Norderstedt. Warum sich die Verhandlungen mit der Norderstedter Bank weiter hinziehen – und was das für die Übungsleiter des Clubs bedeutet.

Schlechte Nachricht für die Übungsleiter des in finanzielle Schieflage geratenen 1. SC Norderstedt, die schon seit Monaten auf die ihnen zustehenden Honorare warten: Sie müssen sich weiterhin in Geduld üben.

Zwar hatte der Vereinsvorstand Mitte Juni verlauten lassen, dass „aussichtsreiche Gespräche“ mit der Norderstedter Bank über ein Darlehen in sechsstelliger Höhe, mit dem die Außenstände beglichen werden sollen, kurz vor dem Abschluss stünden. Aber die Verhandlungen ziehen sich schier endlos hin. Auch einen Monat später haben beide Parteien noch nicht Vollzug gemeldet.

1. SC Norderstedt: Verhandlungen mit Hausbank ziehen sich hin

Der SCN-Vorstand hatte in den vergangenen Wochen mehrere Kanäle genutzt, um für Transparenz zu sorgen und die Gründe für die schwierige Lage des Clubs zu erläutern: in einem Informationsschreiben, in E-Mails, auf der Delegiertenversammlung, im Ausschuss für Schule und Sport der Stadt Norderstedt.

Geschäftsführer Christoph Blöh und Vereinschef Jörg Rau betonten, dass die Folgen der Corona-Pandemie, die explosionsartig gestiegenen Energiekosten sowie der Verlust von 500 Mitgliedern dem Verein arg zugesetzt hätten, versicherten aber auch, hart an einer Lösung des Problems zu arbeiten. Und baten im gleichen Atemzug um Verständnis für die Verzögerung der Zahlungen.

Geldinstitut verlangt Zukunftskonzept inklusive Plausibilitätsprüfung

Doch beim Geld hört nun mal die Freundschaft auf, der Geduldsfaden der betroffenen Personen dürfte angesichts der aktuellen Lage immer dünner werden. Blöh: „Uns ist klar, dass wir die Übungsleiter zurzeit weiter verärgern, außerdem auch an Glaubwürdigkeit verlieren.“

Der Knackpunkt: Der 1. SC Norderstedt hatte der Bank zwar den geforderten Jahresabschluss für 2023 geliefert; doch dann verlangte das Geldinstitut noch Informationen zum neuen Beitragssystem, ein Konzept, wie sich der 1. SC Norderstedt, der zurzeit 1800 Mitglieder hat, in Zukunft aufstellen will sowie eine Plausibilitätsprüfung durch eine dritte Stelle.

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„Wir haben einen Bürgen präsentiert, wollen uns mit der Bank schnellstmöglich einigen und haben die stille Hoffnung, dass wir im August alles bezahlen und im September dann zum Normalbetrieb zurückkehren können“, sagt Christoph Blöh.

1. SC Norderstedt: Stadt genehmigt Zuschuss für Bewirtschaftungs- und Personalkosten

Ein kleiner Lichtblick: Der Ausschuss für Schule und Sport der Stadt Norderstedt hat in seiner Sitzung am 3. Juli beschlossen, den Zuschuss für die Bewirtschaftungskosten der Sportclubs mit vereinseigenen Anlagen für das Jahr 2023 früher als sonst üblich auszuzahlen. Im Fall des SCN sind dies, abzüglich von bereits geflossenen 12.000 Euro, 70.000 Euro für Gas, Wasser und Strom sowie 35.000 Euro für Hausmeister- und Reinigungskosten im Sportpark Scharpenmoor.