Norderstedt. Vier junge Frauen sind wichtige Stützen im Umfeld der Oberliga-Fußballer von TuRa Harksheide. Die Identifikation mit dem Club ist hoch.

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Übertragen auf die Fußballer von TuRa Harksheide könnte man den Spruch auch umwandeln in: Hinter den erfolgreichen Oberliga-Kickern aus Norderstedt stehen gleich vier junge und starke Frauen. Denn das Umfeld der Ligamannschaft ist, bis auf Chefbetreuer Andreas „Ede“ Irmisch, fest in weiblicher Hand bei: Maria Dippel (24, Physiotherapeutin), Lisa Schindler (24, Zeugwartin), Pauline Horning (19, Schiedsrichterbeauftragte und Betreuerin) sowie Mia Sießenbüttel (19, Betreuerin). Sie alle sind bei fast jedem Spiel und Training der Oberliga-Fußballer für das Team im Einsatz.

Ein Leben ohne TuRa können sich die Vier kaum noch vorstellen: „Es ist hier wie eine zweite Familie. Das ist es auch, was mir am meisten Spaß an der Aufgabe macht“, sagt Lisa Schindler, die als Übungsleiterin im Kinderturnen und im Fitnessbereich schon seit 2016 im Verein ist und im August 2021 ihre Aufgabe bei den Liga-Fußballern übernommen hat. „Ich kümmere mich hauptsächlich um die Klamotten und wasche sie hier bei TuRa. Ich bin auch dafür zuständig, sie zu ersetzen, wenn mal etwas verloren geht oder die Sachen neu beflockt werden müssen“. Pauline Horning hat bei TuRa 2020 ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Das hat ihr so gut gefallen, dass sie seit November 2021 Schiedsrichterbeauftragte und Betreuerin für die Ligamannschaft ist.

TuRa Harksheide: Flirtversuche der Fußballer? „Ernst gemeint ist es nie“

„Zu meinen Aufgaben gehört es, die Schiedsrichter am Spieltag zu empfangen und zu betreuen. Für die Spieler mache ich mit Mia zusammen in der Pause immer die Getränke in der Kabine bereit. Außerdem unterstütze ich Ede und Lisa“, so Horning, die einst in der Jugend selbst ein halbes Jahr lang bei TuRa Fußball gespielt hat. Ende 2022 kam Mia Sießenbüttel als Betreuerin dazu. „Ich war privat mit Lisa und Pauline immer schon zum Zugucken da. Dann habe ich irgendwann mitgeholfen, weil auch das Betreuerteam vergrößert werden sollte. Jetzt unterstütze ich Pauline bei den Spielen. Wenn Lisa mal nicht da ist, mache ich auch die Wäsche.“

Seit diesem Sommer komplettiert Physiotherapeutin Maria Dippel das Mädels-Quartett. „Ich wurde von Christopher Micheel und Cristopher Rieder gefragt, ob ich nicht zu TuRa kommen möchte. Die beiden kenne ich noch aus gemeinsamen Zeiten beim WSV Tangstedt. Ich bin unter anderem jeden Dienstag vor dem Training da, behandle die Jungs und sehe zu, dass sie schnell wieder fit werden.“

„Leon Schulz hat die meisten Sprüche auf Lager“

Alle vier jungen Damen sind begeistert von der familiären Atmosphäre, die in der Mannschaft und im Trainerteam herrscht: „Es geschieht hier alles auf Augenhöhe. Man verhält sich freundschaftlich und familiär. Auch privat unternehmen wir mal was zusammen“, so Pauline Horning. „Am Anfang war es schon ein bisschen schwierig, weil ich ja auch die erste weibliche Person im Umfeld der Mannschaft war. Nach ein paar Wochen hat sich das aber gegeben“, sagt Lisa Schindler.

Natürlich kennen die Damen ihre Kicker ganz genau. Auf die Frage, wer denn der Lautsprecher im Team sei, antworten alle sofort: „Leon Schulz. Der hat die meisten Sprüche auf Lager. Am ruhigsten ist Falk Schmidt.“

Auch die Frage, ob es denn auch schon einmal Flirtversuche seitens der Jungs gegeben habe, wird schnell beantwortet: „Natürlich gibt es immer mal einen Spruch. Den drückt aber ja jeder einmal. Wie Jungs nun mal so sind. Ernst gemeint ist es nie. Und das ist auch besser so“, gibt Pauline Horning zu. Und wie sieht es andersherum aus? „Es sind nette Jungs. Und auch ein paar hübsche dabei. Das muss man schon sagen. Das ist aber alles freundschaftlich“, lachen Mia und Maria gemeinsam.

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Den schönsten Moment, den sie gemeinsam mit den TuRa-Fußballern in den vergangenen Jahren erlebt haben, war für Lisa, Pauline und Mia der Aufstieg im Mai 2022 von der Landes- in die Oberliga: „Dieses Mitfiebern und Zusammenhalten. Jeder hat sich unterstützt. Das war toll. Auch die Aufstiegsfeier und das Gefühl, dass die Jungs angekommen sind. Da war man selbst auch stolz, was sie da auf dem Platz gebracht haben. Man hatte das Gefühl, auch wichtig gewesen zu sein. In irgendeiner Weise zumindest“, blickt Lisa Schindler zurück.

Während Maria in einer Physiopraxis und Lisa bei TuRa arbeitet, absolvieren Mia (Kauffrau im Gesundheitswesen) und Pauline (Kauffrau für Groß- und Außenhandel) noch ihre Berufsausbildung. Kennengelernt haben sich die Damen bei TuRa. Die Chemie stimmte gleich. Und so kann es schon mal sein, dass alle vier am Wochenende gemeinsam zum Feiern auf den Kiez oder in das Schanzenviertel ziehen. Auf und neben dem Platz sind sie bei TuRa Harksheide ein ganz schön verschworener Haufen.