Norderstedt. Die Garstedter legten gegen den VfB Oldenburg einen Blitzstart hin und siegten mit 2:0. Das erste Tor schoss ein Ex-St.-Pauli-Profi.

Eintracht Norderstedt hat einen Blitzstart in die neue Spielzeit der Regionalliga Nord hingelegt. Den Aufstiegsanwärter VfB Oldenburg schlug die Mannschaft von Trainer Jean-Pierre Richter vor der imposanten Zuschauerkulisse von 1095 Fans verdient mit 2:0 (1:0).

„Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass wir scharf auf die neue Saison sind“, lobte Norderstedts Trainer sein Team nach der Partie, die wegen des im Stau stehenden Schiedsrichtergespanns mit einer Verzögerung von einer halben Stunde begonnen hatte.

Eintracht Norderstedt gewinnt Saisonauftakt in Regionalliga Nord

Nach dem ersten großen Applaus des Publikums vor der Partie bei der Verabschiedung des zum Oberligisten Eimsbütteler TV gewechselten Flügelflitzers Juri Marxen, der 13 Jahre lang für die Garstedter spielte, durften die Fans unmittelbar nach dem Anpfiff wieder jubeln. Gleich der erste Angriff führte zum Erfolg. 

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Kapitän Ersin Zehir schickte Nick Selutin in den Lauf. Dieser hatte bei seinem langen Dribbling den richtigen Moment für das Abspiel eigentlich längst verpasst, zauberte von der Außenlinie aber eine geniale und butterweiche Flanke an den zweiten Pfosten. Ex-St.-Pauli-Profi Luis Coordes schloss per Volleyaufsetzer aus kurzer Distanz nach nur 45 Sekunden Spielzeit zum 1:0 ab (1.). „So ein schnelles Tor habe ich wahrscheinlich zuletzt in der E-Jugend erzielt“, sagte Coordes lachend. 

Phil Sieben und Torschütze Luis Coordes (l.) feiern den 1:0-Führungstreffer.
Phil Sieben und Torschütze Luis Coordes (l.) feiern den 1:0-Führungstreffer. © noveski.com | noveski.com

VfB Oldenburg präsentierte sich einfallslos

In der Folgezeit agierte die Eintracht aus einer sicheren Abwehr mit schnellen offensiven Umschaltmomenten. Oldenburg fiel trotz viel Ballbesitz kaum etwas ein. Die Eintracht verteidigte im 3-5-2 ohne echte zentrale Spitze stark und war offensiv deutlich gefährlicher. So traf Manuel Brendel mit der dicksten Chance der ersten Hälfte den Innenpfosten (27.).

Auch weitere Möglichkeiten vergab die Eintracht, die kämpferisch eine tolle Leistung bot und auch spielerisch immer wieder überzeugende Akzente setzte. So blieb der Ball nach einer überragenden Vorarbeit durch Coordes über rechts mit sieben Übersteigern auf der Linie liegen. Die Gäste konnten gerade noch klären (38.).

Ex-St.-Pauli-Profi Buchtmann verschoss knapp

Oldenburg wurde erst Mitte der zweiten Halbzeit gefährlich, als die Gäste die Eintracht zwischen der 50. und 70. Spielminute immer tiefer in die Defensive drückten. Linus Schäfer verpasste eine Hereingabe von Rafael Brand (63.), Ex-St.-Pauli-Profi Christopher Buchtmann zielte aus spitzem Winkel von links aus 16 Metern knapp daneben (69.). Die restlichen offensiven Ansätze der sehr biederen Oldenburger wurden sichere Beute des als Belohnung für seine gute Vorbereitung im Garstedter Kasten stehenden Dave Ceesay.

Das 20 Jahre alte Talent Ceesay hielt hinten die Null, das eingewechselte 18-jährige Talent Jack James entschied die Begegnung. Zunächst scheiterte James an der Latte (72.). Vier Minuten später traf er doch ins Tor. Dane Kummerfeld legte vor und James produzierte aus sieben Metern von links einen Kullerball auf die kurze Ecke, den der wie eine Bahnschranke fallende Oldenburger Keeper Jhonny Peitzmeier zum 2:0 passieren ließ.

Oldenburg bleibt Lieblingsgegner der Eintracht

„Ich habe im Fallen gesehen, dass der Ball tatsächlich reingeht und dachte gleich ‚O geil‘“, sagte ein gutgelaunter James nach dem Abpfiff. Die restliche Zeit spielte die Eintracht den Sieg sicher nach Hause. Sogar Chancen auf einen höheren Sieg besaß das Team noch. Somit bleibt der VfB Oldenburg ein Lieblingsgegner der Garstedter im Edmund-Plambeck-Stadion. Bereits in der vergangenen Saison fegte die Eintracht die Oldenburger mit 5:0 vom Platz. 

„Das ist ein Auftakt, wie wir ihn uns gewünscht haben. Wir haben gezeigt, wo unsere fußballerischen Elemente liegen und wie wir diese in unser Spiel integrieren wollen. Diese Partie ist eine Bestätigung für alles, was wir in der Vorbereitung investiert haben. Und es ist hoffentlich ein Hinweis auf alles, was noch kommt. Jetzt können wir positiv und mit viel Freude in die neue Woche starten“, sagte Richter.

Und dies immerhin zunächst einmal als Tabellenzweiter. Die Hoffnung auf eine Saison im gesicherten Mittelfeld hat für Eintracht Norderstedt durch diesen Auftaktsieg auf jeden Fall kräftig Aufwind bekommen.