Hamburg/Norderstedt. Jan Delay und andere Künstler nehmen Anteil. Phantom Black veröffentlichte auf Kultlabel. Familie sammelt Spenden für Trauerfeier.

Wer sich Anfang der 2000er-Jahre mit Hip-Hop aus Hamburg beschäftigte, kam um ihn nicht herum. Phantom Black nahm Songs auf mit Deichkind, Mr. Schnabel, den Brothers Keepers, D-Flame, Moonbootica, DJ Sleepwalker, er war mit Songs auf zahlreichen Veröffentlichungen vertreten, stand mit Samy Deluxe auf der Bühne. 2002 kam sein Debüt „Finally Connected“ auf dem legendären Label Eimsbush, 2011 folgte mit „Leo Mosley“ ein weiteres Album. Kürzlich ist der 1971 in den USA geborene Musiker, der mit bürgerlichem Namen Leo Gerod Mosley hieß und zuletzt in Norderstedt lebte, überraschend verstorben. Er hinterlässt eine Frau und einen Sohn, die nun über GoFundMe Spenden sammeln für die Trauerfeier.

Zahlreiche Musiker nehmen Anteil. „er war DAS spirit animal von 2000er hamburg hiphop! war immer mit allen cool, hat alle connected, gepusht, motiviert! er war immer voller liebe und ich glaube, ich habe ihn niemals etwas negatives sagen hören. über nichts und niemanden!“, schreibt Jan Delay, der zusammen mit den Beginnern Rap aus Hamburg wie kaum jemand geprägt hat, auf Instagram.

Eimsbush-Rapper gestorben: Familie sammelt für Trauerfeier

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Beide waren Weggefährten. „es ist unfassbar gemein und scheisse, dass jemand der soviel liebe verteilt hat, so früh gehen muss! leo mosley a.k.a. phantom black, i’ll miss you“.

Der Post wird vielfach kommentiert. Auch eine Größe wie Kool Savas, einer der erfolgreichsten deutschen Rapper, meldet sich. „Oh Mann, das ist traurig. Hab ihn als so super lieben Menschen in Erinnerung. Rest in Peace Brova“.

Leo Mosley war gebürtiger US-Amerikaner, kam als junger Soldat nach Deutschland

Mosley wurde 1971 in Wilmington (Bundesstaat North Carolina) geboren. Wie seine Familie auf der GoFundMe-Seite schreibt, sei er als 18-Jähriger zur Army gegangen, wurde dann 1993 in Gießen stationiert. Später, nach seiner Zeit als Soldat, habe es ihn nach Hamburg verschlagen. „Hier fand er seine neue Heimat und ziemlich schnell lernte er dann auch als Musiker und Basketballtrainer seine neue Herzensfamilie (Euch) kennen.“

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Schon 1995 stand er in der Hansestadt erstmals bei einer Hip-Hop-Jam auf der Bühne, er gründete eine erste Gruppe, später, 2000, erscheint seine erste Single „Easy Flow Type Stuff“. In den folgenden Jahren, nachdem das Label Eimsbush dicht machte, wurde es ruhiger um ihn. Sein 2011 erschienenes Album war seine letzte Veröffentlichung.

Die Familie von Leo Gerod Mosley alias Phantom Black bittet um Spenden für die Trauerfeier.
Die Familie von Leo Gerod Mosley alias Phantom Black bittet um Spenden für die Trauerfeier. © privat | Privat

Familie: Er hinterlässt eine Verlobte und seinen 18-jährigen Sohn

“Home is where your heart and passion is. Your friends are the glue that holds everything together“, sei sein Leitsatz gewesen. Er hinterlässt seine Verlobte Jass und seinen 18-jährigen Sohn Jaelen, der wie sein Vater Basketball liebt. „Wir zwei, Jaelen und ich waren seine engste kleine und glückliche Familie hier in Deutschland, für die er über alles stand und die seine Liebe am nächsten spüren konnten, aber kam ein Anruf von Freund*innen wussten wir, er lässt alles stehen und liegen um genauso für sie da zu sein wie für uns“, so die Familie.

Sie bitten um finanzielle Unterstützung für einen „würdevollen Abschied. Jeder auch noch so kleine Beitrag für seine Beerdigung würde uns schon riesig weiter helfen“.