Norderstedt. Kurzfristiges Kräftemessen: Oberliga-Überraschungsteam trifft auf großen Regionalliga-Nachbarn. So lief das Stadtduell.

In einem kurzfristig vereinbarten Testspiel sind die Fußballer von Eintracht Norderstedt, Neunter der Regionalliga Nord, nicht über ein 2:2 (0:0) beim Ortsnachbarn TuRa Harksheide, Dritter der Oberliga Hamburg, hinausgekommen. TuRa bestätigte damit den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Für die Eintracht war es zumindest einmal wieder die Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln. Die letzten beiden Punktspiele gegen den SC Weiche Flensburg 08 und den Hamburger SV II waren witterungsbedingt ausgefallen, da die Platzbedingungen im heimischen Edmund-Plambeck-Stadion eine Austragung nicht zuließen.

Daher hatten die Garstedter in Harksheide angefragt, ob ein Testspiel machbar wäre. „Wir sind TuRa sehr dankbar, dass sie uns dies ermöglicht haben. Nicht jeder Oberligist ist kurz vor der Winterpause noch in der Spielstärke und Verfassung, so ein Spiel noch machen zu können. Für uns war es sehr wertvoll“, sagte Eintracht-Trainer Max Krause.

Fußball: TuRa gegen Eintracht Norderstedt – kein alltägliches Derby

TuRa hatte lediglich die Bedingung gestellt, nicht über die volle Distanz gehen zu müssen, sondern nur zweimal 35 Minuten zu spielen. „Wir mussten mit vielen Stammspielern ran. Von denen waren zuletzt aber auch schon ein paar krank. Außerdem hatten wir auch Spieler dabei, die nach Verletzung gerade erst wieder zurück im Training sind. Da wollten wir kein Risiko eingehen“, erläuterte TuRa-Trainer Jörg Schwarzer.

Bei frostigen Temperaturen, aber auf einem gut bespielbaren Kunstrasenplatz im collatz+schwartz-Sportpark, entwickelte sich vor nur knapp 50 Zuschauern in der ersten Hälfte eine ausgeglichene Partie. Mit leichten Vorteile für den Regionalligisten: Nick Selutin (8.), Marc Bölter (13.) und Nick Gutmann scheiterten aber jeweils am gut aufgelegten TuRa-Schlussmann Niklas Grünitz. Eintracht-Keeper Arne Exner musste in den ersten 35 Minuten nicht einen Schuss parieren.

Fußballderby: Erst in der zweiten Halbzeit fallen Tore

In der zweiten Halbzeit schickten beide Trainer dann sämtliche verfügbaren Einwechselspieler auf das Feld. Bei TuRa zeigte Keeper Endrit Halili gleich mal, was in ihm steckt, parierte stark gegen Manuel Brendel (42.) und Ayoub Akhber (44.). Beim dritten Versuch war er dann aber machtlos. Diesmal stand Juri Marxen frei vor Halili und schob die Kugel zum 1:0 für die Gäste ins Netz (55.). Der Eintracht-Verteidiger gab sein Comeback nach einer langwierigen Muskelverletzung.

TuRa kam aber zurück: Kapitän Leonard Mai spielte einen langen Ball auf Berat Parlak. der allen davon lief und aus halbrechter Position unhaltbar das 1:1 machte (58.). Dies war der erste Torschuss der Gastgeber in dieser Partie. Parlak trug in der U19 einst übrigens das Trikot von Eintracht Norderstedt.

Fünf Minuten vor dem Ende gelang Manuel Brendel das 2:1 für die Eintracht. Doch TuRa kam noch einmal zurück: Ein langer Ball von Nico Schluchtmann landete erneut vor den Füßen von Berat Parlak, der Ceesay zum 2:2-Endstand überwand (70.). „Zwei Gegentore sind natürlich immer ärgerlich. Uns ging es aber primär um andere Dinge. Das Ergebnis war eher zweitrangig“, so Eintracht-Coach Krause.

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Und auch Jörg Schwarzer zeigte sich hinterher zufrieden: „Ich glaube, wir haben das ganz anständig gemacht. Für Berat Parlak freut es mich, dass er zweimal getroffen hat.“ TuRa-Ligamanager Philipp Penkwitt hob noch einmal das gute Miteinander der beiden Klubs hervor: „Das liegt auch daran, dass unser Trainer Jörg Schwarzer ein freundschaftliches Verhältnis zu Reenald Koch pflegt. Außerdem hatten wir vor rund einem Jahr einen Kader, bei dem 60 Prozent der Spieler in der Jugend bei Eintracht Norderstedt ausgebildet wurden.“

Für TuRa geht es am Sonntag zum Aufsteiger FC Alsterbrüder (Anstoß: 14 Uhr, Kunstrasen Gustav-Falke-Straße). Eintracht Norderstedt ist ebenfalls am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr) zu Gast bei Schlusslicht SC Spelle-Venhaus, wobei diese Partie dem Vernehmen nach bereits jetzt kurz vor der Absage stehen soll..