Bad Segeberg. Karl-May-Spiele bei der Zuschauergunst auf Erfolgskurs. Und jetzt können die Wild-West-Fans auch noch auf allen Plätzen besser hören.

Erreichen die Segeberger Karl-May-Spiele auch in diesem Jahr wieder einen Zuschauerrekord? Die Voraussetzungen sind günstig: In der direkten Konkurrenz zur Fußball-EM in Deutschland haben Winnetou und Old Firehand keine Niederlage erlitten. Der Vorverkauf läuft auf hohen Touren. Die Zuschauer sind auch geströmt, wenn es parallel zu den Vorstellungen interessante Spiele zu sehen gab. Kleine technische Fehler, die bei den ersten Vorstellungen als störend empfunden wurden, sind behoben.

Gute Stimmung am Kalkberg in Bad Segeberg: Egal ob es regnet, stürmt oder die Sonne scheint – die echten Karl-May-Fans lassen sich nicht beeindrucken. Auch nicht durch interessante Fußballspiele. „Die Fußballeuropameisterschaft hatte keinen negativen Einfluss auf den Kartenverkauf“, stellt Karl-May-Geschäftsführerin Ute Thienel fest. „Wir sind mit dem Vorverkauf und der Auslastung der Vorstellungen ausgesprochen zufrieden.“

Karl-May-Spiele: Trotz Fußball-EM auf Rekordkurs

Seit Beginn der diesjährigen Karl-May-Spiele mussten die Helden und Schurken des Wilden Westens gegen die Deutsche Fußballnationalmannschaft kämpfen. Das Ergebnis: Ein Sieg, ein Unentschieden. Am Premierentag fand parallel das Spiel Deutschland gegen Dänemark statt. Gesiegt haben beide: Die Kalkberg-Arena war am 29. Juni ausverkauft, die deutsche Mannschaft besiegte die Dänen mit 2:0.

Der deutsch-dänische Wirtschafts- und Verkehrsminister Schleswig-Holsteins, Claus Ruhe Madsen, sah sich das Karl-May-Abenteuer „Winnetou II – Ribanna und Old Firehand“ im dänischen Nationaltrikot an, Ministerpräsident Daniel Günther trug unter seinem Hemd das Trikot der deutschen Mannschaft. Beide nahmen bis in die frühen Morgenstunden an der Premierenparty teil.

Freie Plätze als Deutschland gegen Spanien spielte

Am Freitag, 5. Juli, spielte Deutschland gegen Spanien und gegen die Karl-May-Spiele. Das Fußballergebnis ist bekannt (2:1 für Spanien), die Karl-May-Spiele waren an diesem Tag nicht ausverkauft. Ob das am Fußballspiel lag, wurde nicht ermittelt. „Aber es gibt natürlich immer mal wieder Vorstellungen, die nicht so gut besucht sind“, sagt Karl-May-Mediensprecher Michael Stamp. „Das kommt vor und ist nicht tragisch.“

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Leicht irritiert waren etliche Zuschauer, als sie während der Premierenvorstellung rätseln mussten, was die Protagonisten auf der großen Bühne ihnen erzählen wollten: Die Texte waren teilweise schwer zu verstehen. In einigen Bereichen der Kalkberg-Arena konnte das Spiel von Winnetou und Co. nicht richtig verfolgt werden. Angesichts des neu installierten Soundsystems war das verwunderlich.

Nach Startschwierigkeiten: Der gute Ton kommt jetzt aus allen Lautsprechern

Inzwischen haben die Tontechniker nachgebessert. „Wir hatten am Premierenwochenende auf einigen Plätzen des Freilichttheaters Schwierigkeiten mit dem Strom“, sagt Produktionsleiter Stefan Tietgen, der während der Vorstellungen im Regieturm hinter den Zuschauern sitzt und das Geschehen auf der Bühne von dort aus beobachtet und dirigiert. Woran lag es? „Das hing mit der Abmischung der Lautsprecher im oberen und unteren Teil der Tribüne zusammen.“

Inzwischen gibt es dieses Problem nicht mehr: Am Dienstag nach der Premiere wurde die Abmischung optimiert, sodass jetzt auf allen Plätzen gleich gut gehört werden kann. Der teilweise schlechte Ton war zwar Gesprächsthema während der Premierenfeier, offizielle Beschwerden habe es deshalb aber nicht gegeben, teilt Mediensprecher Stamp mit.