnitt zwischen den Haltestellen Burgwedel und Ellerau umgebaut und voll gesperrt. Zwölf Monate lang wird hier kein Zug rollen.

Mit dem Projekt S5 ist die Elektrifizierung der AKN-Strecke zwischen Hamburg-Eidelstedt und Kaltenkirchen gemeint. Bis Ende 2028 sollen die Züge dann direkt von Kaltenkirchen bis zum Hamburger Hauptbahnhof durchfahren, der Umstieg in Eidelstedt entfällt.

AKN Linie A1: Busse alle 20 Minuten in der Woche

Doch bis dahin müssen die Nutzerinnen und Nutzer des Zuges noch viele Einschränkungen in Kauf nehmen. Zwischen Ellerau und Burgwedel verkehren die Ersatzbusse ab dem 2. September montags bis sonnabends, zwischen 5 und 23 Uhr, im 20-Minuten-Takt. Sonntags fahren sie alle 30 Minuten.

Am Wochenende, in den Nächten von Freitag auf Sonnabend und Sonnabend auf Sonntag, kann man nur noch alle 60 Minuten einen Bus erwischen. Damit die Ersatzbusse in den Kernzeiten unter der Woche nicht zu voll werden, sollen zwischen Quickborn und Burgwedel von montags bis freitags „Verstärkerbusse“ eingesetzt werden, um die Kapazität zu erhöhen.

Fahrgäste aus Richtung Norden sollen A2 nutzen

Laut AKN müssen sich die Fahrgäste auf eine Fahrtzeitverlängerung von etwa 20 bis 30 Minuten einstellen. Das ist natürlich abhängig von der Tageszeit und der Verkehrssituation. Wer aus dem Norden in Richtung Hamburg will, der sollte also die A1 meiden und gleich die A2 über Norderstedt-Mitte nehmen, um dort in die U-Bahnlinie 1 nach Hamburg umzusteigen.

Ein neues Angebot sei der AKN-Verstärkerbus auf der Linie A11. Für die Zeit des Ersatzverkehrs startet der Bus ab Quickborn-Bahnhof direkt und nur mit einem Halt in Ellerau nach Niendorf Markt in Hamburg. Dort bestehen direkte Anschlüsse an die U2 und die Buslinie 5 mit Verbindungen zum Hamburger Hauptbahnhof, zur Universität und in die Hamburger Innenstadt.

Wer auf Barrierefreiheit angewiesen ist, sollte die Fahrten mit der A1 in der Bauphase ebenfalls meiden. Zwar sind die Busse grundsätzlich barrierefrei, jedoch könne es an einigen Haltestellen zu Einschränkungen kommen, teilt die AKN mit. „Aufgrund der sich verändernden Bahnsteighöhen ist die Barrierefreiheit auf der AKN Linie A1 nicht mehr durchgängig gewährleistet.“ Rollstuhlfahrende werden gebeten, sich unter 04191/933 933 anzumelden.

AKN: Zweites Gleis, Lärmschutzwand, Oberleitungen

Ein Schwerpunkt der Bauarbeiten auf dem Teilstück zwischen Ellerau und Burgwedel liege auf dem Umbau des Bahnübergangs an der Bahnstraße in Ellerau, der zweigleisig ausgebaut werde, so die AKN. Hierzu müsse unter anderem der Tunnel für Fußgängerinnen und Fußgänger und für Radfahrende umgebaut werden. Der im Jahr 2023 begonnene Bau der 257 Meter langen Lärmschutzwand in Ellerau werde abgeschlossen, zudem stünden umfangreiche Oberleitungsarbeiten entlang der Strecke an.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der 3. Bauphase sei die Errichtung eines zweiten Gleises zwischen Quickborn und Ellerau. Dies beinhalte unter anderem den Bau eines zweiten Abschnitts der Gronaubrücke sowie den Abschluss der Gleisbauarbeiten. „Diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, den Lückenschluss bis Eidelstedt zu vollenden und damit die Strecke durchgängig zweigleisig zu gestalten“, teilt die AKN mit.

Neben den Gleisbauarbeiten würden auch neue Stellwerke in Bönningstedt und Quickborn in Betrieb genommen, die später für eine effizientere Steuerung des Zugverkehrs sorgen sollen. Der Umbau des Bahnsteigs in Ellerau sei ebenfalls Teil dieser Phase, wodurch die Infrastruktur modernisiert und an die neuen betrieblichen Anforderungen angepasst werde.