Norderstedt. Für wenige Momente ist nachts im Stadtgebiet die Versorgung unterbrochen. Das hat direkte Folgen. Bürger fragen sich, was passiert ist.

Es war nur ein sehr kurzer Moment, doch das genügte, damit in Norderstedt viele Bürgerinnen und Bürger erstaunt waren. Am späten Montagabend beziehungsweise am frühen Dienstag, um kurz vor 0 Uhr sowie unmittelbar nach Mitternacht, hat es in der Stadt einen Stromausfall gegeben. Telefone, Fernseher, Beleuchtung, auch Backofenuhren, gingen aus – und dann direkt danach wieder an. Lampen, die per Zeitschaltung funktionieren, brannten morgens, was wiederum Bewohner nach dem Aufwachen überraschte. Und selbst das Mobilfunknetz soll für wenige Sekunden ausgefallen sein.

Offenbar war das Ereignis großräumig. Auf der Internetseite störungsauskunft.de findet man über 50 Meldungen. Diese reichen von der Quickborner Straße im nördlichen Friedrichsgabe über Zwickmöhlen am Nordrand von Harksheide, den Friedrichsgaber Weg, das Alte Buckhörner Moor, dann in Garstedt rund um das Herold-Center, im Bereich der Ohechaussee – sowie entlang der Segeberger Chaussee bis Am Dorfanger in Glashütte.

„Netznicker“: Plötzlich war in Norderstedt der Strom weg

Sprich: Mehr oder weniger die ganze Stadt war betroffen. „Kurzer Stromausfall, Mobilfunknetz Telekom kurz weg, Wlan aus, Alarmanlage Industriegebiet angegangen“, schreibt ein Nutzer. „Bekannte und Verwandte klagten auch über Ausfälle“, ein anderer. „Stromausfall für 1 Sekunde“, „Strom war für ein paar Minuten weg“, „Strom war für 10 Sekunden weg“, „war nur ne Sekunde“, „nur kurz aus und sofort wieder an. Dadurch kein Internet“, „kurzer Reset, max 2 Sekunden“, „Ausfall, alles aus, Elektrogeräte starten neu, Fehler“ – das schildern die Einträge.

Stadtwerke Norderstedt: „Kurzzeitige Versorgungsunterbrechung im vorgelagerten Netz“

Doch was ist passiert? Das Abendblatt hat bei den Stadtwerken Norderstedt nachgefragt. „Es war ein Netznicker“, bestätigt Sprecher Oliver Weiß. „Die Ursache ist eine kurzzeitige Versorgungsunterbrechung im vorgelagerten Netz.“ Also nicht in der Zuständigkeit des kommunalen Versorgers. „Wenn der Strom, der in unser Netz reinkommt, unterbrochen ist, können wir nichts machen.“ Weiß sagt aber auch: „Es ist in Norderstedt sehr selten.“ Bis in den Nachmittag könne es „vereinzelt im Telekommunikationsnetz zu Beeinträchtigungen kommen“.

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Eine detailliertere Erklärung liefert die Schleswig-Holstein Netz AG. „Um 23.52 Uhr“, bestätigt Sprecherin Christine Hansen, habe sich das Netz automatisch wieder angeschaltet. Zuvor habe es für weniger als eine Sekunde einen Stromausfall auf einer 110-Kilovolt-Hochspannungsleitung gegeben.

Schleswig-Holstein Netz AG: Störung in einer Hochspannungsleitung der Grund

Betroffen war eine der Trassen, die vom Umspannwerk Nord in Norderstedt nach Quickborn und Halstenbek verlaufen. „Das Netz der Stadtwerke Norderstedt ist dem nachgelagert.“ Doch wenn die Anlagen im Umspannwerk kurz herunter- und wieder hochfahren, hat das unmittelbare Auswirkungen.

Warum allerdings eine der Leitungen eine Störung hatte, konnte die SH Netz AG am Dienstag nicht sofort sagen. „Unsere Freileitungstechniker fahren die Leitung ab“, so Hansen. Möglich wäre, dass ein großer Ast abgebrochen und dann auf der Leitung verbrannt ist. Es könnte aber auch eine Bauplane sein, die durch den Wind hochgeweht wurde.